Profil von marmotier

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"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."
(Erich Kästner)
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"wie aber muss der erste, / der ein tier erschlug, erschrocken sein, / da, als er sah, dass das, / was eben flehend um sein leben schrie, / mit einem male nicht mehr da war." (frei nach Alfred Lichtenstein,1889-1914)
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"...aber ich, wär' ich allmächtig, ... ich könnte das Leiden nicht ertragen, ich würde retten, retten ..."
(Lenz in Büchners gleichnamiger Erzählung)
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Anzahl Gedichte: 236
Anzahl Kommentare: 212
Gedichte gelesen: 675.982 mal
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Titel
76 Avi
Vorschautext:
ich war im traum in Israel,
Tilly, in Avis land.
ich hab die zedern weinen sehn
um ihn, der sie verstand,

hab träumend ihm die hand gereicht,
als wäre er mein sohn.
sie war so schwer und doch ganz leicht.
dann flogen wir davon.


Copyright © Marmotier 2014
75 silvester
Vorschautext:
farbfeuer verglühen am himmel.
sie schiessen das neue jahr ein.
hier unten herrscht ein getümmel
aus lachen und zetern und schrein.

aufstieben die vögel und fallen,
denn manche erblinden bei nacht.
ich wünsche ein gutes jahr allen
und dass ihr in sanftmut erwacht.


Copyright © Marmotier 2014
74 wohin?
Vorschautext:
ein stern kam einst geflogen.
wir hielten uns ganz fest,
mein herz in deins gewoben,
weil liebe nimmer lässt.

die jahre sind vergangen,
der stern verlöschte jäh.
im herzen blieb ein bangen,
dass ich dich nie mehr säh.


Copyright © Marmotier 2015
73 sternennacht
Vorschautext:
es fiel aus der sternen räume
ein funke von göttlicher pracht
herab in die kronen der bäume.
die blätter fingen ihn sacht.

es war eine nacht für die feen.
sie tanzten in schwebenden reihn.
wir konnten sie damals noch sehen,
im wald, du und ich, ganz allein.

so sassen wir zärtlich umschlungen,
wir hatten uns lang schon vermisst,
...
72 abendbild
Vorschautext:
die flügel sind uns fortgenommen,
gestutzt im käfig eis'ger welt.
wo einst die ferne wir gewonnen,
sind wir nun blind bereitgestellt.

im baume lechzen schon die raben.
wenn ich ihr krächzen nur verstünd!
sie wollen sich am aase laben.
ob heute wir zum frass bestimmt?


Copyright © Marmotier 2015
71 adieu, mein freund
Vorschautext:
zum tode meines freundes
Walter von Wallersbrunn
*
adieu, mein freund.
sanft suchte dich der tod.
er wollte dich nicht wecken:
schliefst einfach weiter in die dunkle nacht
und bist nicht mehr erwacht.
bei uns blieb das erschrecken
und unsre grosse not.

adieu, mein freund.
...
70 nimmerwärts
Vorschautext:
du gingst.
mein herz ertrug den abschied nicht,
versank in tiefem weh,
flog nicht mehr auf ins blaue licht,
ward schwer wie eis und schnee.

du dringst
so viele jahre nun
in meine seele ein.
ich kann nichts tun.
wirst hier
in mir
...
69 fernab
Vorschautext:
es hat der duft der rosen
das herz uns einst berührt,
im ersten zarten kosen
uns wie ein traum entführt.

wir flogen über schären,
als wären möwen wir,
hinaus zu allen meeren,
des blauen himmels zier.

doch stürme rissen wunden.
wir stürzten jäh herab,
...
68 Langemarck
Vorschautext:
"brüder, brüder, reicht die hände,
denn es geht ums vaterland,
dass der falsche feind nicht schände
unsrer väter heilig band.

mit des vaterlandes liede
stürmen allen wir voran.
mutter, wenn von mir nichts bliebe,
sag, ich habs für uns getan.

gilt es nun doch unser leben.
Flanderns toten weinen hier.
...
67 abend am fluss
Vorschautext:
auf einem stein am rande
des ufers fand ich ruh.
mein herz die flügel spannte
und flog den schwänen zu,

hinein in flusses raunen,
in windes flüsterwort,
versank in tiefes staunen,
trieb mit den schwänen fort.

des abends lange schatten
hielten den atem an.
...
66 Werthers wirren
Vorschautext:
wenn ich den tag nun von mir triebe
und stürzte in die lange nacht,
dann würde, was der seele bliebe,
im träumen doch von ihr vollbracht.

ein engel stiege vielleicht nieder
und hüllte sie in liebe ein.
mehr noch: sie ahnte Lottes lieder
und könnte horchend bei ihr sein.


Copyright © Marmotier 2015
65 lange
Vorschautext:
was uns verband, das bindet
mehr als ein leben lang.
was ein herz fand, das findet
im andern widerklang.

so wie sich nach dem regen
ein bunter bogen spannt,
hoch über allen wegen,
weithin in fernes land,

sind auch die beiden enden
sich stets einander hold,
...
64 tanz des lebens
Vorschautext:
es tropft der himmel von den bäumen,
als wäre er der herzen blut.
ins nichts zerrinnt das dunkle träumen.
libellen streifen sonnenglut.

im hohlen ast kokons sich schmiegen.
er schützt sie und zerpflügt den wind.
ein kleiner schmetterling lernt fliegen
und trinkt vom nektar wie wie ein kind.


Copyright © Marmotier 2015
63 auf bald
Vorschautext:
ich hab so lang von dir geträumt,
mein lieb, träum immer noch,
hab erd und himmel leer geräumt
und fand dich nirgends doch.

im herzenswinter ist kein trost,
doch steht noch unser baum,
worunter wir dereinst gekost.
auf bald: im nächsten traum.


Copyright © Marmotier 2015
62 nachtgedanken
Vorschautext:
dass Gulliver bei pferden schlief
anstatt im bette, wie er sollte,
und selbst der grosse Friederich
im tod bei hunden ruhen wollte,

liegt in der abscheu wohl begründet,
die manche kreatur empfindet,
macht sie mit menschen sich gemein.
man sehnt sich zu den houyhnhnms heim.


Copyright © Marmotier 2015
...
61 im träumen der lieder
Vorschautext:
wenn überm teiche der libellen
sich schwirrend flicht ihr liebesband
und mir die augen überquellen,
dann rinnt mein leben in den sand.

wenn jeder flügelschlag der tauben
mich flüsternd fragt: kommt er noch nicht?
sie im gegurr das herz mir rauben,
wölkt sich am himmel dein gesicht.

ach, träf ich dich nur einmal wieder.
im garten steht ein kirschenbaum.
...
60 ende des himmels
Vorschautext:
ein leises hoffen: ich will heim,
schlief dann im bett aus lotos träumend ein,
trieb langsam fort in dunklem boot.

Phet ist nun tot.

uns bleibt des paradieses spur
und unsre not.

ach, meine liebe frau, wie dank ich dir.
ich durft so lange bei dir sein.
du blühst in mir.
...
59 hundchens tod
Vorschautext:
mein kleines hundchen, schlaf.
man fand dich auf der strass.
man brachte dich hierher ins land,
wo unser herz zusammenfand.
schlaf gut, mein hundchen, schlaf.

mein armes hundchen, schlaf.
der tod dein leben frass.
hab dank für deine liebe hier,
und wart, bald schlaf ich neben dir.
bis dann, mein hundchen, schlaf.

...
58 im staub
Vorschautext:
der himmel gähnt zur erde nieder
und hüllt sie in den abend ein.
es raunen längst verklung'ne lieder
und wehen tief ins herz hinein.

er steht allein im kargen lande,
verloren wie ein kleines kind,
an einem fremden strassenrande,
wo in dem harschen dämmerwind

ein blümchen träumt,
von staub umsäumt,
...
57 tränen des lebens
Vorschautext:
unfassbar bleibt auf dieser erde,
warum der tod das leben bricht.
etwa, dass neues leben werde?
ein jeder stirbt und ahnt es nicht.

ja, selbst die reinen tiere sterben.
auch schwalben ist der tod bestimmt
und bunten blumen, wilden pferden,
von nichts berührt als nur vom wind.

und leiden ist, und allenthalben.
das leben bringt dem leben tod.
...
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