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Gedichte Über Gier


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Hausbesuch (Teamwork)

Wir wollten nur spazieren gehen,
raus, aus unserer beengten Welt.
Nun steht es da im Frühlingswehen,
wie für uns beide hingestellt...

Man ist ja nett und fragt erstmal:
> Was soll die Klitsche kosten? <
Da nennt der Geier eine Zahl,
daß uns fast die Ohren rosten.

Der Kerl muß weg, beschließen wir
und sperr'n ihn ein im Keller.
Dann: Großputz, in dem Saustall, hier.
Gemütlich wird es bald - und heller.

Der Mann im Keller meldet sich
so etwa jede halbe Stunde.
Den Preis verhandeln will er nicht
und hat doch schließlich frohe Kunde.

> Drei Wochen Ferien hier, im Haus.
Für nix. Und jedes Jahr! <
Brüllt er vom dunklen Keller aus
und rauft sich wohl den Rest vom Haar.

> Vier!, < ruf ich lauthals, ziemlich frech.
Vier sollten es schon sein.
Wenn nicht, dann hast du eben Pech -
bleibst, was du bist: ein armes Schwein.
Schlürfst deine Suppe aus dem Blech
und bleibst dein Leben lang allein. <

Kein Mucks von unten. Alles still.
Ist denn der Vogel ausgeflogen?
Die Klingel an der Tür tönt schrill -
Scheinwerferlicht erstrahlt im Bogen.

Polente strömt zu uns ins Zimmer;
der Kellermann – dahinter – lacht.
Uns schwindet jeder Hoffnungsschimmer
und angesagt ist: Schicht im Schacht!

Die grüne Minna fährt uns weiter.
Wir sitzen dicht an dicht mit Schellen.
Nur unser Fahrer strahlt, lacht heiter -
erzählt vom Knast und seinen Zellen.

*

Vom Frauentrakt aus winkst du mir
zur Nacht, von gegenüber.
Ich denk' noch: träumen klappt auch hier
und husche zu dir rüber.


(c) Ingrid Bezold & Ralph Bruse
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Unser Kirschbaum (Wahre Geschichte)

Unser Kirschbaum......(Wahre Geschichte)

Entzückt schau´ ich den Baum hinauf
Und dann , dann nimmt das Schicksal seinen Lauf
Wie im Schlaraffenland
Dort oben hängen Kirschen reif
und von der Sonne schwarz gebrannt
Ich strecke schmachtend nach ihnen meine weiße Hand
Nein....ohne Leiter geht es nicht
Hinauf und immer höher, komm ich den Kirschen immer näher
Sie glänzen sind ganz groß und prall vom Saft
Die Sonne ließ sie alle reifen
Ist das nicht fabelhaft
So jetzt bin ich ihnen ganz nah
Ein kurzer Ruck, rein in den Mund
Mein Gott sind die gesund
Den Stein spuck` ich ins Grüne
Ganz hoch steh´ ich ganz ohne Furcht
Schau´ runter wie von einer Freilichtbühne
Ach es ist ein Genuss
Viel süßer und viel saftiger
als je von dir ein zarter Kuss
Ich schwelge und zerbeiße jede Kirsche ohne Gnade
Doch plötzlich stell´ ich mir die Frage
Schau` ich vielleicht mal lieber nach
ob sie ist gänzlich ohne Made....
Mein Blick wird starr vor Schreck....
Dort ist ja Eine sie rekelt sich gerade
Fast akrobatisch bewegt sie sich in ihrer weißen Schale
Nun schaue ich in jede Kirsche rein
Mein Gott.... nein
Im Magen wird mir fade
denn Jede ist gefüllt mit einer dicken Made
Vorbei....
Zerknirscht steig ich hinab
Was mach ich nur ....Enttäuschung pur....
Noch einmal einen Blick hinauf
Auf diese Leiter geh´ ich nicht mehr rauf
Die schwarzen Kirschen
bleiben für die schwarzen Stare
Jede natürlich mit einer Made
Schade ..... schade....
© Käte Micka



Käti Micka
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