Titel | ||||
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310 | Zwei Herzen in der Rinde | |||
Vorschautext: Ich schnitzt vor Jahren in ne Rinde, zwei M mit Herz; in eine Linde. Dies Zeichen ist, man kann’s verstehn, vom Boden aus nicht mehr zu seh. Ich bin aber ein ganz Gescheiter, drum hole ich mir eine Leiter. Es freut mich, wenn ich oben steh, dass ich die Herzen wieder seh. |
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309 | Überweisungsschein | |||
Vorschautext: Der Onkel Doktor sprach zu mir: “Mein lieber Mann, was willst du hier? Dein Leiden ist sehr groß, nicht klein, du kriegst nen Überweisungsschein.“ “Lieber Doc, musst mich nicht schonen, glaubst der Schein wird sich noch lohnen?“ Der Doktor sah mich ernsthaft an, dann sprach er zu mir: “Lieber Mann, deine Schmerzen wer’n nicht kleiner, es ist ein Schein für einen Schreiner!“ |
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308 | Kinderträume | |||
Vorschautext: Am Ende von nem Regenbogen, da steht ein Topf, ganz ungelogen. Der ist voll mit Edelsteinen, großen, kleinen, lupenreinen. Findest du mal diesen Topf, schlage ihn dir aus dem Kopf. Sonst zerplatzt wie Seifenschaum, wieder mal ein Kindertraum. |
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307 | Wieder kommt der Sensenmann | |||
Vorschautext: Schon wieder steht der Sensenmann an meinem Bett und spricht mich an: “Ich hab schon mit dem Teufel Krach“, ich meine nur: “Gemach, gemach, du meinst im Jenseits ist es schön, darum da soll ich mit dir gehn? Grad jetzt wo unsre schöne Welt von meinem Krümel wird erhellt.“ Vielleicht könnt ich ihn ja besiegen, den Kerl beim Kartenspiel betrügen? Da lacht der Dürre ganz verschmitzt, ... |
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306 | Der Doppelgänger | |||
Vorschautext: Auf Rhodos im Palace Hotel, trank ich wie üblich viel zu schnell. Drum trieb es mich, es ist mal so, ganz fürchterlich aufs Männerklo. Der Gang war lang, schummrig das Licht, drum sah den Kerl ich anfangs nicht. Dann aber dachte ich, ich spinn, ich schaute gleich noch einmal hin. Ein Typ der ausschaut grad wie ich, ich bin erstaunt und wunder mich. Als er mir zuwinkt ganz geknickt, ... |
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305 | Das ist hier die Frage | |||
Vorschautext: Hallo mein Freund Kai-Uwe Schwer, ich glaub meine Freundin lebt nicht mehr. Im Bett, da ist sie kalt wie immer, nur in der Küche geht's nicht schlimmer. |
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304 | Bis in alle Ewigkeit | |||
Vorschautext: Lieg ich einst leblos in der Gruft, wär ich sehr froh, war nie ein Schuft. Das niemand über mich spricht schlecht und alle eure Tränen echt. Tat mir auch stets der Rücken weh, es war nicht schlimm, wie ich nun seh. Denn über manches Lebensjahr, sag ich: “Für mich war`s wunderbar.“ Vor allen Dingen mein ich die, als Krümel zu mir sagte: “Si“. ... |
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303 | Der Winter geht | |||
Vorschautext: Ganz verwaist erscheint der Garten, muss man denn noch lange warten? Nein - dort unter dürren Hecken, kann man Schneeglöckchen entdecken und auch Krokusse die blitzen, kunterbunt aus allen Ritzen. Lange musste man vermissen, Märzenbecher und Narzissen. Wenn ich noch genauer schaue, seh ich Alpenveilchen, blaue. So leuchtet es auf viele Weise, ... |
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302 | Der Teufel und der liebe Gott | |||
Vorschautext: Der Herrgott der schaut recht betroffen, weil Eden ist für alle offen, doch niemand scheint's da zu gefallen, auch nicht in seinen heil 'gen Hallen. Es drängeln alle nur putzmunter, zum Teufel in den Orkus runter. Am Tresen steht dort Luzi Fehr, im roten Kleid macht die was her. Sie schenkt aus, so ist die Kunde, immer wieder eine Runde. ... |
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301 | Träume sind Schäume | |||
Vorschautext: Ein Handtuch nur ziert meinen Leib, ich träum von einem junge Weib. Ansonsten, bin ich pudelnackt und warte das sie kommt, mich packt. In Erwartung meiner Bitte, höre ich ganz plötzlich Schritte. Dann steht sie da, zweihundert Pfund, sie lächelt und sie fragte mich, na und, wo hast du denn die größten Schmerzen? ich denk bei mir, in meinem Herzen. Sag zu ihr aber ganz geknickt, ... |
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300 | Mein Ende naht wieder mal | |||
Vorschautext: Mein Kopf der schmerzt, ich bin sehr krank, geh drum ins Bad, da hängt ein Schrank, darauf ein Kreuz, ganz dunkelrot. Ich fühl mich kraftlos, fast wie tot. Den öffne ich und könnte wetten, verbraucht hat jemand die Tabletten. Ruf mir ein Taxi und fahr los, zur Praxis Häberlein und Groß. Der Doktor schaut mich ratlos an, dann meint er nur noch: “Junger Mann, ... |
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299 | Auf alle Fälle argentinisch | |||
Vorschautext: Von Iguazu die Wasserfälle, die laufen täglich und zwar älle. Das kostet eine Menge Geld, werden bei Nacht drum abgestellt. Tagsüber lässt man sie noch laufen, für die Touristen diesen Haufen. Drum habe ich sie auch gesehn, sie sind es wert, sind wunderschön. |
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298 | Gute Verdauung | |||
Vorschautext: Bei diesem Krach, ja hei-der-nei, da ruft man gleich die Polizei. Mit Blaulicht, und trara trara, da war der Schutzmann auch schon da. “Die Nachbarn haben sich beschwert und dieses ist auch nicht verkehrt, die Musik, drauf ham`s mein Wort, die hört man schon im ganzen Ort. Was soll die Nuss in ihrem Ohr? Sie kommen mir schon seltsam vor.“ ... |
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297 | Papa Supermann | |||
Vorschautext: Der Papa ist kein Supermann, weil der ja wirklich gar nix kann. Schlägt er nen Nagel in die Wand, ein Pflaster ziert gleich seine Hand. Denn er hat zwei linke Hände, unser Haushalt der spricht Bände. So kriegt er dann schon rote Ohren, wenn er Löcher mal soll bohren. Mama tut zum Handy hasten, holt er nur den Werkzeugkasten. Ja auch Hammer, Säge, Feile ... |
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296 | Kurz und bündig | |||
Vorschautext: “Mein lieber Schatz, in meinem Leben, wird‘ s nie mehr eine andre geben.“ “Das ist mir klar, ich bin mir sicher!“ Dann höre ich von fern Gekicher. Und schlagartig war es mir klar, warum‘s Ragout so bitter war. |
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295 | Schöne Weihnachten 2012 | |||
Vorschautext: Die Mayas haben doch nicht recht, das finde ich weiß Gott nicht schlecht. Drum lasst uns friedvoll Weihnacht feiern, im hohen Norden, tiefen Bayern. Das niemand was dem andern neidet und man stets nen Streit vermeidet. Denn man hat es ja gesehn, wie schnell könnt es zu Ende gehn. Es kommt von Herzen wenn ich sage, ich wünsch euch schöne Feiertage. ... |
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294 | Schwäbischer Erfinder die vierte | |||
Vorschautext: Da ich sehr klug bin, sehr gescheit Und außerdem war`s an der Zeit, erfand ich, da haut es euch hin, fürs Brötchen schmieren ne Maschin. Leg den Wecken auf den Teller, schließ ihn an, an den Propeller. Drücke nun fest den Starterknopf, schon geht er auf, der Buttertopf. Kleine Säge, Antrieb Seile, macht aus einem nun zwei Teile. ... |
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293 | Schwäbischer Erfinder die sechste | |||
Vorschautext: Da ich sehr klug bin, sehr gescheit und außerdem war`s an der Zeit, erfand ich, da haut es euch hin, fürs Nägel schneiden ne Maschin. Ne kleine Schale oben sitzt, in welcher warmes Wasser spritzt. Das habe ich dafür erdacht, dass weich es alle Nägel macht. Leg nun die Hand auf einen Schieber, ein bisserl Wind bläst nun darüber. ... |
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292 | Mein Schutzengel Pauline | |||
Vorschautext: Stockdunkel ist das Firmament, wie man es nur von Hitchcock kennt. Grausig wie die Bäume knarren, ängstlich sieht man mich erstarren. Der Sturm, der heult durch Mark und Bein, da kommt ein warmer Lichterschein. Ein Engel meint: “Wegs dir du Aff, da schickte man mich in das Kaff. Soll dich wieder mal beschützen. Hoff` für dich, es wird was nützen? Doch bei Wetterkapriolen, ... |
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291 | am dreiundzwanzigsten November | |||
Vorschautext: Was soll der Spruch Herr Pastor Braun, “Zeit wird's, dass wir uns mal traun!“ Jetzt hätt ich mich schier gar versprochen: “Getraut ham wir uns schon vor Wochen. Heut wollen wir die Ehe schließen und dies mit Freunden dann begießen. Danach, da werden wir dann sparen, das war vor einundzwanzig Jahren. Seit dem ham wir uns oft getraut, und manchmal war's total versaut. ... |
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