Titel | ||||
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2059 | Die Vogeleisenbahn | |||
Vorschautext: Der Sommer eilt zur Garderobe, und greift nach Stock und Hut. Der Herbst beginnt mit seiner Probe. Sein Schauspiel klappt schon gut. Am Acker igeln sich die Stoppeln. Das Korn ist eingesackt. Der Hase muss ins Maisfeld hoppeln, wenn ihn der Hunger packt. Die Sonne kommt nicht aus den Federn. Der Wecker schrillt bei Nacht. ... |
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2058 | Der Spatz | |||
Vorschautext: Es tschilpt aus grünen Hecken, auf jedem freien Platz. An allen Straßenecken umflattert dich ein Spatz. Er mischt sich unter Tauben. Und wird nicht angepickt beim Leckerbissen-Rauben. Den ihm der Himmel schickt. Flink schnappt er sich die Beute, und greift zum Speiseplan. ... |
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2057 | Die Möwe | |||
Vorschautext: Trotz Rücken-, Gegen-, Seitenwind! Die Möwe geht zum Segeln. Denn sie erlernte schon als Kind den Sport nach allen Regeln. Ihr Bootsrumpf ist nie festgeklinkt. Sie nutzt die kleinste Brise und gleitet federnd und beschwingt vorbei an Strand und Wiese. Zuweilen jagt sie wie ein Pfeil durch Meeresgischt und Brandung. ... |
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2056 | Zeichen setzen | |||
Vorschautext: Wir kümmern uns, und setzen Zeichen. Nicht vorschnell, sondern abgeklärt. Die Ziele gilt es zu erreichen. Und alles, was sich gut bewährt. Wir werden Dinge überdenken. Und auf dem Prüfstand, jeder Plan. Ein reiner Wein ist einzuschenken. Man handelt, aber nicht spontan. Wie immer gilt es, abzuwägen. Gefragt ist die echte Wissenschaft. ... |
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2055 | Zum Guten wenden | |||
Vorschautext: Zum Guten wird sich alles wenden. Und Abschied nimmt die Traurigkeit. Die schöne Zeit wird nie mehr enden. Vor Bösem ist man nun gefeit. Was lange währt, wird sich bewähren. Das hat man immer angepeilt. Die Wüsten kann man überqueren, und in Oasen wird verweilt. Statt Sorgen werden Blumen blühen. Und mit Bedacht hat man gedüngt. ... |
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2054 | Der Laubfrosch | |||
Vorschautext: Der Laubfrosch raschelt durch die Blätter. Im Frühling purzelt er im Klee. Er fühlt sich wohl bei jedem Wetter und abends quakt sein Maul am See. Zur Paarungszeit, am stillen Weiher, singt er vereint im Tümpelchor. Es schläft der Storch. Es ruht der Reiher. Das passt dem Bass und dem Tenor. Dann tanzt das Schilf, die Gräser summen im Takt und ohne Dirigent. ... |
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2053 | Künstlerpech | |||
Vorschautext: Zwischen Haus und Regenrinne klettert kreuzfidel die Spinne. Und sie fädelt sich ein Netz streng nach dem Naturgesetz. Keiner musste sie beraten. Und sogar den Klebefaden hat sie selber hergestellt. Einwandfrei! Die Sache hält. Um das Richtfest einzuleiten, fehlt es noch an Kleinigkeiten. ... |
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2052 | Am Weiher | |||
Vorschautext: Idyllisch liegt der stille Weiher. Und die Natur hält sich im Lot. Hier angeln stelzenhohe Reiher im dichten Schilf ihr Pausenbrot. Es helikoptert die Libelle. Sie fliegt dahin und stoppt und steht, und rührt sich nicht mehr von der Stelle, bis es beflügelt weitergeht. Die Rose wäscht sich ihre Füße, und strahlt dabei in gelber Pracht. ... |
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2051 | Ein Nacht-ent-Falter | |||
Vorschautext: Erst wenn dem Mond ein Licht aufgeht durch fern bedienten Schalter, beginnt, weil es im Zeitplan steht, die Nachtarbeit der Falter. Ihr Wirkungskreis ist eingegrenzt. Man schwirrt nicht in die Ferne. Man fliegt zum nächsten Ding, das glänzt, zum Beispiel zur Laterne. Doch auch bei Oper, Kunstgedicht: Die Falter huschen nächtlich ... |
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2050 | Der Regenwurm | |||
Vorschautext: Im Boden hat ein Regenwurm sich häuslich eingerichtet. Er hat auf seinen Hifi-Turm natürlich nicht verzichtet. Sein Fressen holt er vom Kompost. Er wühlt sich durch die Reste. Und schwärmt: "Die frische Hausmannskost ist immer noch das Beste." Nach jeder Mahlzeit zieht er sich zurück in seine Wohnung. ... |
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2049 | Geprägt hat die Vergangenheit | |||
Vorschautext: Geprägt hat die Vergangenheit. Und das schreibt keiner in den Wind. Wir fanden Liebe, Trost und Leid. Das sind die Gründe, wie wir sind. Wir handeln nicht von ungefähr. So manche Tat, die unterbleibt. Wir sind ein Schiff auf weitem Meer, das eine Strömung vorwärts treibt. Die alten Ängste sind parat. Sie abzuschütteln, fällt nicht leicht. ... |
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2048 | Guten Abend | |||
Vorschautext: Der Abend ist im Gange. Am Himmel thront der Mond. Die Hühner sind schon lange auf ihrer Hühnerstange. Sie sind es so gewohnt. Am Himmel funkeln Sterne. Der Große Wagen steht. Er parkt in weiter Ferne weitab von der Laterne, an der ein Falter seine Runden dreht. ... |
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2047 | Anders, als man denken könnte | |||
Vorschautext: Die Hennen flattern aufgeregt und gackern ohne Pause. Die Schnäbel klappern unentwegt. Es lärmt im Hühnerhause. Bis in den Wald tönt das Geschrei. Ein Fuchs denkt sich im Stillen. "Ich geh' mal hin und schau' vorbei, und werde meinen Magen füllen." Er schleicht geduckt zum Waldesrand. Dann schlägt er einen Bogen ... |
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2046 | Eulenkinder-Träume | |||
Vorschautext: Der Mond hat sich verfangen. Das Blattwerk hält ihn fest. Die Eulenkinder bangen und fürchten um ihr Nest. Sie rufen nach der Mutter. Doch die ist außer Haus und fängt das Vogelfutter in Form von einer Maus. "Ihr braucht doch nicht zu schreien. Ich habe mich vertan ... |
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2045 | Jedes Mittel ist uns Recht | |||
Vorschautext: Man hat für alles seine Gründe. Und jedes Mittel ist uns recht. Man wähnt sich frei von jeder Sünde. Und unsren Gegnern geht es schlecht. Man ist gewohnt, stets Recht zu haben. Und kommt uns einer kreuz und quer. Wird gleich das Kriegsbeil ausgegraben, man greift zum nächsten Schießgewehr. Man lässt sich nicht für dumm verkaufen, denn jeder Schritt wird gut durchdacht. ... |
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2044 | Die Schnecke | |||
Vorschautext: Die Schnecke schleppt ihr Wohnmobil. Es schwankt auf ihrem Rücken. Vom Rasen hält sie nicht sehr viel. Sie liebt das Blumen-pflücken. Woher sie kommt. Wohin sie eilt. Bei jeder Atempause, selbst wenn sie in der Fremde weilt, ist sie bei sich zuhause. Am Abend braucht sie kein Hotel und keine Fremdenbetten. ... |
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2043 | Schwarzgefleckter Käfer | |||
Vorschautext: Ein schwarzgefleckter Käfer streunt durch seine Heimatwiese. An einem Grashalm lehnt sein Freund und nippt am Frischgemüse. Den Beiden fehlt das Augenlicht, da hilft auch keine Brille. Du fragst warum, ich weiß es nicht. Hier waltet fremder Wille. Der Tastsinn plant die Käferspur. Die Beinchen sind wie Schüler. ... |
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2042 | Die Fliege an der Wand | |||
Vorschautext: Mich stört die Fliege an der Wand. Sie soll sofort verschwinden. Sie bringt mich noch um den Verstand. Das will ich unterbinden. Ich fordere sie höflich auf, das Zimmer zu verlassen. Sonst nimmt mein Ärger seinen Lauf, dann fliegen Untertassen. Das Flugobjekt hockt ungerührt. Ich stelle es zur Rede. ... |
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2041 | Kamel und Dromedar | |||
Vorschautext: Ein Kamel im heißen Sand, einsam und verlassen, ist bei Vollmond durchgebrannt. Keiner kann es fassen. Niemand kennt den Aufenthalt. Wüstensöhne suchen nach gehökerter Gestalt, und man hört ihr Fluchen. Das Kamel zieht sehr verschreckt durch den Staub der Straße. ... |
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2040 | Ein Hamster im Käfig | |||
Vorschautext: Ein Hamster lebte ganz allein. Er hatte Langeweile. Die Gitter waren hart wie Stein. Ihm fehlte eine Feile. Im Käfig war es öd' und fad. Er wollte sich entfernen. In seinem Käfig stand ein Rad. Er wollte radeln lernen. Nach ein paar Tagen konnte er mit einer Pfote lenken. ... |
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