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| 534 | Das verflixte 7. Jahr | |||
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Vorschautext: Das siebte Jahr gilt als verflixt, manche Ehe kommt ins Wanken Es kriselt, menschelt wie verhext Statt sich zu küssen tut man zanken Das Glück bleibt aus, die Freude geht, man hat sich immer öfter in den Haaren Wie man's versucht und wie man's dreht, es wird nicht besser mit den Jahren Was ist zu tun, so fragt man sich, vielleicht muss man was lernen ... |
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| 533 | Am Flieder | |||
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Vorschautext: Hier bleib ich steh'n am Blütenmeer Tauch in den Duft, schwelge umher Ich gehe rein ins volle Glück - Und kehr beschwingt an Land zurück Anm.: Ein österreichischer Gesandter brachte den Flieder 1565 aus der Türkei an den Wiener Hof. Von dort aus hielt der Blütenstrauch schließlich Einzug in die mitteleuropäischen Gärten. Er wächst als Strauch oder als einstämmiges Bäumchen und gehört zu den Ölbaumgewächsen (Syringe). Wenn sich Anfang Mai seine zahlreichen leuchtenden, langen Blütenrispen öffnen und ihren unverwechselbaren Duft verströmen, gibt es kaum etwas Schöneres. Im Gegenzug zu seinem lieblichen Duft ist der gesamte Flieder bitter und wird daher von keinen fressenden Tieren heimgesucht. Dafür taugt er als Heilmittel gegen Fieber und Verdauungsschwäche. |
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| 532 | RÜGEN | |||
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Vorschautext: Königstuhl und Hexenwald Kreidefelsen, Meergewalt Hünengräber, lange Strände Höhenwege ohne Ende Hühnergötter, Fischerdörfer Kleine Städte, ein paar Surfer Parks und Türme und ein Kap - D i e Insel kannst du immer ab |
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| 531 | Die Kokosnuss | |||
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Vorschautext: Der Morgen war mild, der Dorfplatz noch leer Ein Händler schlenderte etwas umher Und setzte sich unter die große Palme Genoss einen Saft mit einem Strohhalme Ein Affe saß oben und blickte hinunter Verspielt und keck und lange schon munter Die Kokosnuss hielt er in seinen Händen Warum sie nicht einfach nach unten senden? Er warf sie herab, dem Mann auf das Haupt Das hatte ihm kurz das Bewusstsein geraubt ... |
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| 530 | Schräge Typen | |||
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Vorschautext: So mancher Baum sich kritisch neigt, sich dennoch sehr solide zeigt Auch wer einmal die Norm verlässt, ist oftmals stark und krisenfest Die Diven, Drachen, Mauerblümchen, die Macher, Sucher, Muttersöhnchen: was Schräges haben wir doch alle und wachsen doch im Regelfalle |
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| 529 | König Drosselbart | |||
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Vorschautext: So eingebildet war sie, stolz und schön Und fragte wer: "magst mit mir geh'n?" Prinzessin wies ihn sogleich ab und spottete - das nicht zu knapp! Der eine war ihr viel zu dick: "Du Weinfass geh mir aus dem Blick!" Ein and'rer war ihr viel zu lang: "So lang und schwank hat keinen Gang!" Da kam ein Mann mit hohem Sinn, ein König, bärtig, spitz das Kinn, ... |
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| 528 | HÄNDE | |||
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Vorschautext: Hände, die geben und Hände, die nehmen Hände, die schenken und solche die stehlen Hände, die schnibbeln und Hände, die ruh'n Was ist es nicht alles, was wir durch sie tun! Hände, die trösten und Hände, die halten Hände, die heilen und die was gestalten Hände, die streicheln und zärtlich berühr'n Wie vieles können wir durch sie doch spür'n! Wenn Fäuste sich ballen und kräftig zuschlagen Wenn Hände töten und wenn sie beklagen ... |
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| 527 | Menschenwelt | |||
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Vorschautext: Hast du Geld, achtet dich jeder Bist du arm, meidet dich jeder Bist intelligent, bestaunt dich jeder Bist du schön, begehrt dich jeder Hast du Humor, dann sucht dich jeder Bist du töricht, bespöttelt dich jeder Bist du brutal, so fürcht't dich jeder Bist du höflich, schätzt dich jeder Hast du ein Herz, dann mag dich jeder Bist viel zu stolz, veracht't dich jeder ... |
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| 526 | In der Ruhe liegt die Kraft | |||
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Vorschautext: Wenn wir zittern, beben, schwitzen, zwischen allen Stühlen sitzen, wenn die Angst in uns aufsteigt, und kein Ausweg mehr sich zeigt, wenn es kommt zu starken Stürmen, wenn Probleme sich auftürmen, wenn es nicht mehr weitergeht, alles lähmend stille steht, wenn’s ein Zurück schon nicht mehr gibt, wenn man fühlt: man ist besiegt, wenn unser Boden wankt und bebt, ... |
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| 525 | Schottland | |||
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Vorschautext: Je stärker der Sturm und strömender der Regen, desto grüner das Land Ungestraft greift mich niemand an und bricht mich Die starke Distel! Wolkenumhangen die Berge, die Erde voll getränkt - Slàinte mhath! ... |
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| 524 | EICHENHAIN | |||
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Vorschautext: Gehst du in den Eichenhain, kannst du dich entspannen tauchst ganz unvermittelt ein, lässt dich gleiten, bannen Alte säumen deinen Weg, Riesen geben Schatten Lärm ist hier ein Sakrileg Still geht es vonstatten Schafe ruh'n im Hutewald, der er einst gewesen ... |
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| 523 | Fränkische Schweiz | |||
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Vorschautext: Wär ich ein Urzeitmensch gewesen und lief als Jäger durch das Land ich hätt' mir einen Ort erlesen wie ich ihn hierzulande fand mit vielen Höhlen in den Wäldern als Wohnstatt und als Zufluchtsort, mit Felsentoren auf den Feldern - Noch heute bin ich gerne dort Wo Geister in den Felsen wohnen, wo Gastfreundschaft so gern gewährt, ... |
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| 522 | Mandel | |||
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Vorschautext: Mandelblüte, Mandelöl, Mandelsplitter, Mandelmehl, Marzipan und Mandelgebäck - da biste hin und biste weg! Mandeln gebrannt und Mandelblättchen Mandeln gesalzen, pikante Häppchen Mandellebkuchen und Mandellikör - diese Frucht ist mein Begehr! Mandelpralinen und Mandelhörnchen, Mandelkugeln und Mandeltörtchen, ... |
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| 521 | LÖWENZAHN | |||
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Vorschautext: Der Löwenzahn, der Löwenzahn, Er beisst sich durch, er bricht sich Bahn So leuchtend gelb, so furchtlos grün So kann man wachsen, kann man blüh'n Und einmal dann auch fliegen geh'n |
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| 520 | WINDFLÜCHTER | |||
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Vorschautext: Vom Winde zerzaust, gebeugt von dem Sturm erscheint mir die Kiefer stark wie ein Turm Muss sie doch immer an diesem Ort stehen, wo raue Gesellen sie ständig anwehen Es war mal der Luftgott, der sie gebracht, und sie zur Botin des Schicksals gemacht Bescheiden und trotzig hält sie hier stand, markant und erstaunlich den Menschen im Land Vom Winde zerzaust, gebeugt von dem Sturm steht hier die Kiefer stark wie ein Turm ... |
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| 519 | Lied auf die Buche | |||
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Vorschautext: Sie scheint etwas kühl Doch verdanken wir viel Dieser hohen Gestalt Die bevölkert den Wald Erneuert den Boden Beschattet von oben Sie sättigt die Tiere Und - ich spekuliere: Das ‚Buch’, das wir lesen Wär’ niemals gewesen ... |
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| 518 | Ein Hoch auf die Kastanie! | |||
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Vorschautext: Prachtvoll mit vielhundert Kerzen Säumst du uns’res Weges Rand Höher schlagen Kinderherzen Blätter strecken aus die Hand Stolz in einem grünen Kleide Festlich reich und hoch gestimmt Schenkst du manchem Menschen Freude Dem, der hier die Zeit verbringt Unter deinem schönen Hause Ist man ungern nur allein ... |
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| 517 | Das Welttheater | |||
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Vorschautext: Die Welt ist eine große Bühne Welches Stück wird da gespielt? Das Drama wohl von 'Schuld und Sühne' Wer wen ermordet und bestiehlt Oder ist es nur Komödie Ein Lustspiel und ein heit'rer Schwank? Wahrscheinlicher ist die Tragödie Ein Machtspiel mit viel Raub und Zank An manchen, sonn'gen, heit'ren Tagen Wenn der Vorhang mal sich hebt ... |
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| 516 | Herr Doktor Wald | |||
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Vorschautext: Büsche, Kräuter, Baum an Baum - kaum tret‘ ich ein in diesen Raum, da wird's mir wohl, da kann ich sein und fühle mich fast wie daheim Die frische Luft, das satte Grün, die kleinen Pflänzlein, die erblüh'n, die Kühle und die braune Erde - da fühl‘ ich keinerlei Beschwerde Das lichte Dach, der dunkle Stamm, das ist mir schon genug Programm ... |
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| 515 | Lied auf den Mandelbaum | |||
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Vorschautext: Welch rauschend Kleid trägt dieser Baum, vertreibt die Wintergeister! Mit süßem Duft und Blütentraum wirkt hier ein Frühlingsmeister Der Wind wiegt sachte das Geäst Der Frühling, der kehrt wieder, beginnt ein rosa Farbenfest - Oh singt ihm eure Lieder! Die Mandel ist noch nicht zu seh’n, das Ziel in weiter Ferne ... |
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