die pferde der Namib

Ein Gedicht von marmotier
vielleicht aus schiffen,
zerschellt an riffen
oder versenkt,
zur küste geschwommen,
dem meere entronnen,
die wüste gewonnen.

vielleicht auch im kriege
durch bombenflüge
versprengt
in jenes verödete land.
die herkunft noch heute
des kriegs dunkle beute
und keinem bekannt.

der tod gibt geleit
in glutheisser zeit.
nur winzige quelle
an einziger stelle,
und nahrung ist weit.

die stuten zu schwach vom hunger der fohlen,
um weiterzutraben, sich halme zu holen.
sie trinken noch einmal, dann schlafen sie ein,
vom leben ermüdet, zu matt um zu sein.

die alten gefährten sehn sich nicht um.
sie ziehen nur weiter. klaglos und stumm.


Copyright © Marmotier 2013

Informationen zum Gedicht: die pferde der Namib

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02.06.2013
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