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5962 | Schon spitzen sie | |||
Vorschautext: Schon spitzen sie Duftende Erde, versetzt mit Holzabfallteilen, Ganz dunkelbraun durch den Winter gekommen Lässt uns endlich im Frühjahr weilen: Beste Komposterde ist da hinzugekommen. Was noch vor Wochen reifgerändert, Das liegt jetzt flach und feucht als Garten, Hat sich zum Guten hin verändert, Wo Knollen und Zwiebeln auf Austrieb warten. ... |
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5961 | Hast Du mir nicht schon oft gesagt | |||
Vorschautext: Hast Du mir nicht schon oft gesagt Hast Du mir nicht schon oft gesagt, Dass Du endlich mal reisen willst? So hab‘ ich im Internet nachgefragt, Damit Du Dich bei mir wohler fühlst. Wir sind jetzt schon so lang zusammen, Du weißt: Ich liebe Bequemlichkeit. Viel öfter wärst Du fortgegangen, Denn Reisen sind Dein Teil von Freiheit. ... |
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5960 | Buchungswahnsinn | |||
Vorschautext: Buchungswahnsinn Man fährt in eine entfernte Stadt, Um dort Exponate anzuschauen, Weil man Bock auf Kultur wohl hat Und nicht mehr weit kann gehen. Der Gehapparat ist also eingeschränkt, Man marschiert nicht mehr, wie in früheren Zeiten, Als man noch selbst sein Auto gelenkt, Um mit anderen genüsslich um Bedeutungen zu streiten. ... |
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5959 | Vatersicht | |||
Vorschautext: Vatersicht Ich grüße in die Familienmitte, Wer am Vatertag nun heute Bewegt seine sieben Schritte Hin zu Euch, seine Leute. Ja, der alte Vater weiß, Dass auch Söhne Väter sind. Das ist für ihn der Beweis: Wichtig ist und bleibt das Kind. ... |
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5958 | Vaterdasein | |||
Vorschautext: Vaterdasein Er will beschützen und überwachen, Ernst bleiben, nicht alles verlachen, Die Nachkommen zum Leben hinführen Und mit ihnen Zukunftswege aufspüren. Ein wenig Gängelei darf schon sein, Doch jegliche Abwertung wäre gemein: Nachwuchs braucht Anerkennung, Beachtung, Man hüte sich vor gegenseitiger Verachtung. ... |
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5957 | Überbewerten | |||
Vorschautext: Überbewerten Wenn etwas sehr viel kürzer wird, Gerät das Gegenstück nicht automatisch länger: Was der Mensch als Schwäche spürt, Gerät ohne Not oft zum Durchhänger. Wenn wir so leicht überbewerten, Was unser Gemüt täglich hochtreibt, Werden wir nicht Glied der Gelehrten, Nur die Distanz zum Erfolg – die bleibt! ... |
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5956 | Mit dem Blick auf das Display | |||
Vorschautext: Mit dem Blick auf das Display Früher ging mit offenem Lachen Er durch Straßen zu euphorischen Zeiten, Packte bei den Hörnern den Jugenddrachen, Wusste Nöte von sich wegzuleiten. Dann entdeckte er das Smartphone, Um bequem alles ins Leben zu nehmen, Was es da gab an Bild, Film und Ton, Damit meinte er sich zu bequemen. ... |
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5955 | Nicht jeder Hund | |||
Vorschautext: Nicht jeder Hund Nicht jeder Hund hat eine feuchte Schnauze Und weiß, was man von ihm erwartet, Denn mancher Kläffer besitzt die Chuzpe, Wenn bellend er in neuen Tag gestartet. Nicht jeder Mensch weiß, was sich gehört, Gar mancher ärgert viele Zeitgenossen, Wenn er permanent die Seelenruhe stört, Indem er andere mit Häme begossen ... |
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5954 | Die Vergiftung der Welt | |||
Vorschautext: Die Vergiftung der Welt Natürlich will es keiner gewesen sein, Weil der Mensch ein Schuldleugner ist: Nicht viele Menschen nehmen wahr, Dass er nichts als ein Egoist. Beim Discounter kann man täglich sehen: Fast alles wird in den Abfall getan, Womit man dorthin frei kann gehen: Entsorgung bleibt des Menschen Wahn… ... |
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5953 | Rucksackzeiten | |||
Vorschautext: Rucksackzeiten Einstmals nach dem großen Krieg Flüchteten sie mit vollen Rucksäcken, Denn Habseligkeiten bedeuteten Sieg: Man floh in Länder mit Freiheitsecken. Durch Fleiß kam die Wohlstandszeit Und mit ihr die gut gefüllten Teller: Verdrängt, vergessen das Kriegsleid, Man baute Häuser, Schuppen, Keller. ... |
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5952 | Du weißt ja | |||
Vorschautext: Du weißt ja Du weißt ja, wo ich zu finden bin, Wo einst wir uns trafen zu Liebesbeginn, Als keiner wusste, wo wir waren, Dennoch zusammenkamen bei Gefahren. Das Geheimnis der Liebe bleibt Intimität Ohne Öffentlichkeit, Intrige und Frivolität, Denn sie braucht Erotik, viel Neckerei Und die ausufernde Küsserei. ... |
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5951 | "Ich bin müde" | |||
Vorschautext: „Ich bin müde“ „Ich bin müde,“ sagt der Mann zur Frau. „Ich nicht,“ sagt sie und meint genau, Dass nichts anders wäre, wie‘s immer war, Auch schon vor ihrem ersten Hochzeitsjahr. Lachen muss sie, sie kennt ihn ja, Schon als sie ihn das erste Mal sah. „Die werden nie miteinander starten!“ Das wollten Freunde so erwarten. ... |
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5950 | Europa ist schon immer Hoffnungskontinent | |||
Vorschautext: Europa ist schon immer Hoffnungskontinent Europa ist schon immer Hoffnungskontinent Der Vaterländer auf ihrem Muttererdteil: Während anderswo man in Kriege rennt, Wird Emanzipation hier zum Rettungsseil. So wasserumflossen auch die Gestade, Vielfältig diverse Gesellschaften sind, Bleibt hier doch stets, dass man einlade Neugierde, das Fremde nicht aussparen. ... |
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5949 | Vom Wachsen | |||
Vorschautext: Vom Wachsen Berge abtragen und Städte bauen, Das ist menschliches Schöpferhandeln: Erfindergeist, der konnte schauen, Wie Leben kommt in Handel und Wandel. Heute besitzt wohl zu große Macht Satanisches bloße Zerstörungskraft. Vergangen ist nun jene Glaubensmacht, Bei der Schöpfung noch Menscherhöhung. ... |
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5948 | Freiheit als Lebensform | |||
Vorschautext: Die Freiheit als Lebensform Freiheit ist ein kostbares Gut, Von dem wir oft nicht viel wissen: Haben wir sie, dann ist es gut, Fehlt sie, werden wir sie missen. Die Freiheit als Lebensform Braucht weder Tyrann noch Held. Sie ist die einzig zielführende Norm, Mit der das Dasein uns gefällt. ... |
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5947 | "Ich suche mein Herzblatt" | |||
Vorschautext: „Ich suche mein Herzblatt“ „Ich suche mein Herzblatt“, Sagte traurig der alte Mann, Den viel Einsamkeit umwehte. Dennoch ergriff ihn das Unstete, Umflorte dunkel seinen Lebenskahn, Denn dem Wunsch folgte keine Tat. Zu sehr in Erinnerungen gefangen An die wundersam lange Lebensliebe, Welche der Tod ihm entrissen hatte. ... |
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5946 | Es tragen | |||
Vorschautext: Es tragen Es tragen die Wolken viel Regenlast, Doch halten sie oben ihr wertvolles Nass. Du schaust hoch zu ihnen als Erdengast Und fragst Dich: „Ob uns der Himmel vergaß?“ Wochenlang haben wir schon kaum Regen, Da trocknen doch unsere Böden aus: Die Krume kann nichts mehr bewegen Und viele Saaten gehen nicht auf. ... |
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5945 | Meine kleine, feine Welt | |||
Vorschautext: Meine kleine, feine Welt Meine kleine, feine Welt Braucht den Abstand hin zur großen, Dann ist ja recht rasch erzählt, Wo noch halten starke Trossen. Großes spiegelt sich oft im Kleinen, Dort findet es hin zum Experiment: Was noch ungewiss im Meinen, Sieht man klarer, wenn man’s kennt. ... |
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5944 | Kein Tag ist wie jeder andere | |||
Vorschautext: Kein Tag ist wie jeder andere Kein Tag ist wie jeder andere, Wenn ich durch die Zeiten wandere, Doch mit Glück und viel Fantasie Wachsen mir zu Witz und Ironie. Man sollte sich selbst nicht zu ernst nehmen Und müsste sich dazu bequemen, Von seiner Person öfter abzusehen, Nicht als Egomane durchs Leben gehen. ... |
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5943 | Nicht jeden Tag | |||
Vorschautext: Nicht jeden Tag Nicht jeden Tag muss es Suppe geben, Aber ohne Suppe ist der Tag verloren. Es gehört zu einem gesunden Leben, Dass wir uns fühlen wie neu geboren. Fernsehgerichte kann ich nicht mehr sehen, Diese Fleischhaufen, den Türmchenbau, Auch nicht, wo Küchen online gehen, Um den Koch zu sehen bei der Riesenschau. ... |
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