Styx

Ein Gedicht von marmotier
schwarze schwäne ziehen kreise,
tief im schweigen streng bewacht.
Charon holt zur letzten reise
hier die toten in die nacht.

jede schönheit ist verloren,
alle harmonie zerfliesst.
einer nur, zum klang geboren,
hat geöffnet, was verschliesst.

ach, im leide eigner töne
sah er sehnsuchtsvoll zurück,
dass sein auge sie verwöhne,
und verlor im augenblick.

nie beklagt, wer sterblich, eine,
die längst starb, mit solchem weh.
niemand ist, der sie beweine
wie Orpheus einst Eurydike.

stille stiehlt die letzte liebe
an des dunklen flusses rand.
schatten schleichen scheu wie diebe,
stumm und fahl und unerkannt.


Copyright © Marmotier 2013

Informationen zum Gedicht: Styx

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02.12.2013
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