Profil von marmotier

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"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."
(Erich Kästner)
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"wie aber muss der erste, / der ein tier erschlug, erschrocken sein, / da, als er sah, dass das, / was eben flehend um sein leben schrie, / mit einem male nicht mehr da war." (frei nach Alfred Lichtenstein,1889-1914)
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"...aber ich, wär' ich allmächtig, ... ich könnte das Leiden nicht ertragen, ich würde retten, retten ..."
(Lenz in Büchners gleichnamiger Erzählung)
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Anzahl Gedichte: 236
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Gedichte gelesen: 680.668 mal
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Titel
56 gräber
Vorschautext:
unverhüllt.
nie bestanden.
fratzen
des abgewandten.

namen,
die kamen
und nun
nicht mehr sind.

spuren im wind,
kaum gespürte.
...
55 märchen
Vorschautext:
sie war fast noch ein mädchen.
nach ihrer mutter tod
trieb man sie aus dem städtchen.
sie litt gar grosse not.

an dunklem waldes rande
fand sie ein jägersmann.
er war der prinz im lande.
führt' sie zum schloss sodann.

der könig gab den segen.
sie traten zum altar,
...
54 der liebe
Vorschautext:
ich liebe dich.
ich hab dich schon geliebt,
als unsre seelen sich im drüben trafen.
dann fanden wir uns wieder hier.

so werden wir uns immer lieben,
denn unsre flügel sind in eins gespannt,
und bist du drüben,
flieg ich hin zu dir.

nie geben wir uns her.
wir gehen hand in hand im schattenland.
...
53 an meine eltern
Vorschautext:
zu sein heisst immer, sich zu schämen.
das urvertraute muss stets gehn.
die zeit, euch in den arm zu nehmen,
ist längst vorbei. die uhr blieb stehn.

ich danke euch für euer leben,
habt mich geliebt so lange zeit.
verzeiht mir, was ich nicht gegeben.
das ist und bleibt mein herzeleid.


Copyright © Marmotier 2015
52 tannenbaum
Vorschautext:
ach tannenbaum, mein tannenbaum,
du standst bei uns im garten.
dereinst warst du mein weihnachtsbaum,
geschmückt und voll erwarten.

die jahre gingen hin ins land,
die zeit, sie schwand und schwindet.
ein riesenbaum da draussen stand,
an den's mich band und bindet.

das leben selbst ist unser band,
es sprengt den weihnachtsrahmen.
...
51 wahr und nimmer wahr
Vorschautext:
brüderchen und schwesterchen,
die waren ganz allein.
ein hexenzauber hielt die welt
umgarnt mit falschem schein.

so hörte denn das schwesterchen
des brünnleins wisperwort.
anflehte es das brüderchen:
trink nicht! geh schnell! komm fort!

doch brüderchen, es hörte nicht,
erlag dem trug und trank.
...
50 Nietzsche und das pferd
Vorschautext:
sinnloses leid
in steter wiederkehr.
doch aus dem leid
kann schönheit sich erheben.
nur das rechtfertigt unser leben.

macht hat nur der,
der immer weiter dringt
und durch das dionysische
das apollinische
in unsrem sein,
weit über allen und allein,
...
49 mit salbei und maronen
Vorschautext:
ein kleines kälbchen wollte heim.
es wurde in ein haus geführt.
kam es zur mutter jetzt hinein?
es hätte sie so gern gespürt.

die mutter war schon lange tot.
dann schlug etwas ins köpfchen ein.
laut schrie es auf in seiner not.
dann starb's. es durfte nicht mehr sein.

zart war sein fleisch,
wie schnee so weiss.
...
48 danke
Vorschautext:
zum geburtstag von TBZ
*
leben zieht oft weite kreise,
weisse schwäne werden grau,
treiben auf der langen reise
fort in winden harsch und rau.

manchen schlägt es tiefe wunden,
bluten bis ins herz hinein.
von der welt zu tod geschunden,
rettet liebe sie allein.

...
47 rehgeschichte
Vorschautext:
ein reh sprang in den garten
hoch über jeden zaun.
gejagt von wilden hunden,
stand's zitternd und zerschunden,
und seine augen starrten
fast wie im todestraum.

es kauerte sich nieder.
der schmerz es überstieg.
sein herz war nur noch wunde.
dann kläfften fern die hunde.
die stille kehrte wieder,
...
46 mäuseabschied
Vorschautext:
für Inge Wamser
die gute seele der gedichte-oase

fast täglich geh ich in den garten,
kein mäuschen schnuppert zu mir her.
bin stets beim mauerloch am warten.
sie kommen einfach gar nicht mehr.

ob sie die zeit vergessen haben,
als ich ihr lieber duzfreund war?
ob sie sich jetzt woanders laben?
nie krümmt ich ihnen nur ein haar.
...
45 an die geliebte
Vorschautext:
jüngst sass ich am alten baume,
es kosten die sterne mit mir,
versank dann in liebem traume.
mir träumte, ich koste mit dir.

fort gingen so lange zeiten.
auch du gingst und bliebst doch ganz nah.
in all meines herzens weiten
sah stets ich mich um: bist du da?


Copyright © Marmotier 2016
44 nach dir
Vorschautext:
ich bin nicht traurig, bin nicht froh,
bin überall und nirgendwo.

ich schleiche mit den dunklen schatten
des nachts um jedes stille haus
und wühle in der schar der ratten
das leben aus dem staub heraus.

bevor mich dann der sonne strahlen
verscheuchen, bin ich dir ganz nah.
das licht würde die farben malen,
als wir noch beide für uns da.
...
43 begegnungen
Vorschautext:
oder
wie fledermäuschen flügge werden
für Daniela

meine tochter, sie wollt's wagen,
wohnt mit mir in einem haus,
hat stets recht, lässt sich nichts sagen,
ist mir geistig weit voraus,

schweige oft in mich hinein,
denn zu wort kommt sie allein,
stell mir vor, sie wär noch klein,
...
42 auf dem weg
Vorschautext:
himmel weint aus finstren bäumen,
sinkt ins müde herz hinein.
nacht wird lang den weg nun säumen,
fern dem ziele und allein.

dort am wegrand schläft ein blümchen,
kauert tief geduckt im wind.
weit vom tal her glüht ein stübchen,
das im nebel scheu zerrinnt.


Copyright © Marmotier 2016
41 er ist da
Vorschautext:
auf der bank im garten,
wo für mich ich bin,
wollte ich nun warten,
träumte vor mich hin.

sah sich wolken wiegen
hoch in himmels blau,
vöglein drunter fliegen,
trunken noch vom tau.

alle grünen auen
färbten bunt sich ein.
...
40 vom rechten glauben
Vorschautext:
wir menschen streiten uns oft sehr,
wes' glaube denn der rechte wär:
der Moslems oder der Buddhisten,
der Juden oder der der Christen?
in Indien beten Hinduisten.
es gibt der religionen mehr.

wir merken nicht, dass Gottes bild
nur unser eignes ego stillt.
denn jede wahrheit ist verborgen.
des menschen geist ist viel zu klein.

...
39 unter den sternen
Vorschautext:
vom abendglanz noch ganz benommen,
kann ich jetzt sterne glühen sehn.
der tag hatte sie fortgenommen,
sogar der mond musst untergehn.

das silbergrau der hellen birken
ahnt in der ferne schon das meer,
wo urvertraut die nixen wirken.
es schäumt die stille zu mir her.

im tale unten glimmen fenster,
da enge sich die träume schuf.
...
38 für's hundchen
Vorschautext:
mein kleines hundchen,
als du sterben musstest,
hab ich noch nicht gewusst,
wie du mir fehlst.

erst als an jenem tag
du eng dich an mich schmustest,
da ahnte ich,
dass du dich quälst.

jetzt ist es fast ein jahr.
ich denke jeden tag an dich,
...
37 spiel des lebens
Vorschautext:
in dem geäst der trauerweide,
da neckten sich zwei vögelein.
eins flirrte hoch auf luft'ge zweige,
das andre stob flink hinterdrein.

so spielten sie das spiel des lebens.
sie waren sich in liebe hold.
und keines flatterte vergebens,
weil's leben weiterleben wollt'.


Copyright © Marmotier 2016
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