Titel | ||||
---|---|---|---|---|
156 | am wegesrand | |||
Vorschautext: angeregt durch das gedicht "Am Wegesrand verharren" von Tilly Boesche-Zacharow, ihr gewidmet in dankbarkeit du nennst vertraulich das beim namen, was uns bisher war unbekannt. wo wir nur hasten und nichts ahnen, verweilst du lang am wegesrand. wie werd' ich dereinst um dich weinen, ... |
||||
155 | Guantanamo | |||
Vorschautext: Amerika, Amerika, du hast dich selbst vergessen. vae victis! hiess das römerwort. Guantanamo schreibt es nun fort. wie hast du dich vermessen! Amerika, Amerika, du hältst sie wie die hunde. elf jahre schon schwärt's im gesicht, das schandmal, und du schämst dich nicht, der freiheit tiefe wunde. ... |
||||
154 | heimkehr | |||
Vorschautext: als er zurückkam, war er wieder kind. fast hatte er dieselben träume. es grüssten ihn die alten bäume, in ihren kronen fingen sie den wind. er ging den alten weg entlang, zum ersten mal nach vielen jahren. erinnerungen flogen an. ob denn die gärten noch verwildert waren? dort drüben wohnte einst frau Scholte, und er ertappte sich dabei, ... |
||||
153 | mäuse leben | |||
Vorschautext: jüngst sah ich wieder in den garten, als würd' ich noch auf's mäuslein warten. doch es war tot, kam nimmermehr. ach, ich vermisste es so sehr. da traut' ich meinen augen kaum und rieb sie wie nach einem traum. zwar gab's die alte maus nicht mehr, doch hüpft' ein kleines mauskind her. es folgte wohl der spur der mutter. schnell lief ich, holte neues futter. ... |
||||
152 | unter elefantenbäuchen | |||
Vorschautext: unter elefantenbäuchen kriecht man durch zum glücklichsein. folgt man diesen alten bräuchen, bleibt man auch nicht lang allein. hierzuland in unsern breiten lässt man's leider öfter sein. elefanten aufzutreiben ist nicht immer leicht daheim. Copyright © Marmotier 2013 |
||||
151 | gartenbummel | |||
Vorschautext: das vöglein singt, es unkt die unke, weil sie der frosch, dieser halunke, nur so zum spass im teiche tunkte. dann flattert's vöglein wieder fort. nun unkt's und quakt's noch lauter dort. das vöglein zieht's zum apfelbaum, der wurm träumt seinen lieblingstraum: er flöge hoch über den zaun und könnt die welt von oben schaun. sein wunsch wird wahr. und aus der traum. ... |
||||
150 | friendly fire | |||
Vorschautext: ein lauschangriff der USA! das königreich lauscht mit sogar! es hat bis heute nicht verwunden, dass sein imperium hingesunken bedroht sind aller freiheitsrechte. es scheint, wir sind jetzt nur noch knechte. und das wird weite kreise ziehen. so springt man um mit kolonien. ein wink der USA, und schau, schon machen alle den kotau. ... |
||||
149 | bald, bald | |||
Vorschautext: heut regt sich früh der wind im garten. er kommt aus einem fernen land. bald, bald. nur noch ein kleines warten. so lausch: er hat dich schon erkannt. es bauscht sich dort der vorhang eben, ganz sacht, wie ein gezähmtes tier. hab doch geduld mit deinem leben. es steht mit blumen vor der tür. schlaf, schlaf. du wirst im traum ihn sehen. es schmückt sein herz zum feste sich. ... |
||||
148 | was kreucht und fleucht von A bis Z | |||
Vorschautext: neue beiträge zu Wilhelm Buschs naturkundlichem alphabet die AMSEL singt im garten schön, doch kann man sie nur schwer verstehn. * der BIBER nagt am bache stümpfe. ins wasser geht er ohne strümpfe. * CHAMÄLEONS mögen's modisch haben, drum tragen sie stets neue farben. ... |
||||
147 | schliefanlagen | |||
Vorschautext: achtung! tierquälerei! die grausamkeit ist nicht zu überbieten, selbst die sadisten sind zufrieden. fuchsgänge werden nachgebaut. kreuzförmig oft, mit blinden gassen, in welche schiebeplatten passen. ein junger fuchs wird drin verstaut, man wird ihn nicht am leben lassen. er dient, schnell wird's auch laien kund, als lebendköder für den hund. ... |
||||
146 | gedanken an wind | |||
Vorschautext: blumen. blumen. gedanken an wind. wachsende lieder, die wieder verstummen. berge, von denen der himmel rinnt. ob man dort oben sie weitersingt? und meer. meer. welch ein meer ist zu küssen. ... |
||||
145 | du und ich | |||
Vorschautext: wer mag wohl jene träume hüten, in denen wir uns wiedersehn, als könnten unter kirschenblüten wir alte wege neu bestehn? wenn du mir nah bist, muss ich weinen und tränen netzen dir dein haar. im samt der nacht die sterne scheinen. sie küssen uns im traum sogar. Copyright © Marmotier 2013 |
||||
144 | heimat | |||
Vorschautext: heimat, das ist, wie soll ich es nur sagen, wo wir mit tiefster seele sind zuhaus. hier konnten wir dereinst die mutter plagen. der vater blieb meist bis zum abend aus. grossmütterchen war noch am leben. bis heute spür ich seine hand. ach, niemand konnte so viel liebe geben. vergiss mich nicht im fernen, dunklen land. wir kannten jeden strauch im fremden garten, ... |
||||
143 | der gang der mönche des Buddha | |||
Vorschautext: wir ziehn mit den brüdern hinunter zum tale und tragen schweigend die offene schale für speisen zum tage, der eben beginnt. wer immer gibt, auch dankbarkeit bringt. denn wir helfen jedem, gutes zu tun, die bürde des karma wird leichter ihm nun. es hören die menschen in demut das wort des Erleuchteten. wir aber schreiten fort. und weiter und weiter dreht sich das rad. wir gehen zurück auf dem steinigen pfad ... |
||||
142 | pab piab oder die kunst des sitzens | |||
Vorschautext: nicht nur die hitze lässt uns schwitzen, manchmal ist es auch das sitzen auf fersen, denn da hat man mühe, es schmerzen beine, füsse, knie. will man die landessitte ehren, kann man sich schlecht dagegen wehren. obwohl an vielem interessiert, ist man doch abwärts sehr fixiert und würd am liebsten wieder gehen oder zumindest aufrecht stehen. doch alles dieses geht nun nicht, ... |
||||
141 | sonnenuntergang | |||
Vorschautext: die sonne brennt dem meer entgegen, sie flammt noch einmal und erlischt. es flackern fischerboote, legen das sterben aus. der tag zerbricht. die nacht wird neue schatten weben, sie huschen schon an mir vorbei. im traume stillt sich nun das leben. hab ich gesäumt, mein lieb? verzeih! Copyright © Marmotier 2013 |
||||
140 | am meere | |||
Vorschautext: es steigt aus des meeres weite ein windhauch und streichelt dein haar. er kost dich, als wäret ihr beide schon lange ein liebendes paar. auch sinkt ein vertrautes raunen ins bebende herz dir hinein, das aufschlägt in seligem staunen: es wahrt das geheimnis allein. Copyright © Marmotier 2013 |
||||
139 | Hugin und Munin | |||
Vorschautext: Hugin und Munin, die heiligen raben, stehn als geleite mit ihren gaben dem gotte zur seite. er opferte einst ein auge als pfand, da wissen aus Mimirs brunnen er trank. von Odin erkoren, in treue verschworen, durchspähn sie das weite. nichts kann sie betrügen ... |
||||
138 | verlorene nacht | |||
Vorschautext: die sterne stürzten hinüber, dorthin, wo der mond noch stand. hier zog er sich wolken über, schien nun auf ein fremdes land. der wald starrte finster wie immer und hüllte ins dunkel sich ein. am fenster ein letzter schimmer liess fern einen vogel schrein. Copyright © Marmotier 2014 |
||||
137 | im träumen | |||
Vorschautext: ich sass an des berges hange und blickte ins weite hinein. rot glänzte des flusses schlange im abendsonnenschein. und unten, in tales tiefen, konnt weiss ich zwei schifflein sehn. drauf winkten püppchen und riefen zum abschied herauf zu den höhn. da wünscht ich, es wüchsen mir flügel, dann flöge ich ihnen voraus, ... |
||||