Titel | ||||
---|---|---|---|---|
1265 | Haiku > Senryu | Krieg | |||
Vorschautext: Los, komm schon, Flieger! Verkünder des Untergangs, tauch zurück ins Wrack! © Marcel Strömer Magdeburg, den 09.09.2015) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
||||
1264 | Haiku > Senryu | Rüstungsindustrie | |||
Vorschautext: Rüstungsaktien - hinter dem Ruf nach Frieden, steigen die Kurse © Marcel Strömer Magdeburg, den 10.09.2015) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
||||
1263 | Alte und Neue | |||
Vorschautext: Immer wieder Krieg, schon wieder bluten Wunden! Hass bleibt unbesiegt, wird immer neu erfunden! Keine Zeit bleibt Mensch, den gute Sichten lenken! Weltenmacht sie drängt, will niemals Ruhe schenken! Jahrtausendelang beweint - verbrannter Erde ... |
||||
1262 | der Wind | |||
Vorschautext: Katzen schleichen hinter Winde, weil dort Rückenwind entsteht. Mütter weichen nicht vom Kinde - Liebe, die aus Lust gesät. Katzen haben sanfte Hände, ... |
||||
1261 | kurze Episode „arm und reich“ | |||
Vorschautext: Blind - und Worte fauler Schliff, trug sich zu am Rand der Stadt, kalter Wind der biss und pfiff - Bettelmann und Frau nicht satt. Dort in hohen Logen stand Göttergunst und Güterwahn, tüchtig flog der Kaufmannsschwur, flüchtig über schiefe Bahn. Geld zu Geld, in einer Tour, listig bot man Ware feil, ... |
||||
1260 | Hoffnung | |||
Vorschautext: Sieh in die vielen Gesichter der Zeit! Ist da ein Blick, der mit seiner Sicht andere Menschen vom schweren Leid befreit? Der aus großer Güte zur Liebe erwacht, strahlendes Auge, Schimmer und Glanz, als leuchtender Stern zur Mitternacht? Wer legt den warmen, gefühlvollen Blick auf dunkle Gassen der Stadt? Wer gibt dem Leben Leuchtkraft zurück? ... |
||||
1259 | In jedem anderen | |||
Vorschautext: In jedem anderen bin auch ich, gewöhne dich! Es ist nicht schlimm, vermeidbar ist es nicht! Im Raum, der zeitlos spricht, lebt auch das Leid, sowie das Glück, was streitbar ist, und vergänglich flieht. Doch wehr ich mich! gewöhne dich! ... |
||||
1258 | Nachts brannten die Scheiterhaufen | |||
Vorschautext: Wie eine Geige Stimmenwirbel, leichtgängig und doch wirr, so strich der Wahnsinn wie aus Millionen von hungernden Blumenzungen, in den zähesten Farben des Schauderns und der Nadelproben über Atemweg und Blutbahn. Weiss, grau und pechschwarz. Schwerwiegend, die große Not, die dem Hungertrieb nach Liebe geschuldet und durch Mangelerscheinung von allgemeiner Freiheit direkt ins Elend mündete. Aus Sicht der Magie und Zauberkunst galt es bei der Beschwörung deshalb darauf zu achten, das Numen eines ausgesprochenen Eides zu binden und das ihm anhaftende Böse zu lösen. In den Heilsprüchen lauerte die eigentliche Gefahr. So hieß es im Volksmund, der Teufel schläft nicht und entsteht im Detail und ausschließlich im Kopf. Um sich eines Dämon zu versichern, war es also nötig, alle seine Namen zu kennen. So zählte man bei Tag wie bei Nacht und klammerte nicht einen einzigen Schatten der Unlebendigen aus. Herbeigerufen wurden sie in regelmäßigen Abfolgen, abermals dunkle, doch sehr wache Geister, leidgeschwärzt, gleich fallender Sterne, die zuerst freundlich dann aber augenblicklich blind vor Wut aufzuschäumen drohten, als könnten sie wie heisser Teer auf die dornengekrönten Häupter der kaltgeborenen Seelen niederprasseln. Verhaftet in Niedertracht erteilten sie wahllos Schuldsprüche, dem vermeintlichen Gemeinwohl ergebend, die des kollektiven Untergangs. Ein letztes Mal in eifernder Rachsucht indes eigenen Vermächtnisses auf ihr verpasstes Lebensglück aufzuglühen, unterm Verbrennungsholz zu schmachten, wohlgesinnt dem Schmerz, der wie ein kurzgemeiner Frühling gemeint, die Todessehnsucht in ihre Gesichter zu zaubern wußte. Täter, Opfer und Zeugen in einem, blutgesalbt und ölgetränkt, im schweren Duft der Feuerbrunst ausgeliefert, bekamen sie ihre Zeichen aus wundgeschlagenen Mutter- und Leberflecken. Durch diejenigen Kräfte herbeigeführt, die sich an das Gebimmel der Kirchenglocken herzhängend, himmelverweisend, im Begehren der strafenden Verheißung entgegenfieberten. "Bereut oder erfriert!", verkündete das Oberhaupt der Heilsbringer sein Urteil, gewaltig, wie aus dem Donner von Kanonen entsprungen. Da aber stand das Volk zusammen, als ein Haufen lachender Hunde. Sie waren verzaubert von soviel Macht und Klarheit. Sie applaudierten den Siegern und verneigten sich tief, schmähten die Verlierer und urteilten mit menschenverachtender Leichtigkeit über Leben und Tod. Ihre Wörter entsprangen aus ferngesteuerten Flüstertüten. Sie sangen, jauchzten und tanzten. Denn eines wußten sie nicht so genau. Zuerst kommt der Tod der Ernte auf den Feldern. Dann folgt der Tod auf den Scheiterhaufen. © Marcel Strömer (Magdeburg, den 29.04.2017) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
||||
1257 | immer noch nicht! | |||
Vorschautext: Hinter mir verlassen-leere Felder, silberner Geist, getaucht in braune Erde. Ja Mensch verstehe - ich werde älter, und weil ich weiß, dass ich scheitern werde, drum werde ich langsam und auch leichter, drehe achtsam kleine, feine Kreise. An Erfahrung sicher vielmals reicher, aber leider immer noch nicht weise! © Marcel Strömer ... |
||||
1256 | der Heldenmut | |||
Vorschautext: Bist du der Held, der ins fragend Fenster spinnt, der feinen Zwirn hindurchgeführt - auf sich nimmt? Der doppelt näht - vorn mit Nadel sicher sticht, das Wort zum Kreuz - tiefgebeugt, im Kampf zerbricht? Der Fadenlauf zieht, durchs ganze Jahr genäht, als wär`s ein Traum, aus liebevoller Hand gesät? ... |
||||
1255 | kein Haiku & kein Senryu | singt! | |||
Vorschautext: Mehr als ein Lied - singt! weltweit - das hell erklingt, dich - dunkles Herz bezwingt! © Marcel Strömer (Magdeburg, den 23.09.2015) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
||||
1254 | allein | |||
Vorschautext: Während ich schreibe, vergeht kostbare Zeit. Ich will hier bleiben, jedoch treibt mich das Herz: vorbei an Schattenspiel, vorbei an blitzenden Augen, vorbei an süßem Mund. Leben geformt zu Wörter, fremd und doch so vertraut, zeichnen Bild miteinander, für kurze Zeit - und verblassen sie, ... |
||||
1253 | Gefallener Engel | |||
Vorschautext: Im Land der schwarzen Pharaonen, schlafend unter Wüstensand, tief unten will kein Mensch mehr wohnen, liegt so manches Herz verbrannt. Vom Licht getrennt - kommt dicht verschlossen, Finsternis der Erde nah, wird unschuldiges Blut vergossen, dunkler als die Welt je sah. Gefallener Engel ohne Liebe, Herz aus Asche - und auf Haupt, ... |
||||
1252 | Halte still | |||
Vorschautext: Halte still, die Flamme, sie zögert aber findet in den Winkeln aller Einsamkeiten! Halte still, auch wenn dein Herz sich schmerzvoll windet, lass dich mehr und mehr der Liebe weiten! Siehe, wenn die Wasser steigen und die Wege zweigend, wenn dein eignes Urteil hart gesprochen, wird dein Wort, das sich immer gütig-lächelnd zeigend, nicht von einem harten Herz gebrochen! © Marcel Strömer ... |
||||
1251 | Die Stadt schläft | |||
Vorschautext: Die Nacht entkettet Schattenwesen neben mir. Sie gleichen mir und halten Schritt, wären sie nicht im Schnittpunkt dezentriert Regentropfen kreiseln abwärts in Slow Motion, der Mond zu warm Ich weiß: der Schmerz kann dauern, und gewöhne mich allmählich daran: an emsige Internet-Dauerschleifen, die als Kettenbriefe durchrasseln ... |
||||
1250 | Herbst einmal anders gesehen | |||
Vorschautext: Verschweige doch nicht deine innere Rebellion gegen den Tod lieber Herbst! Die Wahrheit schmeckt bitter, und wenn deine Füße im Frost wieder die Kälte beklagen, willst du denn nicht Rache nehmen, solange Kraft reicht zum Gegenschlag, das Herz sich nicht verlangsamt? ... |
||||
1249 | Auszug aus dem DJ-Leben | Teil I | |||
Vorschautext: Abends wusch ich die alte Frau gründlich, trocknete sie behutsam ab, brachte sie vorsichtig in ihr Bett und flüsterte ihr ein „Gute Nacht“. Nachts legte ich das „schwarze Gold“ auf die Turntables. Die Masse feierte und grölte zu den Beats von „Morning Light“. ... |
||||
1248 | Spruch | dein Glück | |||
Vorschautext: Siehst du die Sterne am Himmel? Ihr Zwinkern ist ohne Furcht! Wenn sie fallen zu deinem ich, öffne das Fenster zur Welt! Fange sie auf! © Marcel Strömer (Magdeburg, den 27.09.2015) ... |
||||
1247 | Das Königreich des Friedens | |||
Vorschautext: Die Wolkenstadt hoch oben, wohl wollend beherbergt, von versunkenem Himmelszelt. Ihre Mauern gewaltig, die Festung erhebend, beschwört göttlichen ... |
||||
1246 | Feuer statt Regen (Schriftstück an die Kriegsverbrecher) | |||
Vorschautext: „Eure Bomben fallen wortlos, Feuer, das nicht wärmt. Ich sitze am Fenster der Trauer, am Meer. Das Fenster nach innen, das für euch für immer verschlossen bleibt. Am Ende des Krieges werden die Toten gezählt und die ausgebliebenen Wunder. Ihr werdet immer wieder zurückkehren, an den Schauplatz des Verbrechens. Ihr kämpft hart gegen alle. Der Feind ist in euch. Ihr seid stets treu, pflichtbewusst, gehorsam, selbstzüchtig, aber ohne Milde. Euer Glaube versetzt Berge, hinterlässt verbrannte Erde und macht heimatlos. Ihr habt keine Zeit für Mitgefühl und Anteilnahme. Schon morgen werdet ihr nach einem Gott in eurem Stammbaum suchen. Niemand wird euch je richten und die Klageschriften verlesen. Die Zeit weiß, ehe sie niedergeschrieben ist, wird sie oftmals schon wieder zerrissen sein. Während die Augen der Zeugen längst versunken, vergessen in den von euch erschaffenen Gräbern und Höllen liegen. Gelöscht und ausradiert. Verdrängt, aus den heiligen Schriften und Geschichtsbüchern. So richten sich diejenigen das Leben immer wieder ein, die mit der Liebe längst gebrochen haben. So wird auch euer Vermächtnis an die Nachwelt sein. Zerfallene Ruinen der Menschlichkeit werden aus eurer abgrundtiefen Mitte klaffen. Für kurze Zeit seid ihr die Mächtigen, die bewusst Angst und Schrecken verbreiten, süchtig nach dem Gesetz der Blutrache und Vergeltung. Ihr, vom Nachthimmel gestürzte Verderber, ihr seid das Feuer, das nicht wärmt. Eure Willkür tötet, ihr liebt den Terror als Freund und lacht den Tod aus, eure letzte Spur führt ins Nichts.“ © Marcel Strömer (Magdeburg, den 29.09.2015) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
||||