Titel | ||||
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1899 | Abgesang | |||
Vorschautext: Der Herbst blüht auf, ein letzter Glanz. Bald werden Pflanzen frieren. Der Ahorn zeigt den Freudentanz, die Farben explodieren. Noch ist es Zeit, doch bald zu spät. Der Tag steht schon am Pranger. Man harkt Kompost ins Blumenbeet. Die Nächte werden schwanger. Es lockt nicht mehr der Baggersee. Der Grill hat ihn verlassen. ... |
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1898 | Allererste Spuren | |||
Vorschautext: Allmählich kommt der Herbst auf Touren. Und in den Nächten reift der Frost. Man sieht die allerersten Spuren. Und eingestellt, die Schneckenpost. Ein Meister Klecksel ist zur Stelle, und auch ein unliniertes Blatt. Statt Blätter, nur noch Aquarelle, und keiner sieht sich daran satt. Man hört, wenn leise Winde wehen. Verwelktes knistert auf Asphalt. ... |
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1897 | An Ort und Stelle | |||
Vorschautext: Der Herbst ist nun an Ort und Stelle. Der Sommer findet nicht mehr statt. Am Laubbaum hängen Aquarelle. Ins Wanken kommt ein welkes Blatt. Die Schlagersänger, längst verschwunden. Im Süden ist ihr Aufenthalt. Ihr Vogelhaus dreht ein paar Runden vom Wind gejagt auf dem Asphalt. Es wäre Zeit, sich einzuschließen. Ein Winterschlaf wird angedacht ... |
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1896 | Blätter fallen | |||
Vorschautext: Die Blätter fallen von den Bäumen. Warum, weshalb, wer kennt den Grund? Das Schauspiel soll man nicht versäumen, denn es ist ungeheuer bunt. Doch in der Zukunft sind wir ohne. Nichts Buntes das von Bäumen fällt, das kümmert viele nicht die Bohne. Das ist der Lauf, der Lauf der Welt. Bis gestern warfen Bäume Schatten. Doch heute sind sie ein Skelett. ... |
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1895 | Blätterleer | |||
Vorschautext: Die Äste starren blätterleer in jede Himmelsrichtung. Man schaut nach unten, legt sich quer. Ein morscher Ast, der kann nicht mehr. Ein Sturm fegt durch die Lichtung. Am Boden liegt nun das Geäst. Zermürbt, bemoost, ermattet. Sein Kreislauf gibt ihm bald den Rest. Noch träumt er gern vom Vogelnest mit Gräsern ausgestattet. ... |
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1894 | Auf das Schnurgerade hoffen | |||
Vorschautext: Wir hoffen auf das Schnur-gerade. Jedoch die Sache läuft nur schief. Ein frischer Wind, doch es ist schade, noch immer herrscht der alte Mief. Zum Gipfelkreuz will man gelangen. Doch leider fehlt die Kondition. Es war ein böses Unterfangen, man erntet leider Spott und Hohn. Man hat genug, ist unzufrieden, und jagt dem Mammon hinterher. ... |
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1893 | Ein Glücksgefühl | |||
Vorschautext: Ein Glücksgefühl stoppt meine Tränen. Nun sieht die Welt verändert aus. Kein Unkraut wächst in meinen Plänen. Man reicht mir einen Blumenstrauß. Ich ernte Früchte meiner Taten. Man hat mich überreich beschenkt. Mir ist zu helfen und zu raten. Von weiser Hand bin ich gelenkt. Gedankt wird für die guten Gaben. Vielleicht bleibt mir das Schicksal hold. ... |
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1892 | Ein Glücksstern | |||
Vorschautext: Mir scheint, ich habe gute Karten. Und keine davon ist gezinkt. Das ist nicht immer zu erwarten. Ich freue mich, ein Glücksstern blinkt. Ich möchte dieser Hoffnung folgen. Das wird bestimmt von Vorteil sein. Gewandert wird mit weißen Wolken, dann bin ich nicht mit mir allein. Geordnet werden die Gefühle. Und manchmal folgt ein Härtetest. ... |
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1891 | Widerstand leisten | |||
Vorschautext: Es ist nicht ratsam, nur klein beizugeben. Man leiste, ab und an, auch Widerstand. Man sollte nicht nur schönes Wetter leben. Sonst droht dem Bleichgesicht ein Sonnenbrand. Man sollte lautstark seine Meinung geigen. Das führt im schlimmsten Fall ins Suppendick. Doch einen Vogel sollte man nicht zeigen, denn das stößt allenfalls auf die Kritik. Ein Auf und Ab, das lässt sich nie vermeiden. Die Hände legt man lässig in den Schoß. ... |
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1890 | Du suchst dein Glück | |||
Vorschautext: Du suchst dein Glück, du wirst es finden. Dann bist du sicher hoch erfreut. Die Berge musst du überwinden. Und Mühen werden nicht gescheut. Du suchst es in der Blumenvase. Auf Wiesen und im Tannenwald. Es sitzt dir manchmal auf der Nase. Mal ist es klug, mal durchgeknallt. Du kannst es manchmal hautnah spüren. Und Zweifel sind nicht angebracht. ... |
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1889 | Ein Liebesnest | |||
Vorschautext: Geträumt wird oft vom Liebesnest. Dann kann uns nichts erschüttern. Wir halten Glücksmomente fest. Und nichts kann uns verbittern. Am liebsten lägen wir zu zweit, auf einer Wolke sieben. Bei passender Gelegenheit kann man dort himmlisch lieben. Der Puls jagt schnell, das Herz vibriert, beim 'in die Augen sehen', ... |
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1888 | Es blüht das Glück | |||
Vorschautext: Es blüht das Glück, und das hat Folgen. Der graue Alltag, der wird bunt. Ein Himmelblau, statt dunkler Wolken. Zur Freude hat man einen Grund. Was uns betrübt, wird uns verlassen. Bewährt hat sich die Zuversicht. Wir können es oft gar nicht fassen. Das Glück steht stolz im Rampenlicht. Die Ziele können wir erreichen. Kein Seelenkummer legt sich quer. ... |
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1887 | Der Himmel | |||
Vorschautext: Der Himmel lächelt froh und heiter. Ins Schwitzen kommt ein Blütenblatt. Es trägt zwar leichte Sommerkleider. Jedoch es fühlt sich 'schach und matt'. Erfrischung bringt die Abendkühle. Mit ihr bewährt sich auch ein Brauch. Man freut sich auf die Wasserspiele mit einem langen Gartenschlauch. Doch viel zu kurz ist das Vergnügen. Ein Tropfen auf den heißen Stein. ... |
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1886 | Auf der Lauer | |||
Vorschautext: Die Lügen liegen auf der Lauer und Böses führen sie im Schild. Sie sind verletzend und von Dauer und setzen sich geschickt ins Bild. Was wahr ist, hat nie viel zu melden, denn Lügen sind gewieft und schlau. Die Wahrheit lassen sie nicht gelten, sie ziehen sie durch den Kakao. Präsent sind sie an allen Orten und sie verbreiten Spott und Hohn. ... |
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1885 | Es ist mein Glück | |||
Vorschautext: Es steht an jeder Straßenecke. Und abends tobt es mit dem Bär. Und manchmal bringt es dich zur Strecke, im öffentlichen Nahverkehr. Es schreibt dir tausend Liebesbriefe. Auf jedem Umschlag klebt ein Herz. Ihn kümmert keine Wirtschaftskrise. Es ist ihm Ernst, es ist kein Scherz. Es geistert bis in deine Träume. Du fühlst und spürst, es hat dich gern. ... |
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1884 | Es ist nicht leicht | |||
Vorschautext: Es ist nicht leicht, sein Glück zu finden. Sehr häufig wird es nicht erkannt. Woran das liegt, nicht zu ergründen. Man setzt zu viel auf den Verstand. Man rechnet hoch, wird kalkulieren. So kommt man leider nicht ans Ziel. Den Hirnschmalz wird man strapazieren. Wir folgen nicht dem Bauchgefühl. Wir suchen oft an allen Ecken. Ein Misserfolg wird garantiert. ... |
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1883 | Das schlecht gelaunte Glück | |||
Vorschautext: Das Glück ist manchmal schlecht gelaunt. Es hängt nicht lässig in den Seilen. Und wie es fühlt, wird ausposaunt. Es macht ihm Spaß sich mitzuteilen. Da werden zahme Pferde scheu, und auch das Rindvieh auf der Weide. Der Hafer sticht, das Stroh, das Heu. Und keiner steht dem Glück zur Seite. Wer hört schon fremden Kummer gern. Und schnell verschließt man seine Ohren. ... |
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1882 | Ich möchte ... | |||
Vorschautext: Ich möchte, wenn der Himmel weint, ein lautes Halleluja singen. Und wenn im Park die Sonne scheint, mal über meinen Schatten springen. Ich möchte, wenn die Wiese blüht, mit Bienen um die Wette fliegen. Und wenn mein Wunsch den Kürzer'n zieht, nicht tief gekränkt zu Boden liegen. Ich möchte mit den Grillen grillen, mit Mann und Maus im Waldcafé. ... |
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1881 | Man müht sich ab | |||
Vorschautext: Man müht sich ab zu allen Zeiten. Verzweifelt jagt man nach dem Glück. Und wenn wir die Prinzipien reiten, folgt einem Lob die Selbstkritik. Man träumt von einer runden Sache. Doch damit ist es nicht weit her. Im Hinterhalt liegt längst die Rache, und die macht uns das Leben schwer. Mit sich wird man ein Hühnchen rupfen. Es bleibt nicht aus, man stellt sich bloß. ... |
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1880 | Große Einigkeit | |||
Vorschautext: Man hat sich lieb seit vielen Jahren. Und es herrscht große Einigkeit. Den Kummer kann man sich ersparen, die Tränen und den Meinungsstreit. Man ist sich immer gut gesonnen. Und man hält das, was man verspricht. Und damit ist schon viel gewonnen. Nichts stört das Seelengleichgewicht. Ein Ärger, nur von kurzer Dauer, weil man dem Partner stets verzeiht. ... |
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