Die Fliege an der Wand

Ein Gedicht von Roman Herberth
Mich stört die Fliege an der Wand.
Sie soll sofort verschwinden.
Sie bringt mich noch um den Verstand.
Das will ich unterbinden.

Ich fordere sie höflich auf,
das Zimmer zu verlassen.
Sonst nimmt mein Ärger seinen Lauf,
dann fliegen Untertassen.

Das Flugobjekt hockt ungerührt.
Ich stelle es zur Rede.
Und meine Faust schlägt ungeniert
die bunte Stofftapete.

Es rumpelt mir im Bauch die Wut.
Der 'Treffer' ging ins Leere.
Ich sehe rot. Es kocht mein Blut.
Gekränkt ist meine Ehre.

Die Fliege hat vor nichts Respekt
und lässt sich nicht verjagen.
Ich werde sie, im Endeffekt,
bis auf weiteres ertragen
(müssen).

Informationen zum Gedicht: Die Fliege an der Wand

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14.08.2013
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