Profil von Marcel Strömer

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Geburtsdatum: * 02.07.1969 (56 Jahre)

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Titel
1076 Blumen 29.04.17
Vorschautext:
Blumen beten verschwiegen die Sonne an,
empfangen so der Güte himmlischen Segen,
und was bereits schon tief in der Nacht begann,
erwacht in ihnen, wie der Strahl der zur Blüte sprang,
betörend im kostbaren Duft verströmenden Zwangs,
vielen in der Welt gewünschte Gunst zu erregen.



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 29.04.2017)

...
1075 Nachts brannten die Scheiterhaufen 29.04.17
Vorschautext:
Wie eine Geige Stimmenwirbel, leichtgängig und doch wirr, so strich der Wahnsinn wie aus Millionen von hungernden Blumenzungen, in den zähesten Farben des Schauderns und der Nadelproben über Atemweg und Blutbahn. Weiss, grau und pechschwarz. Schwerwiegend, die große Not, die dem Hungertrieb nach Liebe geschuldet und durch Mangelerscheinung von allgemeiner Freiheit direkt ins Elend mündete. Aus Sicht der Magie und Zauberkunst galt es bei der Beschwörung deshalb darauf zu achten, das Numen eines ausgesprochenen Eides zu binden und das ihm anhaftende Böse zu lösen. In den Heilsprüchen lauerte die eigentliche Gefahr. So hieß es im Volksmund, der Teufel schläft nicht und entsteht im Detail und ausschließlich im Kopf. Um sich eines Dämon zu versichern, war es also nötig, alle seine Namen zu kennen. So zählte man bei Tag wie bei Nacht und klammerte nicht einen einzigen Schatten der Unlebendigen aus. Herbeigerufen wurden sie in regelmäßigen Abfolgen, abermals dunkle, doch sehr wache Geister, leidgeschwärzt, gleich fallender Sterne, die zuerst freundlich dann aber augenblicklich blind vor Wut aufzuschäumen drohten, als könnten sie wie heisser Teer auf die dornengekrönten Häupter der kaltgeborenen Seelen niederprasseln. Verhaftet in Niedertracht erteilten sie wahllos Schuldsprüche, dem vermeintlichen Gemeinwohl ergebend, die des kollektiven Untergangs. Ein letztes Mal in eifernder Rachsucht indes eigenen Vermächtnisses auf ihr verpasstes Lebensglück aufzuglühen, unterm Verbrennungsholz zu schmachten, wohlgesinnt dem Schmerz, der wie ein kurzgemeiner Frühling gemeint, die Todessehnsucht in ihre Gesichter zu zaubern wußte. Täter, Opfer und Zeugen in einem, blutgesalbt und ölgetränkt, im schweren Duft der Feuerbrunst ausgeliefert, bekamen sie ihre Zeichen aus wundgeschlagenen Mutter- und Leberflecken. Durch diejenigen Kräfte herbeigeführt, die sich an das Gebimmel der Kirchenglocken herzhängend, himmelverweisend, im Begehren der strafenden Verheißung entgegenfieberten. "Bereut oder erfriert!", verkündete das Oberhaupt der Heilsbringer sein Urteil, gewaltig, wie aus dem Donner von Kanonen entsprungen. Da aber stand das Volk zusammen, als ein Haufen lachender Hunde. Sie waren verzaubert von soviel Macht und Klarheit. Sie applaudierten den Siegern und verneigten sich tief, schmähten die Verlierer und urteilten mit menschenverachtender Leichtigkeit über Leben und Tod. Ihre Wörter entsprangen aus ferngesteuerten Flüstertüten. Sie sangen, jauchzten und tanzten. Denn eines wußten sie nicht so genau. Zuerst kommt der Tod der Ernte auf den Feldern. Dann folgt der Tod auf den Scheiterhaufen.



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 29.04.2017)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!
1074 Flieg 28.04.17
Vorschautext:
Glas in deinem Herzen,
das Wort zerbricht,
es ist der alte Kämpfer,
der ungeliebt,
mal hasserfüllt,
mal ungeniert,
mal teilnahmslos,
und unberührt
in tiefe Wunden sticht.

Jener Glanz im Staube
der alten Zeit,
...
1073 Dem Frühling sei Dank 20.04.17
Vorschautext:
Es grüßt der junge Frühling
Er ist mein treuer Freund
Ich freue mich seit gestern
Und freue mich auch heut
Wie er aus zarter Blüte
Den feinen Staub der Liebe
Dank seiner Herzensgüte
Zart und würdevoll
Mir segnend überstreut


© Marcel Strömer
...
1072 SMS - Geburtstagshass 12.04.17
Vorschautext:
Es berührt mich kaum
und nervt auch nur,
ihr schlagt nur Schaum
zur Scheinkultur.

Mein Geburtstagsfest
fällt leider aus,
ich verbring den Rest
im Schneckenhaus.

Saß bereits im Zug
als ich dies schrieb,
...
1071 Der Alleinmensch 12.04.17
Vorschautext:
Der Alleinmensch,
einsam und vergessen,
sieht alles was vor Augen ist,
zusammengefügter Blickwinkel,
perspektivisch in Einem.
Dass ihm keiner zu Nahe kommt,
rettet die Flucht in die Einsamkeit.
Im sozialen Tod,
im Schutz der Isolation,
sang- und klanglos
lebt sein zweites Ich.

...
1070 Die neue DNA 12.04.17
Vorschautext:
Im Labor "Next Generation", zwischen Verflechtung und Abgrenzung, der durch die Null geteilte Himmel hatte versucht, Regungen, der abgöttisch geliebten Erdlinge, wie Furcht, Hoffnung, Kummer, Reue und Betrübnis erneut durch die Angstfilter zu jagen. Luzifers Söhne höchstpersönlich veranlassten dies und schickten ihre hochmotivierten Cyber-Soldaten, aktivierten Schattenwelt und die gefürchtete Armee der Unmöglichkeiten. Aktion "Weihnachtsgefahr".

Voller Eifer sammelten sie von nun an sämtliche Erreger und Eroberer, leistungsfähigere Strukturen, alle erdenkliche Radiowellen der Neutronensterne und entwickelten so eine moderne Art DNA. Der traurige Rest des Zusammenrückens versammelte sich am Fuße der vieltausendjährigen Pyramiden. Ein auserwählter Kreis des Bespitzelungsnetzwerks, im falschen Gesang der elektronisch gehörnten Untergruppe Kentaur, der Halbwertszeit versklavter Pferdeengel, simmulierte das Superportrait eines schwarzen Lochs. Um ihre skrupellose Tat zu verschleiern, ließen sie alle ihre Opfergaben fein säuberlich zergliedern, sie nannten es offensive Verteidigung. Im Auge des Verbrechens feierten sie die sterile Auferstehung des Mammuts, die der 3-Tagesfliege. Sie erfanden alle erdenkliche Formen von Erregern und Resistenzen, die sie durch die Wüstengegenden wirbelten. Ihre Sturmgewehre folgten fast stiefmütterlich dem letzten Tropfen Blut. "Wir retten diese Welt nicht nur mit Liebe!"

Es sollte jene wundersame Eislady kommen -messiasgleich. Genmanipulierte Königin der Mißliebe, um unerbittlich streng und diszipliniert das atomreiche Zeitalter der geplanten Wunder zu verkünden. Die Ära der Besitzlosigkeit und Entrechtung aller, die Epoche gnadenloser Bedingungsloskeit, der einmaligen Kompromisslosigkeit, der Schonungslosigkeit, getaucht in die Macht der Möglichkeiten, den Forschergeist des Überwillens, die Konzentration der kompakten Nanotechnologie, die jeden Atem in Sekundenschnelle tödlich unterkühlen würde. Eine brandneue Menschengattung aus Killerfrauen sollte folgen, die ohne Widerrede im Wahn der allumgreifenden Selbstzerstörungswut und der damit verbundenen Zerstörungsfantasie unter einer einmaligen Weltherrschaft grandios und selbstbewußt auflebt. In einer unnachahmlichen Treue zu Fügung und Unterwürfigkeit gegenüber der hochgestellten Führerin, mit unzähligem Nachwuchs bezeugend. Das Ergebnis einer noch nie erzielten Qualität der Übertragung von Erbinformationen. Vorbei, daß durch Losentscheid Zeus als seinen Anteil den Himmel, Poseidon das Meer, Hades die unterirdischen Regionen gewannen. Dank sei dem Wettlauf des Fortschritts!



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 12.04.2017)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!
1069 heilsam 06.04.17
Vorschautext:
Welch selten Wort -
nicht flüchtig
noch flatternd
wie ein Wind
dessen langer Schatten,
namenloses Lebenswerk
trüber Art,
welken Atems zeichnet,

oder verstummt,
wie einst Judaskuss und Todesfluch
jetzt im Staub verweilend,
...
1068 Die Unsterblichkeit 03.04.17
Vorschautext:
Die Unsterblichkeit
liegt wohl im tiefsten Grunde unten
wo sie am Ende des Meeres demutsvoll verweilt

Weise, wie sie schweigt
Salz an ihren Brüsten liegend
das unseres Herzens Wunde für immer verheilt

Ein Tränensee der bleibt
wenn in jenen letzten Stunden
die noch so starke Wehmut im Wellenfluch enteilt

...
1067 Spruch | Glück 29.03.17
Vorschautext:
Lass die Welt zürnen, toben, stürmen. Du bist der zarte Falter, der sich freien Flugs dem Glück ausnahmslos ergibt.


© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 29.03.2017)

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1066 Flügelwortwesen 20.03.17
Vorschautext:
Oh hört sie doch,
Millionen Flügelschläge
die durch den ersten Sonnenstrahl
in wonnig Seufzer
Stund um Stund
dem Wind der Zeit verzeihn
und Leid verwehen

Die Tag und Nacht
in Gottes Namen singen
und um der Liebe Willen
dort aus Himmelshöh
...
1065 Die Hoffnung 20.03.17
Vorschautext:
erwache du,
aus Herzverglühtem
getauftes Licht,
sei Stern und Sonne

in Liebe ergeben
nährest du die Welt
an Wolkenbrüsten
hängt dein Felsenbrunnen

in dunklen Zeiten
versprühe Funken
...
1064 Spruch | Die Sonne 15.03.17
Vorschautext:
Die Sonne hat die Sprengkraft Millionen von Atombomben


© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 15.03.2017)

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1063 Die Menschwerdung 14.03.17
Vorschautext:
Als Gott zum Mensch wurde
sprach er: "Ich denke und fühle, also bin ich!"
Da nannte er es Leben
Der Mensch aber schwieg und sah, daß es gut war



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 14.03.2017)

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1062 Der Tod ist nicht mehr verschwiegen 14.03.17
Vorschautext:
Es war noch sehr früh am Morgen,
an jenem schwarzen Sonntag,
als ungehemmt die große Geldflut kam,
es wunderte mich nicht so sehr,
daß jetzt auch bei mir die letzten Dämme brachen.
Es hieß: "Jetzt ist sie endlich da!"
Die große Blase - erwacht aus dem Koma,
die Entfesselung der Geldwirtschaft.
Ich saß gerade zum Sterbefasten im Glasgarten,
hatte meinen letzten Freiheitsspielraum verloren.
Das globale Casino dagegen pulsierte unentwegt,
die Umverteilungsmaschinen unter Dauerstreß.
...
1061 Das Recht der Starken 13.03.17
Vorschautext:
Der Wall, das Symbol der Festung Europas, Zäune, kilometerlang, sechs Meter hoch, gesichert mit Nato-Draht, mit Hilfe modernster Technologien wie Wärmebildgeräte, Drohnen, Scanner und Sateliten, arbeiten geschulte Beamte lösungsorientiert. Sie zählen illegale Grenzübertritte, sammeln Informationen über Schleuser und Migrationsrouten. Notfalls erhalten sie den Befehl den Zustrom mit Waffengewalt abzuwehren. Um die Grenzen Europas wird gemolken bis Blut kommt. In den Anhöhen vor Melilla träumen Hunderte Afrikaner vom Land wo Milch und Honig fließt. Sie sehen die Lichter auf Butterberge und Milchseen strahlen. Während der Ausbau der EU zur Festung vorangetrieben wird, findet der Versuch statt, den Kontinent erfolgreich abzuschotten. Nationale Interessen sollen gewahrt und beschützt werden. Stündlich überqueren unzählige Flüchtlinge mit uralten Holzbooten das Mittelmeer. Helikopter überfliegen die Region. Kriegsschiffe patrouillieren vor den Küsten. Und trotzdem verschwinden Boote, ohne dass es bemerkt wird. Tausende Menschen ertrinken. Das Meer schweigt in der unsichtbaren Rolle eines Opferzeugen. Schuldmindernd.



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 13.03.2017)

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1060 Spruch | Über Leichen 10.03.17
Vorschautext:
Wer gewohnt ist über Leichen zu gehen, könnte unbeabsichtigt zuletzt über seine eigene steigen.



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 10.03.2017)

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1059 Spruch | Die rote Linie 09.03.17
Vorschautext:
Die rote Linie muss gesetzt werden, weil die negativen Kräfte denken, im sozialen Netzwerk könnten sie wieder die Hintertüren einrennen, die sie im real-existierenden Leben niemals betreten durften.



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 09.03.2017)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!
1058 Im Tanz 09.03.17
Vorschautext:
Schon nach dem ersten Beat
verlor ich den Verstand
der unerwartet plötzlich
aus einem irren Paukenschlag entsprang,
verzückt und einzigartig
jener Klang,
was Samstag Nacht
punkt 22:00 Uhr begann.

Im Freundenrausch, im Kreis,
zu Rhytmus und Gesang
Stirn stiess Blut
...
1057 Seine Worte 09.03.17
Vorschautext:
Er sprach:
"Zwischen all dem Lärm der Zeit, hört den Sternenschrei
Zwischen all der Stille, spürt das Atmen der Erde
Trinkt nicht aus dem Becher des Fluchs und eßt auch nicht was einen Schatten wirft
Sammelt euch nicht vergängliche Schätze
Beraubt nicht Tag oder Nacht
Erniedrigt nicht diejenigen, die gerne mit jemandem ihr Brot oder Bett teilen
Verachtet weder die Betrübten noch ihre Fürbitten
Schwenkt nicht weiße Fahnen im Namen des Zerwürfnis des Seins
Werdet Kinder der Gegensonne
Bewegt eure tiefste Empfindungen wie Wellen: Nachsicht, Mitgefühl, Teilnahme, Sinn, Widerhall und Anklang"

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