Wenn ich allein bin

Ein Gedicht von Klaus-Jürgen Langner
Wenn ich allein bin,
bin ich neidisch auf alle Paare.
Ganz klar ist das Unsinn,
aber ich denk' dann, das wahre
Leben geht spurlos an mir vorbei
und ich stehe nur als Statist dabei.

Wenn ich allein bin
will ich auch zu keiner Feier.
Ich sitze dort, die Hände am Kinn,
und freu' mich wirklich ungeheuer,
wenn ich wenigstens etwas Lebendiges spüre,
weil ich die ebenfalls einsame Katze berühre.

Wenn ich allein bin
versuch’ ich es manchmal mit Menschenmassen.
Und geh irgendwohin.
Aber ich kann es nicht fassen:
Trotz dieser vielen Menschen um mich herum,
bleib ich allein und… werde stumm!

Don, November 1986

Informationen zum Gedicht: Wenn ich allein bin

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24.10.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Klaus-Jürgen Langner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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