Titel | ||||
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386 | Fata Morgana | |||
Vorschautext: Ein Mann, der irrte durch die Wüste, war dem Verdursten schon sehr nah Ein Geist erschien, bereit zu helfen Der Wanderer, der sagte 'ja' 'So folge mir!', sprach jener Khidr, sie gingen ein Stück Weg entlang Da schrie er plötzlich: 'Wasser, Wasser!' Es überfiel ihn wie ein Zwang 'Wenn du es willst, dann geh dorthin', so sprach der Geist in Ruh' zu ihm ... |
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385 | Karma | |||
Vorschautext: Die alten Knoten geduldig aufdröseln Was sich wiederholt behutsam angeh'n Etwas annehmen, vielleicht etwas lösen Dann mag was Neues im Herzen ersteh'n |
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384 | Pilze | |||
Vorschautext: Im Käse, im Darm, in der Hefe, im Boden Ein Transformateur, der hoch zu loben Sein Geflecht wächst verborgen in feiner Gestalt Wir ernten die Früchte in Wiese und Wald Sie heben, beglücken, entführen und stärken, vergiften, durchdringen, bewachsen, zerstören Sie sind wie die Pflanzen und Tiere uralt Hast du sie gefunden, genieße sie bald! Anm.: Die Pilze sind nicht nur die 'Müllabfuhr' des Waldes, sie vernetzen auch in ihrem unterirdischen Geflecht die Bäume und leiten Informationen weiter. Was wir im Wald suchen, sind lediglich die Früchte, das eigentliche große Netzwerk bleibt verborgen. Die Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere, aber genauso alt und unverzichtbar für das Weiterleben, da sie organische Stoffe aufnehmen und weiterverarbeiten. Ihre Kraft reicht von der Stärkung über die Bewusstseinserweiterung bis hin zur Vergiftung. Ihre Artenvielfalt ist größer als die der Pflanzen und Tiere. ... |
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383 | DIE LINDE | |||
Vorschautext: Die Mächtigen erkoren sich die Eiche, Den Adler, Löwen noch dazu Das Volk, das pflanzte eine Linde Man traf sich dort und hatte Ruh Man tanzte zu so manchen Festen Ihr Dach beschirmte alle Leut‘ Der Duft erweckte ihre Herzen Und Liebende hat sie erfreut Es tagten dort die Dorfgerichte Und man beriet sich gern bei ihr ... |
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382 | Allein die Sterne war‘n geladen | |||
Vorschautext: Allein die Sterne war‘n geladen, als Himmel und Erd' das Leben gebaren Sie hielten Hochzeit im heißen Gewühl Da formte sich etwas zum Kalkül Die Wasser haben es alles getragen, Verbindungen spontan geschlagen im Brodeln der Kräfte ekstatisch erregt zu fester Gestalt - und immer bewegt Es hörte nicht auf mit Mühen und Plagen, entwickelte sich hoch durch viele Lagen ... |
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381 | Erntedank | |||
Vorschautext: Ein Ritual schafft diese Räume zum Sehen, Spüren, was da ist, wie reich und königlich wir leben, wie schnell man alles dies vergisst Der Himmel braucht nicht uns're Lieder, die Erde braucht den Mensch, der weiß, wie kostbar ein Glas saub'res Wasser, wie groß die Pflicht, wie hoch der Preis |
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380 | FRAU HOLLE | |||
Vorschautext: Der alte Brunn mit seinen Tiefen, in den wir manchmal sehnlich riefen, sein Echo kam uns spät und leis: gesegnet sei dein Müh und Fleiß! Das alte Haus in Himmels Höhen, hinauf wir manchmal flehend sehen, es fragt uns nur kaum hörbar sacht: nimmst Du dein Haus heut gut in acht? Die alte Spinnerin ist uns verborgen Es nützt uns nichts, dass wir uns sorgen ... |
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379 | Begegnung mit einem Reh | |||
Vorschautext: Sehr gut geschützt weilt es am Tag Im Dickicht hinter Busch und Baum Es fühlt sich sicher, ohne Frag' Zur Dämm‘rungszeit - da sieht man's kaum Ganz ruhig äst‘s vor mir, lässt sich Zeit Geschützt durch seine scharfen Sinne Ohr, Nase, Auge - stets bereit N u n wittert’s was - hält inne! Voll Anmut steht's am Waldesrande Schaut mich mit großen Augen an ... |
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378 | Für Dich | |||
Vorschautext: Sieben Wunder hat die Welt Sechs Kontinente, die man zählt Fünf Ecken hat der helle Stern Vier Kleeblätter, die hab ich gern Drei Meere gibt es auf der Erd‘ Zwei Augen ach so staunenswert Den e i n e n Menschen, der bist du Den lieb ich heut - und immerzu |
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377 | FRANKFURT AN DER ODER | |||
Vorschautext: Frankfurt am Main war mir eine Pein Frankfurt an der Oder war mir schon kommoder Ost und West sind hier verbunden, fast verheilt die alte Wunden Die Friedensglocke steht am Fluss, frei zu leben ist Genuss! Die Furt, die diesen Ort begründet, ist in den Handel eingemündet Fische und Felle, Metalle, Maschinen transportierte man über Wasser und Schienen Mühlen und Messen, Buchdruck, Kultur, ... |
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376 | Buddhas Vermächtnis | |||
Vorschautext: Zu leben heißt auch leiden, das Rad des Lebens treiben Das fand ein junger Prinz heraus, drum stieg er mal aus allem aus Er hörte auf, was zu begehr’n, zu wollen, wünschen, sich verzehr’n und lebte mehr im Augenblick - Er übte lang - und hatte Glück: Der Morgenstern schaute ihn an und löste seines Strebens Bann ... |
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375 | DIE ZAHL 12 | |||
Vorschautext: 12 Stämme gab’s im Heil’gen Land 12 Tierkreiszeichen sind bekannt 12 Stunden am Tag, 12 Monde im Jahr Das Dutzend ist eine runde Sache, fürwahr 12 Plätze hat die Artusrunde 12 Propheten geben Kunde 12 Götter im Olymp und 12 Titanen Die Zahl lässt uns Vollkomm’nes ahnen 12 Tore hat die Heil’ge Stadt 12 Paläste Asgard hat ... |
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374 | Die Nymphe | |||
Vorschautext: Der Geist des Wassers sprach zu mir: "Ach guter Mann, bleib etwas hier!" Ich weilte eine gute Zeit Dann brach ich auf, es war so weit: 'Auch wenn ich gerne ewig bliebe, auch wenn ich spürte eine Liebe, ich muss doch leider wieder fort, verlassen diesen Zauberort!' Ich gab der Nymphe kein Versprechen, das ich hätt' müssen wieder brechen ... |
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373 | Die Tanne | |||
Vorschautext: So gerade, klar nach oben wächst in uns'rem Land nicht viel, braucht's tiefe Wurzeln in dem Boden, dass man auch erreicht das Ziel Hundert Jahre hält sie aus, harrt im Schatten and'rer Bäume Dann legt sie los und kommt groß raus und verwirklicht ihre Träume Majestätisch und harmonisch steht sie da in uns’rem Tann, ... |
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372 | Die Turmuhr | |||
Vorschautext: Der Regen fiel auf die "Stadt der Steine" Am frühen Morgen um 9 Uhr zehn Ich stieg hinauf zur Burg nicht alleine Die thront dort oben so telegen Die alten Kanonen sind verschwiegen Die Mauern dafür noch immer beredt Vorbei ist alles Sich-Bekriegen Die Aussicht ist herrlich, die Stadt ein Magnet Die Turmuhr steht auf zwölf vor halb sieben Die Zeit steht still auf den Höhen der Stadt ... |
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371 | ECHO | |||
Vorschautext: Was du anschaust, schaut zurück Was zu gibst, das kehrt zurück Was du berührst, berührt auch dich Was du ansprichst, regt auch sich |
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370 | LIED VOM WELTENBAUM | |||
Vorschautext: Die Alten hatten einst gefunden Mit allem sind wir stets verbunden An seinem Ast bin ich ein Blättchen An seinem Fuße eins der Mädchen Ein Wasserbrunnen in den Tiefen Vier Hirsche, die zu ihm hin liefen Der Riese mit Naturgewalt Ein list'ger Zwerg in Kleingestalt Ein Vogel hoch im Himmelreich Ein Gott, den keiner mehr erreicht ... |
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369 | DIE NORNEN | |||
Vorschautext: Sie schneiden Stäbe, legen Lose, künden was die Zukunft bringt Sie sprechen Worte, senden Kräfte: das Schicksal wird damit bestimmt Aus Gedanken werden Worte, Worte werden leicht zur Tat Taten schaffen Wirklichkeiten - so achte stets auf deinen Pfad! Sie gießen einen jeden Tag den Weltenbaum, dass er gedeiht ... |
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368 | Marder und Mörder | |||
Vorschautext: I denk mir heit mol gar nix I setz me in mein Wage Der springt net a, verflixt, Der hat en Kabelschade Des war doch dieser Kerl Der manchmol nachts rumort Der isch so schlau ond schnell I denk scho fascht an Mord |
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367 | DIE HAINBUCHE | |||
Vorschautext: Der Hain: ein Ort, der heilig ward Geschützt, umfriedet und bewahrt Von vielen harten starken Bäumen Die ihn klar und dicht einzäunten Ein Paradies fürwahr, ein Platz der Kraft Des Todes, wer hier Unruh’ schafft! Er inspiriert und setzt die Grenze, Was im Einklang, was Gedönse Diese Plätze sind heut’ rar Wo mal Friede ganz und gar ... |
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