Profil von marmotier

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"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."
(Erich Kästner)
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"wie aber muss der erste, / der ein tier erschlug, erschrocken sein, / da, als er sah, dass das, / was eben flehend um sein leben schrie, / mit einem male nicht mehr da war." (frei nach Alfred Lichtenstein,1889-1914)
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"...aber ich, wär' ich allmächtig, ... ich könnte das Leiden nicht ertragen, ich würde retten, retten ..."
(Lenz in Büchners gleichnamiger Erzählung)
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Anzahl Gedichte: 236
Anzahl Kommentare: 212
Gedichte gelesen: 679.357 mal
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Titel
116 perspektiven
Vorschautext:
von den billiarden erdameisen,
die mit uns durch das weltall reisen,
muss sich fast jede eingestehen:
menschen hat sie noch nie gesehen.

darum zweifeln auch viele an,
dass es sie wirklich geben kann,
allein schon wegen des gewichts.
doch ach, beweisen kann man nichts.

so bleibt es eine glaubensfrage,
trotz mancher urzeitlichen sage,
...
115 der duft von jasmin
Vorschautext:
für Phet

Siam,
du land des lächelns,
erblüht
aus den perlen des lotos,
zuflucht des Buddha,
ich weine um dich.

du land der freien,
verloren,
gepfercht in die ghettos
...
114 trauma
Vorschautext:
armes Fritzchen.
welche freude,
als die leute
dir das kleine häslein brachten.
warst doch selber noch so klein,
konntest ja kaum stehn allein.

ach! sie brachten es zum schlachten.
musstest alles überstehn,
sahst's in todesqual vergehn,
weil sie dachten,
häschens blut
...
113 mäuse sterben
Vorschautext:
erst waren's drei, dann waren's zwei,
und jetzt kommt keine mehr vorbei.
das schicksal schlug als katze zu.
am mausplatz herrscht jetzt todesruh.

was war das für ein mäuseleben!
kein mäusegott war ihnen hold.
vom himmel kam kein mäusesegen.
man hat sie einfach nicht gewollt.

Copyright © Marmotier 2014

...
112 weisse birken
Vorschautext:
birkenbäumchen, birkenbäumchen,
einst in mondes silberlicht
wir so traulich mit dir träumten.
sag, vermisst du sie denn nicht?

bist inzwischen gross geworden
und ein stolzer birkenbaum.
kalter wind weht aus dem norden.
so vergeht ein menschentraum.

träum mit mir zum letzten male.
es gibt keine wiederkehr,
...
111 stummer schrei
Vorschautext:
leben
nicht gegeben.
ungeboren
schon verloren.
nicht geblieben.
nie geliebt.

abgetrieben.

nur ein namenloser schmerz.
stummer schrei flieht himmelwärts.

...
110 waidwund
Vorschautext:
die sonne sank in gluten
vom himmel in die nacht.
die welt begann zu bluten.
nur wölfe hielten wacht.

im baum sass schwarz ein rabe.
rot trieb im fluss ein schwan
als eine totengabe.
dann brach sich dunkles bahn.


Copyright © Marmotier 2014
109 schwalbenflüge
Vorschautext:
dort, wo die schwalben fliegen,
wär ich so gern zuhaus.
wollt mich mit ihnen wiegen,
zerzaust im sturmgebraus.

weit flög ich in die räume
der lieder hin im wind,
wo längst vergangne träume
nun selbst am träumen sind.

ins himmelblau gestiegen,
wär ich unendlich frei.
...
108 des nachts
Vorschautext:
vom himmel starrten die sterne.
der mond war als sichel zu sehn.
ein käuzchen rief aus der ferne.
wir horchten und blieben kurz stehn.

dann fassten wir uns bei den händen
und waren gemeinsam allein.
das rufen wollte nicht enden.
es lockte uns selbst noch daheim.


Copyright © Marmotier 2015
107 Hannah ist jetzt da
Vorschautext:
Hannah, liebste Hannah,
heut kamst du auf die welt.
längst hatte dich die mama
beim lieben gott bestellt.

die naseweise kleine,
das ist dein schwesterlein.
sie lässt dich nie alleine
und wird stets bei dir sein.

dem papa kamen tränen
aus glück, als er dich sah.
...
106 neue freiheit
Vorschautext:
von fern ein ruf. sie schwebte.
"mein schatz, wo gehst du hin?"
"wie öde ich doch lebte!
ich gehe jetzt zu ihm."

"ich liebe dich noch immer,
kann alles nicht verstehn."
"weisst du, das schert mich nimmer.
lass mich ganz einfach gehn!

was einst war, ist vergangen.
jetzt endlich kommt mein tag.
...
105 lieber besuch
Vorschautext:
ach, wie tröstlich ist das doch!
als ich heut im garten sass
und ein stückchen kuchen ass,
spähten aus dem mauerloch
keck zwei kleine äugelein,
näschen schnuppert' obendrein.
ja, wer mochte das denn sein?
doch nicht gar…? …ein mäuselein!

dann sah's mich, verschwand im nu,
lugte wieder, sah mir zu,
trippelte frech her ein stück,
...
104 schattenvögel
Vorschautext:
weh uns,
welcher engel
käme zu trösten
unserer herzen not?
nicht einer träte hervor
aus dem dunklen bogen der nacht
und nähme der tränen sich an.
denn engel suchen,
überschäumend von dasein,
nur ihresgleichen.

wir aber
...
103 tierliebe
Vorschautext:
auf einer schnellen autobahn
sah man den lastzug fahren.
er nahm den weg seit jahren,
gelangte immer sicher an:
doch heut' zu einem brand es kam.

drin gab's ein wildes flattern
und aufgeregtes schnattern
von tausend gänsen oder mehr,

die jammerten und klagten sehr.
sie wollten aus dem käfig fort.
...
102 so fern
Vorschautext:
einst stand ich am fremden meere.
die stadt lag weit hinter mir.
aufstob mein herz in die leere,
fand nimmer, nimmer zu dir.

ein weisses schifflein hell blinkte,
wo meer mit dem himmel sich eint.
ob jemand herüberwinkte?
wie sehr hab ich um dich geweint.


Copyright © Marmotier 2014
101 tages ende
Vorschautext:
wenn die letzten schatten gehen
nach dem mühevollen tag,
dunkle bäume fröstelnd stehen
und im haus man ruhen mag,

wenn schon ins vergessen hallt
jedes lied, das heut erklungen,
spüren wir der zeit gewalt,
die das herz uns hat bezwungen.

unser tag ist nun zu ende,
und das leben fliesst dahin.
...
100 die fabel von der schnecke und der raupe
Vorschautext:
aus ihrem schmucken kleinen haus
sah Lisbeth Schnecke gern heraus,
wie sich die andern so beeilten
und nie an einem fleck verweilten.
dies alles machte grossen spass:
die leute rannten, und sie sass.
sie hatte nie weit heimzukommen,
das häuslein wurde mitgenommen.

als Rosa Raupe zu ihr trat,
naschte sie grad vom blattsalat.
die lachte über sie und sprach:
...
99 inshallah
Vorschautext:
er blickte hinauf in die berge.
auf ihren gipfeln lag schnee.
er hütete seine herde
im kargen grasland am see.

zwei hatte er schon verloren.
sie waren im nebel verirrt.
er half ihnen, als sie geboren.
wie kinder, die man verliert…

Allah hatte seine gründe,
doch war ihm die herde so lieb.
...
98 der enttäuschte ehegatte
Vorschautext:
für mich tut mein frauchen ja alles.
beim abwasch schau gerne ich zu,
bin da für den fall eines falles
und gönne mir sonst meine ruh.

da komme ich heut in die küche
und frag, wo das abendbrot bleibt.
zwar strömten schon leck're gerüche,
doch stand keine mahlzeit bereit.

sie schrie und war kaum zu verstehen.
ich mahnte sie nur an die pflicht.
...
97 holterdiestolper
Vorschautext:
die beiden füsse tun's nicht mehr
und liegen oft im streit.
denn einer stellt sich immer quer,
zur eintracht nicht bereit.

will ich nach links, geht einer rechts,
der andere bleibt stehn.
und das ist für die richtung schlecht.
wie soll's da vorwärts gehn?

bevor man sich jetzt weiter plagt
und nicht geübt ist im spagat,
...
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