Oh Schreck der Sensenmann

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Es läutet Sturm in dieser Nacht,
verschlafen bin ich aufgewacht.
Da steht der Sensenmann mal wieder,
der Schrecken fährt mir in die Glieder.

Er fragt, die Stimme klingt sehr weich:
“Mein Freund, was bist du denn so bleich?
Plagt dich etwa dein Gewissen?
Hast jetzt in die Hos` geschissen?

Du kannst falsch singen wie du willst,
auch wenn du mir die Gläser füllst,
es wird dir heute gar nix nützen.
Was seh ich da, du musst ja schwitzen.

“Heut` will ich nur“, er lacht verstohlen,
“mir deinen Nebenbuhler holen.“
Er öffnet unsern Kleiderschrank,
ich seh und stammel: “Gott sei Dank!“

Da steht mein bester Kumpel Klaus,
der sieht nicht mehr sehr lüstern aus.
Der Dürre packt ihm fest am Kragen.
“Verzeih mir“, hör ich ihn noch sagen.

Informationen zum Gedicht: Oh Schreck der Sensenmann

1.406 mal gelesen
(3 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,0 von 5 Sternen)
-
04.04.2013
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige