| Titel | ||||
|---|---|---|---|---|
| 1232 | Der letzte Apfel | |||
|
Vorschautext: Der Apfelbaum in diesem Jahr blühte einfach wunderbar. Einst gut gepfropft und okuliert hat er sich dies Mal nicht geniert, hat uns seine große Sortenpracht schon in der Blüte nah gebracht. Von zartem weiß bis dunkelrot er alle seine Nuancen bot. Viel Sonne und mäßig Regen kamen dem Wachstum entgegen. Des Baumes viele kleine Perlen ... |
||||
| 1231 | Wozu sind Oma und Opa da? | |||
|
Vorschautext: Als kleiner Bub, ganz ohne Schranken, macht man sich manchmal so Gedanken. Mama und Papa muss es immer geben, damit entsteht auch neues Leben. Sie müssen schließlich mit dem Storch ringen Ihnen ein Geschwisterkind zu bringen. Das füttern sie alle zwei Stund, bis es fett wird und kugelrund. Doch wozu sind in Fern und Nah Oma und Opa eigentlich da? Ich habe lange überlegt, was mich damals als Bub bewegt. ... |
||||
| 1230 | Alles Mögliche | |||
|
Vorschautext: Wenn ich mal nicht schlafen kann, weil sich vorher alle streiten schalte ich den Computer an und gehe auf Oasen Seiten. Tiere sind beliebte Themen für Gedichte oder Geschichten, da kann man jedes Wesen nehmen und darüber berichten. Ob trunkene Vögel oder kleiner Floh, alle Tiere kommen dran, ... |
||||
| 1229 | Eine Frau braucht | |||
|
Vorschautext: Jahrelang habe ich die Frauen studiert, habe das Küssen und Lieben probiert. Bin dort ein- und aufgetaucht, wo es die Frau will und braucht. Ich habe ihnen den Rücken massiert, weil dort am wenigsten passiert, habe sie von hinten umschlungen, dabei leise in ihr Ohr gesungen. Es war nicht immer stubenrein, doch das braucht es nicht zu sein. ... |
||||
| 1228 | Schlaf ist gesund | |||
|
Vorschautext: Der Doktor meinte, ich sei nicht gesund, zu wenig Schlaf wäre der Grund. Man sähe es an meinen Augen, die Nerven würden nicht viel taugen. Jeden Tag habe ich morgens beschlossen, heute Abend wird das Bett genossen. Doch jeden Tag ward es sehr spät, weil immer etwas nicht gerät. Sommer, dreißig Grad im Schatten, alle anderen Urlaub hatten. Der letzte fuhr grad aus dem Tor, ... |
||||
| 1227 | Ein Ostersonntagbericht | |||
|
Vorschautext: Heute Morgen kam Marie-Luise an Mutters Hand auf unsere Wiese. Ein Körbchen schwenkte sie hin und her. Ich sah hinein; es war leer. Drei Jahre ist das kleine Girl, doch lebendig wie ein Quirl. Der Osterhase hätte sie geneckt, durch Fenster klopfen aufgeweckt. Das Suchen solle sie nicht versäumen unter Obst- und Walnussbäumen. Und da sie immer artig sei, ... |
||||
| 1226 | Ich hab ihn gesehen | |||
|
Vorschautext: Ich habe ihn leibhaftig gesehen, händereibend am Ofen stehen. Er stand dort nicht um sich zu wärmen, ich hörte ihn deutlich von Dir schwärmen. In der Hand hielt er zitternd und schief nämlich Deinen Weihnachtswunschzettelbrief. Er fand dieses Schreiben sehr sauber und lieb und diktierte, was man als Antwort Dir schrieb. Er beantwortete alle Deine wissbegierigen Fragen, nach dem Geschehen in den nächsten Tagen. Ich hörte ihn reden von Schmuck und Bäumen, ... |
||||
| 1225 | Corona-von der anderen Seite | |||
|
Vorschautext: In den vergangenen Tagen stellte man zu Corona viele Fragen. Manches Gespräch war schnell verstummt, kam jemand an, der leicht vermummt. Masken gibt es dabei doch jede Menge, nur anfangs erzeugten sie großes Gedränge. Interessant sind Schnitt und Material, denn jeder hat dabei die freie Wahl. Man muss sich beim Tragen nur getrauen, den Menschen weiterhin ins Gesicht zu schauen. Wir haben da schon viel gelacht, ... |
||||
| 1224 | Winter ist | |||
|
Vorschautext: Heute Morgen, kurz nach acht, haben wir uns auf den Weg gemacht. Wir, das sind der Hund und ich, das Wetter ist sehr winterlich. Soweit ich in die Gegend seh, liegt des neuen Jahres erster Schnee. Die Flocken liegen dicht an dicht, jungfräulich noch die oberste Schicht. Doch halt, ich muss gestehen, man sollte stets richtig sehen. ... |
||||
| 1223 | Conti-das Kätzchen | |||
|
Vorschautext: Es war einmal ein kleines Kätzchen, kohlrabenschwarz, mit weißem Lätzchen. Das war gerade 10 Wochen alt, da fuhr das Frauchen mit ihm in den Wald. Direkt vor dem Tierschutzverein blieb es auf dem Container allein. Haben Menschen die Hand gereckt, hat es sich schnell im Wald versteckt. Aber zu jedem Auto ist es gestartet und hat auf sein Frauchen gewartet. Manche Menschen schlafen beim Gehen, ... |
||||
| 1222 | Mensch oder Maschine? | |||
|
Vorschautext: Neulich las ich in der Heimat-Zeitung über heimliche Geburtstagsvorbereitung. Da werden seltene Annoncen geschrieben und seltsame Angebote betrieben. Zum Beispiel bot sie einen Mann neulich als fahrbereiten Oldtimer an. Er sei kürzlich beim TÜV gewesen und hätte dort noch fast alles gelesen. Das Gehör sei zwar halbwegs gesund, nur verkalkt sei so manches Pfund. Er wäre 50 Jahre schon gelaufen und würde nur Bier und Pfeffi saufen. ... |
||||
| 1221 | Vierlinge | |||
|
Vorschautext: Nun sitze ich wieder am Dichtertisch, der Bleistift alt, das Blatt ganz frisch. Noch vor des Abendmondes Schein soll das Gedicht hier fertig sein. Noch schwebt mir kein Gedanke ein, mein Kopf muß völlig alle sein. Ich könnte mich mit Rosenöl einreiben und über den duftenden Frühling schreiben. Doch seit Tagen gibt es Schnee da tut jede Bewegung weh. Zur jetzt modernen Stressvermeidung ... |
||||
| 1220 | Inges Schuhmode | |||
|
Vorschautext: Hallo Inge, ich sag es ganz offen, auch ich hab dich in der Stadt getroffen. Ich sah die Schuhe, einer rot, einer blau, als Accessoires einer modischen Frau. Das erfordert eigentlich sehr viel Mut und ich fand diesen Modestil gut. Drum lass die andern ruhig zetern, geh lieber weiter in diesen Tretern. 27.07.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann |
||||
| 1219 | Oktoberwetter | |||
|
Vorschautext: Die Sonne hat jetzt große Mühe, einzutauchen in des Nebels Brühe. Graue Felder in den Tälern ihre Wirkung sehr stark schmälern. Dass die Brille stets beschlägt, ärgert jeden, der sie trägt. Die Feuchtigkeit die Nase stopft und bewirkt, dass sie gleich tropft. Rheuma, Gicht und Ischias, jede Krankheit fördert das. Doch am Mittag zeigt die Sonne sich in Pracht und voller Wonne. ... |
||||
| 1218 | Die letzte Birne | |||
|
Vorschautext: Auf unserer kleinen Mischobstwiese steht ein Birnbaum, die „Gute Luise“. Vor Jahrzehnten in gute Erde gesteckt, haben seine Äste sich munter gereckt. Er ragt weit über den spitzen Zaun, für Kinder gut zum „Birnen klaun“. Das Wetter günstig, der Regen gut, was dem Wachstum Wunder tut. Und tatsächlich vor der üblichen Zeit waren die Früchte zur Ernte bereit. Langsam runzelten wir die Stirnen, ... |
||||
| 1217 | Die Weihnachtskrippe | |||
|
Vorschautext: Auf dem Boden in den Kisten viele Sachen ihr Dasein fristen. Bricht der allerletzte Monat an, kommt die größte Kiste dran. Auf dem Deckel dieser Truhe steht groß: Immer mit der Ruhe. Das schrieb einst keineswegs irgendein lachender Scherzekeks. Da wollte einer darauf verweisen in Ruhe den Glauben zu preisen. Knarrend sich der Deckel hob, ... |
||||
| 1216 | Die Dichtertafel | |||
|
Vorschautext: In Tschornolessen war jüngst Dichtertafel, mit Essen, Trinken und viel Geschwafel. Der Hausherr hatte das Recht geordert und von jedem ein Gedicht gefordert. Eine Geschichte, ganz kurz und klein, nur vier gereimte Zeilen sollten es sein. Doch mit der Forderung, klipp und klar, nur über alles, was im Zimmer war. Viele erst vor Angst laut stöhnten, die ersten aber sehr bald höhnten. Wenn man die Erinnerung schindet, ... |
||||
| 1215 | Die Annonce | |||
|
Vorschautext: Heute, unsere Heimatzeitung, Seite Zehn, dort wo die Heirats-Annoncen steh’ n. Ich studiere gründlich jede Zeile, mit viel Muße, dafür ohne Eile. Denn ich suche eine sehr hübsche Frau, unbedingt steinreich, doch lieber nicht schlau. 20 Jahre jünger wäre sehr fein, und eine gute Köchin soll es sein. Einen Porsche sollte sie besitzen, im Bettchen stets sehr intensiv schwitzen. In der Art habe ich es formuliert ... |
||||
| 1214 | Frühlingsspaziergang | |||
|
Vorschautext: Voriges Jahr um diese Zeit war der Frühling nicht so weit. Es gab alte Schneemannreste, erste Sonne war das Beste. Wenn wir heute spazieren gehen, gibt es nicht nur was zu sehen. Auch den Nasen und Ohren werden die Sinne neu geboren. Die Bäume zeigen erstes Grün und bald wird jede Knospe blühn. ... |
||||
| 1213 | Die Gedichte | |||
|
Vorschautext: Schlechtes Wetter war gewesen, Regen, Wind und fast null Grad. Da habe Gedichte ich gelesen, weil es um die Zeit sonst schad. Gedichte, fragte meine Frau, sind die denn noch modern? Ich zeigte nur: Hier schau! Man schreibt und liest sie gern. Einer schreibt von den Bäumen, weil ihm das bunte Laub gefällt. ... |
||||