Künstlerpech

Ein Gedicht von Roman Herberth
Zwischen Haus und Regenrinne
klettert kreuzfidel die Spinne.
Und sie fädelt sich ein Netz
streng nach dem Naturgesetz.

Keiner musste sie beraten.
Und sogar den Klebefaden
hat sie selber hergestellt.
Einwandfrei! Die Sache hält.

Um das Richtfest einzuleiten,
fehlt es noch an Kleinigkeiten.
Noch einmal wird abgeseilt.
Hier gestrafft und dort gestylt.

Schließlich liegt sie auf der Lauer.
Und bereits nach kurzer Dauer
fängt sie ein: Ach Menschenskind!
Und sie schreibt es in den Wind.

Um den Ärger zu verdauen,
fängt sie an, neu aufzubauen.
Klebstoff wird frisch angesetzt.
Und das Werk erneut vernetzt.

Informationen zum Gedicht: Künstlerpech

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10.08.2013
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