das leiden der füchse

Ein Gedicht von marmotier
achtung! tierquälerei!


ein schöner tag. die sonne scheint,
die's heute gut mit allen meint.
der stolze jäger geht auf pirsch,
doch steht der sinn ihm nicht nach hirsch.
nein, heute soll ein fuchs es sein.
darum geht er auch nicht allein.
sein wack'rer dackel Balduin
darf mit ihm und begleitet ihn.

sie gehn nicht weit. da vorne, schau,
ist da nicht schon vom fuchs ein bau?
der jäger schleicht nun wie ein luchs.
da drinnen ist bestimmt ein fuchs.
dann schickt voraus er Balduin,
zu suchen in dem fuchsbau ihn.
derweil macht er sich's selbst bequem.
ein kampf im bau kann lange gehn.

der hund kriecht tapfer auch hinein.
bald kläfft es und rumort es laut.
der jäger ist davon erbaut.
der hund beisst auf die füchsin ein,
die ihre jungen schützen will.
die kauern nur und sind ganz still.
drauf hört die füchsin man laut schrein,
doch ihre kinder hört man nicht,
zerwürgt und weil's genick leicht bricht.

schon kommt die fähe angekrochen:
sie blutet stark und wird erschossen.
dann kommt der dackel auch heraus.
der sieht selbst ganz erbärmlich aus
und hinkt jetzt stark auf einem bein.
so fröhlich kann die fuchsjagd sein.

und nun, nach des gemetzels ende,
reibt sich der jägersmann die hände.
"ein guter tag", hört man ihn sagen,
"heut hab ich wieder zugeschlagen".
zum hund meint er: "na, alter knabe.
du übst noch in der schliefanlage."
dann tritt er seinen heimweg an,
den dackel fürsorglich im arm.

und was man sonst noch sagen kann:
kein fuchs hatte dem jägersmann
je etwas böses angetan.
und tollwut gibt's in unsern breiten
nur noch im kopf von jägersleuten.


Copyright © Marmotier 2013

Informationen zum Gedicht: das leiden der füchse

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04.06.2013
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