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Titel
5764 Des Wählers Not
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Des Wählers Not

Von Politikern habe ich zigmal gehört:
Ihr Mantra in allen Variationen.
Daran hat mich erheblich gestört,
Dass sie selten Greifbares vertonen.

Daraus entnehme ich die Absichtserklärung,
Jedoch keine Lösung für Probleme,
Wenn ein Programm nicht in Bewährung,
Und niemand, der sich dafür schäme.

...
5763 Die Welt vernebelt
Vorschautext:
Die Welt vernebelt

Die Welt vernebelt,
Tau hängt an den Trossen,
Die Sonne geknebelt,
Leer, kalt die Gossen.

Wer möchte da nicht
In Südregionen fliehen,
Verschönern die Sicht
Zum Himmelt – und knien?

...
5762 Ich kann's nicht verstehen
Vorschautext:
Ich kann’s nicht verstehen

Wer will das schon schauen,
Wenn eine Person brüllend
An der Bushaltestelle steht?
Widert uns nicht an alles Grauen,
Wenn, die Drohkälte spürend,
Niemand gerne zum Warten geht?

Ich kann’s nicht verstehen:
Manche erzwingen einen Status quo,
Doch mangelnde Distanz fördert Leid.
...
5761 Das Land beginnt
Vorschautext:
Das Land beginnt

Das Land beginnt wieder zu grünen,
Hoch wachsen Hecken, Waldbühnen.
Welche Freude sie den Augen bringen,
Die sich auf den Frühling einstimmen!

Da jauchzt selbst das kleine Kind,
Wenn jetzt wieder dieser laue Wind
Ihm durch die dichten Haare gleitet
Und Sonne ihm Wärme bereitet.

...
5760 Wenn die Nebel
Vorschautext:
Wenn die Nebel

Wenn die Nebel sich verflüchtigt haben,
Gerät uns der suchende Blick klarer,
Bilden sich Entscheidungen heraus:
Man entdeckt wertbeständige Gaben,
Welche früher verdeckt oder rarer
Noch schlummerten im Stirnhinterhaus.

Mit den Jahren wachsen Gewissheiten,
Verstärkt durch erfahrenere Weisheit
Mit dem Überschauen der Horizonte
...
5759 Was nicht der Rede wert
Vorschautext:
Was nicht der Rede wert

Am Monitor werden Säulenmonogramme gezeigt,
So oft, dass man schließlich selbst glaubt,
Alles sei bunt und ehrlich. Man ist nicht abgeneigt,
Obwohl dies vielleicht Lebenszeit raubt.

Man wird vom Anblick überzeugt –
Wenn man auch verärgert ein wenig schnaubt
Und so mancher Kopf sich zur Lehne neigt:
Habe ich mir das denn wirklich erlaubt?

...
5758 Wo viele bunte Fahnen wehen
Vorschautext:
Wo viele bunte Fahnen wehen

Wenn viele bunte Fahnen wehen
Sind wir in Brüssel heut‘ gelandet,
Wo Europas große Koffer stehen,
Kommissare elegant gewandet.

In diesem Riesenbau, dort sitzen
Sie in Büros, gut formiert:
Administrativ Zuarbeiter schwitzen,
Fast alle sind gut informiert.

...
5757 Unsere wunderbare ...ia
Vorschautext:
Unsere wunderbare …ia

Unsere wunderbare …ia
Sieht aus wie eine Aurelia,
Geschminkt, verlinkt:
Die Männerwelt winkt!

Sie hat gar manche Tinktur,
Bereitet sich vor aufs Abitur,
Ist sehr gesund, sie isst ja wenig,
Schläft viel, so dass kein Auge tränig.

...
5756 Unsere wunderbare ...a
Vorschautext:
Unsere wunderbare …a

Unsere wunderbare …a,
Die ist immer für alle da,
Liebt Mama, Papa gleichermaßen,
Ist Frohnatur und bleibt gelassen,

Lässt aus der Ruhe sich nicht bringen,
Vermag manch Liedchen laut zu singen,
Und sie beleidigt Menschen nie,
Will stets Frohsinn und Harmonie.

...
5755 Mit manchen Menschen
Vorschautext:
Mit manchen Menschen

Mit manchen Menschen kann man kaum
Hinlänglich und tief kommunizieren,
Gesprächsweise begehen jenen Raum,
Der breit könnte uns weiterführen.

Manche sind mit sich zu sehr beschäftigt,
Auch Sklave ihrer Antipathien,
Weil nur die eig‘ne Gemütslage bekräftigt,
Wohin sie sich gern treiben ziehen.

...
5754 Europa ist mein Heimatland
Vorschautext:
Europa ist mein Heimatland

Was hat Europa denn verbrochen,
Dass man es so schrecklich hernimmt?
Wo kommen denn die Schlangen gekrochen,
Dass keine Lebensfreude mehr stimmt?

Europa ist mein Heimatland,
Niemand darf ihm Angst zufügen,
Es herabwürdigend ergreifen als Pfand
Für Machtgelüste, zynische Lügen!

...
5753 Aspekte des Sprachgebrauchs
Vorschautext:
Aspekte des Sprachgebrauchs

Jeder Satz hat einen Wirkungsaspekt,
Denn Worte wollen uns etwas sagen:
Mit sehr viel oder ohne jeden Respekt
Kann er Anerkennung oder Verachtung tragen.

Daran erkennt man dann für sich,
Ob Sympathie oder Antipathie vorhanden,
Ob man mich schätzt oder Dich –
Oder Menschenwürde kam abhanden.

...
5752 Ein Babyfon auf Dauersendung
Vorschautext:
Ein Babyfon auf Dauersendung

Schon früh sind medial verbunden
Helikoptereltern mit ihrem Kleinen,
Erklären uns stolz und unumwunden,
Wie gut sie’s mit dem Nachwuchs meinen.

Haben sie jemals wirklich bedacht,
Dass ihr Kind nicht bei kurzem Weinen
Sich selbst erkämpft die Schlafensnacht,
Wenn ureigenes Erleben sie damit einen?

...
5751 Es gibt die Städte
Vorschautext:
Es gibt die Städte

Es gibt die Städte in Deutschland,
Da kann uns niemand mehr Auskunft geben.
Man glaubt es nicht, das ist allerhand,
Da gibt es kein Informationsbeleben.

Vier-, fünfmal sprechen wir Menschen an,
Die entweder fremd oder schultermächtig
Uns abweisen, damit wir sodann
Weiterhin Ausschau halten, ganz bedächtig.

...
5750 Die taggelegte Lebenslust
Vorschautext:
Die taggelegte Lebenslust

Durch den Magen geht die Liebe,
Das sagte schon die Großmama:
Lust rauben keine Tagdiebe,
Wenn Nörgeln fern und Leben nah.

Fünf Tage Fleischstücke gelegt –
So lange warten sie gern hier,
Bis Marinieren die Teile pflegt
Mit Rotwein, Zwiebeln, dunklem Bier,

...
5749 Am Morgen muss sie ausbrechen
Vorschautext:
Am Morgen muss sie ausbrechen

Am Morgen muss sie ausbrechen,
Das ist wie eine kleine Flucht.
Da gilt es gar nichts zu besprechen,
Wenn Fahrrad seine Route sucht.

Das ist wie Überlebensmanie:
Die Einkaufsmeile zieht sie an:
Kaufen will sie eigentlich nie,
Aber sie schaut sich Auslagen an.

...
5748 Tatsachen schildern
Vorschautext:
Tatsachen schildern

Wäre der Strauß kein Vogel mehr,
Wär‘ er vielleicht ein Blumenstrauß.
Säße die Taube im Häusermeer,
Wär‘ das ihr Heimathaus?

Geborgen sein in den Wirren
Einer Zeit, die außer Rand und Band,
Sich nicht mehr dorthin verirren,
Wo Bildmächte wirren den Verstand?

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5747 Sich befreien
Vorschautext:
Sich befreien

Sich befreien aus Gegenwartsfängen
In einer vielleicht überbordenden Zeit,
Wieder die Hoffnungsminuten längen,
Dazu seien wir doch aufnahmebereit!

Wenn Nachrichten sich überschlagen,
Aus unseren Sicherheiten vertreiben,
Sollten sie uns dennoch nicht plagen,
Um die Seelenkräfte aufzureiben.

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5746 Ach Gegenwart, Du Retterin!
Vorschautext:
Ach Gegenwart, Du Retterin!

Fast verflogen die ungewollte Erinnerung,
Winzig geworden hängt sie noch nach,
Schlägt gelegentlich zu als Verschlimmerung,
Seelentief drohend mit Weh und Ach.

Dann schnell anderswo hinschauen,
Ja an etwas ganz anderes denken,
Sich jetzt einen Schutzwall aufbauen
Sich den Augenblick schenken.

...
5745 Nur zweimal kam er noch
Vorschautext:
Nur zweimal kam er noch

Er lebte ja schon ewig lang,
wo unbegrenzt die Möglichkeiten:
Seine Oldtimer hatte er dort,
sein Haus, sein Weib, sein Leben.

Da trug er im Arm des Vaters Urne
Zur Urnenwand im Friedhof,
wo eine kleine Gemeinde stand,
die Pfarrerin leis‘ predigte.

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