Die Johannismühle

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Es stand dereinst als Wasser Gestühle
im Heideland die Johannismühle.
Wasser als kleines Bächlein reiste,
einen großen Vorratsteich speiste.
Zog der Müller vom Ufer ein Brett,
dann floss das Wasser reichlich nett.

Es trieb das große Mühlrad an,
auf dass der Mühlenlauf begann.
War das Wasser große Pracht,
lief die Mühle Tag und Nacht.
Selbst an Sonntäglicher Arbeitsruh
lief die Mühle immerzu.

Der Müller zog die Sperre auf
und ließ dem Wasser freien Lauf.
Es floss und schob das Mühlrad an.
Es knarrte und der Lauf begann.
Getreide aus der Höhe trieb,
das der Mühlstein zu Mehl zerrieb.

Der Müller sah dem Anlauf zu
und legte sich zur Mittagsruh.
Auch die Müllerin sah das Mühlenspiel,
fand Arbeit und Schlaf zu viel.
Sie hatte sich gut vorbereitet
und hat das Wasser umgeleitet.

Der Bach allmählich versiegte,
die Mühle kein Wasser kriegte.
Totenstille die Mühle bedeckte,
den Müller die Ruhe weckte.
Er sprang panisch auf, rannte los,
zu sehen, wo das Wasser bloß.

Die Müllerin dachte an beider Schoß
und versperrte die Mühle mit großem Schloss.
Den Müller zog sie erst ins Haus
und dann die mehligen Sachen aus.

25.03.2022©Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die Johannismühle

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25.03.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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