Titel | ||||
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1545 | Abschied (von meiner große Liebe) | |||
Vorschautext: Ich falte dieses Blatt Papier in meinen Händen. Nichts steht darauf geschrieben. Leben kommt und geht vorrüber. Ich sehe zwei leblose Lippen, wie aus Marmor geschnitten. Deine Seele hat ihre Flügel ausgebreitet. Wunderschön und anmutig gehst du Zurück zu Mutter Erde. Ich zittere vor Angst, Erregung und Trauer. Auf leisen Sohlen Hast du dich davongeschlichen. Ausschnitte wie in einem Kinofilm. ... |
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1544 | Engelspuren | |||
Vorschautext: Sie finden sich dort am Ende des Weges direkt an der Wunde unter aller Last Sie fügen sich in der Fremde zusammen dort in der Finsternis wo keiner leben mag Sie tragen dich an Wasser vorbei an Feuer ... |
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1543 | Brief an einen Unbekannten | |||
Vorschautext: Lieber Unbekannter, ich schreibe Dir, weil ich merke wie jeder Aufschrei zunichtegemacht wird. Heute verstehe ich deutlich, warum es die gibt, die resignieren. Vor dem Knall der Pistole, bevor jede Kugel zu rollen anfängt – ein Aufschrei. Hinter jedem Aufschrei steht ein Mensch. Jeder Mensch versucht sein Leben. Gibt es nur die, mit der gebalten Faust? – Nein es gibt sie nicht nur? Sanft haucht ein Gift verschmolzen mit der Schlacke unserer Seelen in die blassen Gesichter. Haucht und haucht. Noch vor dem Ersticken , der blaue Kopf flucht „Nein“. Sammelt die Lüge den Tod einer Gedankenwelt zusammen, die geprägt ist vom Kampf der Willenskraft. Leergefegt die Hinterhöfe, abgestorben die Wurzeln. Zusammengeschrumpft der Keim. Blechernes Zucken, blecherner Klang. Letztendlich hatten wir doch alles unter Verschluss. Jede einzelne Unregelmässigkeit errechnet. Hofften wir noch gestern auf irgendeinen Funken Hoffnung, erlosch schon heute unser Augenlicht. Es gab immerhin noch Fürsprecher. Für Uns! © Marcel Strömer (Ulm/Donau, 1990) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung,sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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1542 | Nachts | |||
Vorschautext: Wie die Blätter rauschen Nachts, ganz leise Mir und dir die Ruhe teilen Himmelwärts der Sternenschimmer Unzählig viele Steine Auf dem Wege ruhen Das Atmen leicht und frei Uns den Frieden weisen Wolkenfelder gleiten oben Schweben über Häupter Eine Brise Hoffnung strömt Gedanken fallen ein ... |
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1541 | Wandel | |||
Vorschautext: So seltsam wandelt uns die Zeit Von gestern in das Morgen Wie Freude und Glückseligkeit Nichts bleibt in sich geborgen. Manch Wechsel eilt dem Mut voraus Die Jugend reift zum Werden So ziehe nur den Sinn daraus Hier Gast zu sein auf Erden. ... |
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1540 | Ich liebe Dich | |||
Vorschautext: Ich liebe Dich Und gehe mit Auch durchs Tor Der Hoffnungslosigkeit Wenn Du mir versprichst Wieder Schmetterling zu sein. Ich liebe Dich Und gehe mit Durch jede Zeit Der Veränderung Wenn Du mir versprichst ... |
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1539 | Papierkrieg | |||
Vorschautext: Kampf den Wörtern So gedreht, dass sie stechen. Tief ins Mark. Wortgefechte. Paragraphen. Kampf den Wörtern Beschäftigung fürs Volk Um Schweigen zu lernen, Nein – nicht nachdenken, Blatt für Blatt Sich ausziehen. ... |
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1538 | Glaubensbekenntnis eines Bettlers | |||
Vorschautext: Hinabgestiegen in das pechschwarze Loch von Trübsal Hineingedrängt in das einsame Verlies der bitteren Tränen Abgetaucht ins ewige Meer der tiefen Trauer Vertrieben von Straßen, Marktplätze und Bahnhöfen durch gesetzliche Verbote, zum „Wohl der Armen“ ... |
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1537 | Zwischen den Blumen | |||
Vorschautext: Zwischen den Blumen dem Unkraut dort liegt meine Heimat An den Wurzeln gezogen zieht mein Schmerz liegen auch meine Träume Sind es nun Hoffnungen oder verlorenes Vertrauen oder ist`s gewandelt? Sprossen neue Triebe? Durch das Dickicht ... |
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1536 | Papierkrieg | |||
Vorschautext: Kampf den Wörtern so gedreht, dass sie stechen tief ins Mark Wortgefechte Paragraphen Kampf den Wörtern Beschäftigung fürs Volk um Schweigen zu lernen Nein – nicht nachdenken Blatt für Blatt sich ausziehen. ... |
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1535 | Erinnerung | |||
Vorschautext: Komm wie Du bist Wie Du sein möchtest Komm zu mir Als ein Freund Lass alles stehen und liegen Und denke nicht daran Daß Du diesen Ort Jemals wieder so vorfindest Komm mit allem Was Du besitzt ... |
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1534 | Stille | |||
Vorschautext: Leise schwebt die Nacht über die Dächer der Stadt Die Vogelgesänge sind entschlummert Leere Gassen und leere Straßen Gedanken steigen zum Sternenhimmel hoch empor Die Luft ist feucht und kühl Alles hat seinen Platz der Ruhe gefunden Die Blätter der Birkenbäume bewegen sich leise Horch in die Nacht – in die Stille. © Marcel Strömer ... |
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1533 | Spruch | |||
Vorschautext: Derjenige ist ein Tor Der die Mauer übersieht Und hindurchspringt Derjenige ist ein Tor Der die Mauer überspringt Besser Manchmal umzukehren Oder sie zu umgehen © Marcel Strömer ... |
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1532 | mit Dir | |||
Vorschautext: Ich rauche eine Zigarette mit jedem Zug verblassen meine Gedanken übrig bleiben nur Fragen warum gehe ich diesen Weg entlang dem Abgrund warum dieser Schmerz und diese Angst warum suchen meine Gefühle immer wieder Gründe sich wegzuspülen wie Sand enden dann im Meer ... |
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1531 | Weck mich auf | |||
Vorschautext: Ach mein Herz es ist schon Zeit, in deinem bunten Sommerkleid, was zu zweit nur dir gelänge, wenn die Liebe mich nun endlich fänge. Ach so fange mich in deinem treuen Halt, als Hoffnungswunsch ... |
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1530 | Die verlorenen Jahre | |||
Vorschautext: Schau nicht zurück nach deinen Schuhen die du verloren hattest in der Eile, der Hast als es um dein Leben ging Lass einfach los die scharfe Schnur die dein Herz zerschnitten, und gefangen hielt als du lieben wolltest ... |
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1529 | Leidensgenosse | |||
Vorschautext: Ich möchte, daß du durch deine Verzweiflung gehst, hin zu dir selbst. Im Schutze der Nacht gehe ich durch meine Finsternis, im Schutz deiner Liebe, vervollständige ich mich. ... |
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1528 | Heimatlos | |||
Vorschautext: Schatten unter Füßen Unberührtes Land unschuldig Kalte Schultern Forsche Blicke vorwurfsvoller Blätter, die nicht wiegen Kein Grün das satt Verlustliebe ... |
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1527 | Spruch | Die Liebe | |||
Vorschautext: Die Liebe ist wie eine Oase in der Wüste. Sie ist grün und voller Hoffnung. Darum, grabe ihr nicht das Wasser ab, und tausche sie nicht gegen eine Fata Morgana. © Marcel Strömer (Magdeburg, 11.06.2007) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung,sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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1526 | Blindheit und geschlagene Wundmale | |||
Vorschautext: Dort hinten haben sie mich begraben mir Steine gelegt und Laub geschichtet. Wilde Wurzeln wuchern jetzt darüber, stille Vögel sitzen da, suchen nach Insekten. Menschen kommen selten vorbei, nur eindringliche Ruhe umhüllt mich. Keine Fülle dort - etwas Leere, Nebelschwaden tragen Trauerkleider, Plastiktüten tanzen im Wind. Sonnenstrahlen huschen verstohlen übers Feld. Nebenan verbirgt eine Ruine ihr brüchiges Gesicht. Mauerreste mit scharfen Kanten, ... |
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