Die royale Poesie

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Mit Kaiser, König, Edelmann
fängt ein alter Zählspruch an.
Bürger, Bauer, Bettelmann
fügen sich dahinter an.
So wird selbst die Bourgeoisie
Teil der edlen Poesie.

Ob nun Mädchen oder Junge,
jeder Royale hat eine blaue Zunge.
Selbst einen Schwan man zum König macht,
wenn er singt in royaler Pracht.
Doch es gibt auch Dummheit, leider,
wie im Märchen des Kaisers neue Kleider.
.
Und ein Sänger mit royalem Namen
erotisierte singend die Damen.
Denn er wollte es mit ihr wagen,
weil sie nicht nein konnte sagen.
Früher hatte der kleine Prinz schon Wert,
wenn er in der Hand hielt das blanke Schwert
.
Leider nicht jeder Royal der Gesündeste war,
schließlich gab es das Dreikönigsjahr.
Auf blumiger Insel Mainau muss jeder offenbaren,
ob er auch knatternde Motorboote kann fahren.
Neben pompöser Kutsche und Schlitten
sind sie einst auf stolzem Ross geritten.

Auch die edelsten Kaiser, Könige und Grafen
müssen einmal in ewiger Ruhe schlafen.
Meist erfolgt das in der stickigen Luft
eines Sarges in der kühlen Gruft.
Fürst Pückler bekam diese Ruhe zum Schluss
in der Tiefe eines begrünten Tumulus.

25.04.2021©Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die royale Poesie

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17.11.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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