Titel | ||||
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1092 | Der Gedichtanfang | |||
Vorschautext: Heute Morgen hat es mich gepackt, ich hatte im Traum eine Idee, darum stand ich splitternackt und sagte zum Computer: „Geh!“ Meine Frau rief: „Frühstückszeit, Brötchen und Eier sind soweit!“ Ich trommelte mit den Fingern, denn mich trieb die Ungeduld, der Gedanke musste zu Papier, sonst war ich selber schuld. Meine Frau rief: „Frühstückszeit, ... |
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1091 | Dritter Advent, Nachmittagsstunde | |||
Vorschautext: Dritter Advent, Nachmittagsstunde, der Kaffee dampft, die Kekse duften. Da sitzt man gern in froher Runde, vergisst das Lernen und das Schuften. Auf dem Kranz drei rote Kerzen, flackern mit den Flammenspitzen, dringen symbolisch in die Herzen, indem sie in den Augen blitzen. Im Radio klingen Weihnachtslieder, deutsch und meist international, ... |
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1090 | Straßenschmutz | |||
Vorschautext: Jeder Hausmeister reibt sich die Hände, das Straße fegen hat für heut ein Ende. Seit morgens weht ein scharfer Wind durch die Straßen ganz geschwind. Er treibt dabei nun alles vor sich her, was nicht fest und auch nicht schwer. Alte Türen knarren und Tore rütteln, selbst Stoppschilder sich dabei schütteln. Das letzte Laub auf dem Dach und in Ecken braucht sich nicht mehr zu verstecken. ... |
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1089 | Man muss auch loben | |||
Vorschautext: Statt mit einem Gedicht zu toben, muss ich jetzt doch einmal loben. Das Fernsehen brachte auch heut das Männchen das den Sand ausstreut. Diese Sendung sehen meist Kinder, aber auch die Pubertätsbefinder. Während einer die Sandkörner wählt, wird eine schöne Geschichte erzählt. Und heute, ich musste näher treten, gab es plötzlich, völlig ungebeten ... |
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1088 | Immer noch Bart | |||
Vorschautext: Meine Frau liebt meinen Bart, wenn er kurz ist und sehr zart. Denn er krabbelt so beim Küssen, mehr braucht ihr ja nicht zu wissen. Durch die fetten Schweinehaxen ist der Bart ständig am Wachsen. Kaum wurde er erst abgemäht, da haben die Stoppeln neu geweht. Der Friseur, den ich beehrte, mir erst mal vorab erklärte, ... |
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1087 | Neugierige Fragen | |||
Vorschautext: Warum wirst du mich denn vermissen, wenn wir beide nicht einmal küssen? Wieso willst du denn mit mir ein Date, wenn es doch nicht um Liebe geht? Warum soll ich mich noch fit gestalten, wenn ich dich nicht im Arm darf halten? Weshalb öffnest du deinen Busen, wenn ich nicht daran darf schmusen? Wieso willst du ohne Wäsche gehen, wenn ich darunter nicht darf sehen? Weshalb rasierst du reiche Flecken, ... |
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1086 | Die Feuerwehrfrau | |||
Vorschautext: Gut, dass es die Feuerwehr gibt und jemand, der die Männer liebt. Sobald sich die Sirene dreht, es nur noch um den Einsatz geht. Die Frauen sich im Bettchen räkeln, die Männer sich bei Leichen ekeln. Der Winter lässt die Frauen frieren, kein Mann darf sich bei Feuer zieren. Beim Unfall gilt es Blut zu sehen, regelnd im Verkehr zu stehen. ... |
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1085 | Der saure Dieb | |||
Vorschautext: Da hat sich einer was getraut und ein ganzes Fass geklaut. Ein großes Fass aus edlem Holz und der Inhalt war der Stolz. Viele Kilo der gewürzten Gurke entwendete so ein elender Schurke . Als morgens die Kaltmamsell kam und das erste Brötchen nahm, um zwei Hälften zu bewegen mit Rollmops und Gurke zu belegen, sagte sie: „Ich seh kein Glas ... |
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1084 | Die närrische Zeit | |||
Vorschautext: Solange noch das Herze lacht wird auch die Fastnacht mitgemacht. Der Aufwand dafür ist ungeheuer und diese Freiheit ist schön teuer. Jawohl Freiheit ist es, die da zielt und mit des Volkes Ärger spielt. Meist geht es um faule Politik, man übt an den Beamten Kritik. Und die gut gebauten Frauen, die sich auf der Straße trauen, zeigen mit und ohne Hüllen ... |
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1083 | Der Bauernmarkt | |||
Vorschautext: Heut ward der Kaffee mir versaut, denn es wurde morgens gleich sehr laut. „Heut ist Waschtag“ sprach mein Weib, „da brauche ich keinen Zeitvertreib. Nimm den Korb, samt Zettel und Geld und dann räume hier das Feld. In der Stadt der Bauernmarkt wartet, dass endlich dein Fahrrad startet.“ Am Kirchturm lichtete sich die Nebelfront und die Sonne erhellte den Horizont. ... |
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1082 | Tätowierungen | |||
Vorschautext: Im Nachbarhaus war viel Verkehr, das merkte ich erst heute, dort arbeitete ein Tätowierer, er verschönerte die Leute. Ich interessierte mich einmal dafür, ich hatte gerade Zeit, drum klopfte ich an seine Tür, sie sprang gleich angelweit. Der Meister rief: „Komm nur herein, vielleicht bist du ein Kunde, ... |
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1081 | Frauentag - Märchentag | |||
Vorschautext: Liebe Mädels, liebe Frauen! Ich sag es offen und frontal, Männern wird es schon vor Sonntag grauen, denn Frauentag ist wieder einmal. Frauen reden mit gespaltenen Zungen, nennen die Girls der Werbung sexistisch, zeigen eigene Kleider fast die Lungen, nennt ihr das stolz feministisch. Hält der Wetterbericht, was er versprach, werden es die ersten Frauen wagen ... |
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1080 | Werdet aktiv | |||
Vorschautext: Im Kreißsaal machte es viel Krach, als alle geboren wurden nach und nach. Wir machten unsere Äuglein zu und wollten endlich unsere Ruh. Die Hebamme beeindruckte das kaum, sie sah uns an und sang durch den Raum: „Werdet aktiv und steht nicht daneben, ihr habt nur das eine Leben.“ In der Schule dagegen waren wir still, wussten kaum, was der Lehrer will. Wir verbargen uns hinter dem Vordermann ... |
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1079 | Der erste Poesiespruch | |||
Vorschautext: Sprüche, die weise klingen und klug, erhältst Du in Zukunft überall genug. Aber für Dich, als meinem Patenkind, sie alle doch nicht ausreichend sind. Krankheiten, Unfälle, Pechsträhnen, mehr muß ich garnicht erst erwähnen, treffen jeden irgendwie und irgendwann, egal ob als Kind, als Frau oder Mann. Drum mögen drei Engel Dich begleiten, während Deiner ganzen Lebenszeit. ... |
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1078 | Erbse, Erbse, Bohne, Nuss | |||
Vorschautext: Unsere Putzfrau sich heute Leila nennt, sie war nämlich neulich im Orient. Denn dort wo sie geht und steht, sich alles nur um Bauchtanz dreht. Beim Wischen, Putzen, Wäsche legen sieht man sie den Bauch bewegen. Nun hatte sie geerbt, ist stinkend reich und machte Urlaub bei ‘nem Scheich. Mit Kamelrennen, Schnellboot fahren, angeblichen Eunuchen in besten Jahren, Französisch speisen auf Dachterrassen, ... |
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1077 | Der Angriff | |||
Vorschautext: Wir wussten, dass sie kommen und hatten alles unternommen, sie auf erforderliche Distanz zu halten, um unsere Schätze selbst zu verwalten. Seit Tagen hinterließen dunkle Figuren, kaum Tapsen oder andere Spuren. Wir stellten manche Wache auf, trotzdem nahm das Schicksal seinen Lauf. Sie standen und saßen rings um den Ort, wollte man sie sprechen, waren sie fort. ... |
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1076 | Das Haarwuchsmittel | |||
Vorschautext: In Malta hab ich einst gecampt, bei der Hitze nur mit Shorts und Hemd. Und dazu noch ohne Hut, das tut der Glatze gar nicht gut. Drum bin ich in den Ort gelaufen, um mir einen Hut zu kaufen. Der Verkäufer meinte dann: „Der rettet auch nichts, lieber Mann. Was soll denn der Hut schon nützen, wenn nichts da ist, es zu schützen. Wenn sie reich sind, um zu bezahlen, ... |
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1075 | Der Gedichtversuch | |||
Vorschautext: Mancher wird sich die Hände reiben, gelingt es ihm ein Gedicht zu schreiben. Ich sitze schon seit heute Morgen hier und starre auf das leere Blatt Papier. Der Bleistift hat mehrmals getunkt, drum sieht man schon Punkt an Punkt. Wäre jeder Punkt ein langer Satz, hätte ich einen großen Schatz. So aber muss ich mich nun quälen, euch eine Geschichte zu erzählen. Ich sehe krampfhaft mich nun um, ... |
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1074 | Spion von Italien | |||
Vorschautext: Ich lese für mein Leben gern, Krimis, die vom andern Stern und auch alte Spionagefälle, selbst wenn sie nicht besonders helle. Neulich hatte ich mich gefreut, man hatte den Bericht gestreut, der „Spion von Italien“ aus Selferino käme Samstagabend im Kino. Ich stand Schlange schon am Morgen, um zwei Karten zu besorgen. ... |
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1073 | Die Heide | |||
Vorschautext: Auf der Heide lag die Heide, ruhte aus im Sonnenschein. Als ich sie so sah, alle beide, war ich selber ganz allein. Beide blühten rosarot lockten mich zu rasten. Ich hatte beim Anblick meine Not, eigentlich wollte ich fasten. Ich ließ mich auf die Knie fallen, berauschte mich am Duft, ... |
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