Titel | ||||
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2159 | Nicht nach-unten-treten | |||
Vorschautext: Ich will das Kind beim Namen nennen, und nicht mehr lügen, wie gedruckt. Sonst werde ich ins Unglück rennen, in meine Suppe wird gespuckt. Ich hasse das, Nach-unten-Treten, und jeden, der den Speichel leckt. Und pflegt ein Dritter Schön-zu-reden, dann wird er von mir durchgecheckt. An jeder Lunte will ich riechen. Und riecht es brenzlig werde ich ... |
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2158 | Lügen finden Nahrung | |||
Vorschautext: Die Lügen finden immer Nahrung. Und keine, die zu Grunde geht. Und das weiß jeder aus Erfahrung. Ein gutes Beispiel wird konkret. Beliebt ist auch die alte Masche. Man schwindelt sich oft selber an. Man lügt sich in die eigne Tasche. Und keiner ändert was daran. Die Unwahrheit kann sich verbreiten, von Mund zu Mund, und fett gedruckt. ... |
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2157 | Es ist genug | |||
Vorschautext: Tränen sind genug geflossen. Doch das bringt ihn nicht zurück. Und die 'Liebe' schaut begossen. Glaube mir, das bringt kein Glück. Lass ihn in der Landschaft stehen. Meide seine Diskothek. Es tut gut, ihn nicht zu sehen. Gehe deinen eig'nen Weg. Worte sind genug gesprochen. Und die Lügen hast du satt. ... |
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2156 | Es fehlen Tassen | |||
Vorschautext: Es fehlen leider ein paar Tassen. Ihr Aufenthalt ist unbekannt. Sie wollen sich nicht blicken lassen. Und das warum? fragt mein Verstand. Sind sie alleine ausgezogen? Hat sie ein frecher Dieb geklaut? Hat mich vielleicht die Welt betrogen, damit es mich vom Hocker haut? Ich stoße nur auf Unverständnis. Das wurmt und fuchst mich kollosal. ... |
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2155 | Der Kirchturm nimmt sich ins Gebet | |||
Vorschautext: Der Sonntag gähnt vor Langeweile. Der Kirchturm nimmt sich ins Gebet. Kein Vorgesetzter mahnt zur Eile. Und keine Arbeit wird konkret. Der Wecker lässt nichts von sich hören. Und auch der Radiosprecher schweigt. Man muss nicht Blut und Rache schwören, weil keiner uns die Meinung geigt. Verschoben wird das Mittagessen. Man frühstückt erst, so gegen zehn. ... |
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2154 | Als Seemann | |||
Vorschautext: Als Seemann kennt man die Gezeiten. Die Möwen, die um Futter streiten, die hohe See, das weite Watt. Die Kneipen, jeder Hafenstadt. Man heuert an in Bierspelunken. Dort wird verkostet und getrunken. Das Liebchen, leider durchgebrannt. Das raubt Matrosen den Verstand. Dann hat man Spaß mit fremden Bräuten, die doch im Grund nichts bedeuten. ... |
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2153 | Am heißen Strand | |||
Vorschautext: Nackte Haut am heißen Strand. Sommerwind und hohe Wellen. Das verursacht Sonnenbrand an den wohlbekannten Stellen. Anfangs fällt es gar nicht auf. Herrlich, so im Meer zu schwimmen. Sonne nimmt man gern in Kauf. Doch es mehren sich die Stimmen: 'Hüte dich, die Sonne sticht. Und sie ist ein Ungeheuer. ... |
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2152 | Der Morgen kommt ungebeten | |||
Vorschautext: Der Morgen kommt, auch ungebeten. Denn er hält viel von seiner Pflicht. Er hat ein Wörtchen mitzureden. Und wenn er tagt, dann wird es Licht. Er achtet auf die Jahreszeiten. Und manchmal taucht er später auf. Er lässt sich von der Sonne leiten, und auch vom Winterschlussverkauf. Nicht immer wird er wahrgenommen. Doch jeder, der die Nacht durchwacht, ... |
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2151 | Es dämmert im Osten | |||
Vorschautext: Es dämmert schon im Osten. Die Sonne kriecht hervor. Die Nacht verlässt den Posten und schleicht durchs Gartentor. Heut darf der Alltag gammeln. Es blüht ein Feiertag. Die Ruhe kann sich sammeln mit jedem Glockenschlag. Es schmeckt der Frühstückskuchen im daunenweichen Bett. ... |
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2150 | Bald geht der Tag | |||
Vorschautext: Bald geht der Tag im Westen unter. Im Baum fängt sich der Abendwind. Die ersten Sterne werden munter, weil sie jetzt ausgeschlafen sind. Der Arbeitnehmer eilt nach Hause. Und menschenleer wird die Fabrik. Die Stechuhr gönnt sich eine Pause und lauscht der Guten-Nacht-Musik. Noch toben Kinder auf den Plätzen. Die Mutter ruft am Fensterbrett: ... |
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2149 | Das oben nach unten | |||
Vorschautext: Das oben stülpen wir nach unten. Die Dunkelheit rückt man ins Licht. Erst ist man frei, dann angebunden. Die Kür beginnt nach einer Pflicht. Man singt ein Lied, und wird dann schweigen. Erst träumt man süß, dann wird man wach. Im siebten Himmel fiedeln Geigen. Erst liebt man sich, dann gibt es Krach. Das Himmelhoch fällt auf die Nase. Statt Beifall hagelt es Kritik. ... |
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2148 | In die Misere | |||
Vorschautext: Wir schlittern oft in die Misere. Dort fühlt sich keiner auf dem Damm. Man kratzt und feilt an unsrer Ehre. Und hinterher schwillt uns der Kamm. Der Abwärtstrend, nicht aufzuhalten. Und talwärts geht's im Affenzahn. Die Missgeschicke können walten. Sie haben nämlich freie Bahn. Man muss sich Fehler eingestehen. Man ist nicht glücklich, das steht fest. ... |
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2147 | Nicht mehr geritzt | |||
Vorschautext: Die Sache ist nicht mehr geritzt. Sie wird uns bald den Atem nehmen. Die Lage hat sich zugespitzt. Nun kämpft man mit den Kernproblemen. Die Dinge sind nicht mehr im Lot, obwohl wir uns darum bemühen. Kein Wunder, dass ein Kollaps droht. Wir werden bald den Kürzern ziehen. Wir waren von uns überzeugt. Und schwelgten fast in Starallüren. ... |
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2146 | Wer, wer, wer | |||
Vorschautext: Wer sich in eine Pfanne 'haut'. Und wer sich fühlt als toller Hecht. Wer dumm aus seiner Wäsche schaut. Und wer sich aufbläht, selbstgerecht. Wer sich nicht um sich selber schert. Wer immer alles besser weiß. Und wer sich an den Karren fährt mit voller Absicht und mit Fleiß. Wer sich an die Kandarre legt. Und wer sich selber hintergeht. ... |
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2145 | Wir übersehen schöne Dinge | |||
Vorschautext: Wir übersehen schöne Dinge. Auf beiden Augen sind wir blind. Ob Pusteblume, Schmetterlinge, Wir sind nur eines, durch den Wind. Wir überhören Vogellieder. Seit langem sind wir dafür taub. Ob Löwenzahn, ob weißer Flieder. Wir sehen nur den Straßenstaub. Kein Duft betört die Schnuppernase, denn wir sind regelrecht verschnupft. ... |
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2144 | Die Luft hat sich erwärmt | |||
Vorschautext: Tulpen kriechen aus den Knollen, denn die Luft hat sich erwärmt. Und die feinen Blütenpollen sind vereinzelt ausgeschwärmt. Jedes Blatt lässt sich beschreiben, weil das Wetter endlich passt. Überall herrscht grünes Treiben. Rosig glänzt der Seidelbast. Veilchen leuchten aus den Hecken. Blau-zu-sein ist ihr Beruf. ... |
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2143 | Die Flora wächst und sie gedeiht | |||
Vorschautext: Die Flora wächst, und sie gedeiht, trotz Kältewelle, Regenzeit. Und stolz zeigt sie die Blütenblätter, sie kümmert sich nicht um das Wetter. Sie schaut nicht auf die Kuckucksuhr, und richtet sich nach ihrer Schnur. Sie lauscht und hört auf ihre Gene. Und macht sich selber keine Szene. Sie nimmt sich immer in die Pflicht, ein Innehalten gibt es nicht. ... |
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2142 | Eine Rose spricht | |||
Vorschautext: "Ich blühe auf bei Sonnenstrahlen!" Erklärt die Rose wortgewandt. "Mit roten Reizen will ich prahlen. Das raubt den Bienen den Verstand. Begeistert sind auch Menschenkinder. Doch manchen fehlt ein klarer Blick. Sie sind verkappte Umweltsünder. Und brechen mir oft das Genick. Dann sperrt man mich in eine Vase. Die Blüte ist dem Tod geweiht. ... |
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2141 | Die Rose sticht | |||
Vorschautext: Die Rose fragt nicht lang und sticht. Und das Warum, ist nicht zu klären. Mir scheint, sie weiß es selber nicht. Ein Dritter sagt: Sie will sich wehren. Wer liebt, schenkt einen Blumenstrauß. Die Farbe rot lässt schnell erkennen. Man rechnet sich noch Chancen aus, und will 'das Kind' beim Namen nennen. Wenn die Beschenkte mit ihm fühlt, macht sie ihm Mut, sich aufzurappeln. ... |
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2140 | Die rote Rose | |||
Vorschautext: Bewundert wird die rote Rose, und auch ihr Duft ist schmeichelhaft. Sie tarnt Gefühle, und zwar Große. Gepaart mit Charme und Leidenschaft. Die Frauen fangen an zu zählen. Das gilt bei jedem Blumenstrauß. Und wird man rote Rosen wählen, dann flippen sie bekanntlich aus. Denn das vertuscht so manche Mängel. Im schlimmsten Fall den Seitensprung. ... |
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