Anders, als man denken könnte

Ein Gedicht von Roman Herberth
Die Hennen flattern aufgeregt
und gackern ohne Pause.
Die Schnäbel klappern unentwegt.
Es lärmt im Hühnerhause.

Bis in den Wald tönt das Geschrei.
Ein Fuchs denkt sich im Stillen.
"Ich geh' mal hin und schau' vorbei,
und werde meinen Magen füllen."

Er schleicht geduckt zum Waldesrand.
Dann schlägt er einen Bogen
um einen hohen Jägerstand.
Denn er ist schlau und gut erzogen.

Zum Hühnerhof gelangt er gleich.
Der Zaun hat seine Lücken.
Und er betritt das Hühnerreich
mit schelmischem Entzücken.

Noch immer schimpft der Hühnerstall.
Die Hennen sind gefangen.
Der Bauer schürte den Krawall.
Sein Plan ist aufgegangen.

Der Fuchs erkennt den Hinterhalt
und stürzt zum Zaun um durchzuschlupfen.
Er wär' am liebsten schon im Wald,
mit ihm will man ein Hühnchen rupfen.

Informationen zum Gedicht: Anders, als man denken könnte

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13.08.2013
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