Titel | ||||
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200 | Ach das Alter | |||
Vorschautext: Ich bin nun schon ein alter Mann und manchesmal dann fang ich an, anderen gute Ratschläge zu geben. Denn so ist das nun einmal im Leben, ich versuche mich damit zu trösten dass ich schon lange nicht mehr die größten und dreistesten Dummheiten selber machen kann. Und dann fängt man mit diesem Blödsinn an. Andrerseits ist das Alter auch nicht verkehrt, weil man heut nicht mehr „all so’n Zeug“ begehrt, und das ärgerte mich damals am meisten als Junge konnte ich es mir einfach nicht leisten. ... |
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199 | Warum? | |||
Vorschautext: Ich war Dein Mann, Du warst meine Frau, wir waren glücklich, das weiß ich genau, und doch gab es etwas in unserem Leben, das konnte ich Dir vermutlich nicht geben. Du gingst fort von mir- Du bist nicht mehr hier- Um mir Antwort auf meine Frage zu geben Warum haben wir nicht miteinander gesprochen ? Warum nicht die Mauern des Alltags durchbrochen? Warum? Ich habe Dich geliebt, wollte nur Dein Glück, ... |
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198 | Ein Geschenk für Dich | |||
Vorschautext: Heute Nacht bin ich über den Regenbogen im Traum in das Land der Elfen gezogen. Das ist dort, wo der Himmel die Erde berührt, und wo kein anderer Weg hinführt, als der, zwischen den verwunschenen Linden, den nur einige Sonntagskinder finden. Dort saßen inmitten von Wolkenkissen Zwölf Hollentöchter und wollten wissen Was ich so triebe und woher ich wohl wär’, und überhaupt, was sei mein Begehr? ... |
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197 | Du erschienst mir so nah | |||
Vorschautext: Du erschienst mir so nah Und da sagte ich „Ja“ Zu Dir Und zu mir Und ich Bemühte mich Um Dich Versuchte Dich zu verstehen Glaubte zu sehen Wie verständnisvoll Ich für Dich sein soll Und wie ich in Dich verliebt sein sollte ... |
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196 | Heute ist ein besonderer Tag! | |||
Vorschautext: Am Frühstückstisch sitzen sie und er. Da sagt sie so von ungefähr „Ich glaube Du weißt nicht, was für ein Tag heute ist“ Und er: „Du glaubst, dass Dein Mann so etwas Wichtiges vergißt?“ Und dann zieht er ab in sein Büro Und über den Hinweis ist er ganz froh. Dann kommt bei ihr so etwa um zehn Ein Bote und sagt: „Bitte schön! Ein Riesen-Rosen-Strauch von ihrem Mann.“ Und mittags kommen auch noch Pralinen an. Und zum Kaffe ist es dann soweit Dann kommt ein teures Designerkleid. ... |
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195 | Der Mond | |||
Vorschautext: Der Mond hängt wieder an derselben Stelle, dort wo man ihn auch gestern festgemacht, und er verbreitet seine milde Helle verschwenderisch in dieser Sommernacht. Manchmal versuch ich zu ergründen, was er wohl so am Tage treibt, und ich versuch herauszufinden, wo er mit den verschwund´nen Vierteln bleibt. Andre Leute haben andre Sorgen, sie arbeiten und werden auch entlohnt. ... |
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194 | Zwischen den Zeilen | |||
Vorschautext: Was jeden normalerweise bewegt Ist das was man täglich erlebt. Aber das ist auch eben, dieses normale tägliche Leben nimmt soviel Platz ein, dass es quasi allein alle Aufmerksamkeit bindet und man nicht mehr die Möglichkeit findet, zwischen den Zeilen des Lebens zu lesen. Und grad das wäre wichtig gewesen. ... |
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193 | Das kann wirklich nur ein Polizist | |||
Vorschautext: Wie das im Leben nun mal so ist Da wollte am Abend ein Polizist Zum Bier noch eine Dose Hering verspeisen Zum Bier ist das eine seiner Lieblingsspeisen. Aber dazu muss er die Dose erst mal aufkriegen. Na ja, am Ring anfassen und hochbiegen. Aber das blöde Ding, das bricht einfach ab. Verletzt ist er nicht, aber das war knapp. Dann versucht er es mit dem Taschenmesser. Aber seine Laune wird damit auch nicht besser. Denn die Dose ist hart und das Messer verbiegt sich. Die gute Laune ist hin und er überlegt sich ... |
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192 | Wenn ich allein bin | |||
Vorschautext: Wenn ich allein bin, bin ich neidisch auf alle Paare. Ganz klar ist das Unsinn, aber ich denk' dann, das wahre Leben geht spurlos an mir vorbei und ich stehe nur als Statist dabei. Wenn ich allein bin will ich auch zu keiner Feier. Ich sitze dort, die Hände am Kinn, und freu' mich wirklich ungeheuer, wenn ich wenigstens etwas Lebendiges spüre, ... |
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191 | Heute ist morgen gestern | |||
Vorschautext: Ach Kinder haben es ganz schön Wenn sie noch nicht zur Schule gehen. Dann sind sie auch noch ohne Sorgen Und denken heut noch nicht an morgen. Ach Kinder haben es auch schwer. Wo kommen sonst die Tränen her? Wenn im TV was Schönes kommt: Ab in’s Bettchen aber prompt! Aber Kinder haben es auch leicht Sie dürfen toben bis die Kraft nicht reicht Dann stürzen sie in Pappis Arm Angekuschelt herrlich warm! ... |
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190 | Wie es mir geht ? | |||
Vorschautext: Wie es mir geht? Nun ja, ganz gut. Wie sollte es auch anders sein? Was ich so mache? Nun man tut halt so als sei man nicht allein. Ich stell’ mir abends auf den Tisch zwei Gläser hin und trinke Cola-Rum- und aus dem andern Gin. Am nächsten Morgen sieht das wenigstens so aus, als sei ich nicht so ganz allein in unserm Haus. Zwei Tuben Zahnpasta vermitteln mir die Illusion nicht ganz allein zu sein, und manchmal reicht das schon, um wenigstens für kurze Zeit die Wirklichkeit zu flieh’n ... |
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189 | Abschied und meine Angst vor Tränen | |||
Vorschautext: Als Du dort auf der Straße standest, und ich Dich in die Arme nahm, als Du dann keine Worte fandest, und Feuchtigkeit in Deine Augen kam, da wollte ich am liebsten mit Dir weinen. Mir war grad so, wie Dir zumut – Leg Deinen Dickkopf doch an meinen, komm liebes Mädchen sei so gut. Du bist die Frau, und Du musst auch beginnen, los fang doch an, ich tröste Dich. Der Mann weint nicht – und wenn nach innen! Du lieber Gott, ich schäme mich! ... |
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188 | Wie kommt man in den Himmel? | |||
Vorschautext: In der Schule die erste Stunde. Der Lehrer blickt so in die Runde Und fragt: Wie kommt man in den Himmel? Man weiß um seinen Religionsfimmel. Da meldet sich von seinem Sitz Ganz hinten schon der kleine Fritz Und er behauptet mit ernstem Ton Das wisse er seit langem schon! Und er sah den Lehrer ganz wissend an: „Barfuß und mit den Beinen voran!“ Der Lehrer fragt: „Wieso denn das?“ Und Fritzchen sagt, er wisse das. ... |
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187 | Wahnsinnsgedicht! | |||
Vorschautext: Am schlimmsten ist es am Galgen immer in der ersten Nacht Weil man sich da immer wieder noch Hoffnung macht. Aber ich hatte es mir ganz fest vorgenommen Irgendwann wird sich das Leben genommen! Erst dachte ich werf’ mich am besten hinter den Zug, aber das war mir dann nicht sicher genug. Denn ich wollte das Sterben noch richtig genießen Und wollte mich mit ‚nem vergifteten Strick erschießen Da, wo das Wasser am allertiefsten ist. Aber was machst Du, wenn Du kein Nichtschwimmer bist? Nun ja, ihr seht meine Freunde, meine Lieben Die Nachricht von meinem Tod ist gewaltig übertrieben. ... |
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186 | Wo kam es plötzlich her? | |||
Vorschautext: Liebling, wo kam es plötzlich her? Kannst du’s mir sagen? Was hat mich überwach gemacht in diesen Tagen? Was hab ich da geträumt, warum gelacht? Was ließ mich Dinge sagen, die ich nie gedacht? Was schickte Schauer mir aus Feuereis durchs Blut? Was tat mir weh und doch zugleich so gut? Ich weiß es nicht. Ich will’s auch gar nicht wissen. Ich will nur mehr, will unter deinen Küssen ... |
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185 | Ein blöder Gedanke | |||
Vorschautext: Grad hatte ich einen ganz blöden Gedanken- Ich möchte mich mal richtig mit dir zanken! Eigentlich ganz ohne Grund- Einfach: „Halt’ den Mund!“ Und auf den Tisch schlagen Und du musst „Scheiße“ sagen, und dann muss jeder sich in eine and’re Ecke setzen, und alle anwesenden Katzen aufeinander hetzen. Auch, dass man sich „Ewige Feindschaft“ schwört, und „hätte ich doch auf meine Mutter gehört“! Und ich dann mit pikiertem Gähnen: ... |
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184 | Aber nicht alleine | |||
Vorschautext: Komm und sei zusammen mit mir dagegen Ich glaube nur so können wir sehr viel bewegen Wenn wir die Schwerfälligkeit bekriegen Selber zu denken, können wir nur siegen Wenn wir die Menschen dazu bringen in Massen Wirklich eigene Gefühle zuzulassen. Wenn wir es schaffen ein Gegenpol zu sein Nicht mehr im Allgemeinen zu denken, sondern allein Die Verantwortung auch dann zu übernehmen Wenn wir uns bisher vor lauter Schämen Nicht zu dem stehen wollten, was wir selber denken Nicht getraut haben uns selbst Achtung zu schenken. ... |
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183 | Der Mensch ein Fehler der Natur? | |||
Vorschautext: Die Natur hat einen großen Fehler gemacht. Sie hatte ganz am Anfang nicht bedacht, Dass es falsch sein könnte, den Menschen zuzulassen. Bald gab es aber richtige Menschenmassen. Das allein ist ja nicht schlimm, aber nur Der Mensch versündigte sich bald gegen die Natur: Und jetzt war sie darüber wutentbrannt Denn so hatte die Natur zu spät erkannt; „Das war nicht nur ein Rechenfehler Sondern ein kapitaler Systemfehler!“ Wir Menschen sind ja nun wirklich stur. Aber ich hab sie belauscht, und sie murmelte nur: ... |
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182 | Wunderglauben | |||
Vorschautext: Wenn kein Mensch mehr an Wunder glaubt Dann haben wir uns selbst beraubt Denn es wird auch kein’s mehr geben In Deinem ganzen Leben. Wunder brauchen offene Herzen Grad wenn sie krank sind und voll Schmerzen Voll unnötigem alten Plunder Dann brauchen dringend wir ein Wunder. Dann muss ich selber mich riskieren Dann muss ich alles ausprobieren ... |
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181 | Der ehrliche Pastor | |||
Vorschautext: Pastor Johannes ist sehr konsequent. Oder wie man das bei Pastoren so nennt. Er weiß, lügen ist grad bei einem Pastor sündhaft Aber er weigert sich deshalb doch standhaft Seinen Einfallsreichtum nicht zu benutzen. Einmal war ihm der nämlich sehr von Nutzen. ... |
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