Titel | ||||
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1345 | Musik ist Leben | |||
Vorschautext: Musik entsteht in der Stille und endet in ihr... Auch wenn alles um uns herum still ist, dennoch könnte man behaupten hat die Stille eigene Töne und Klänge. Wir hören sie selten oder überhören sie. Die Stille ist ein Geräusch. Manchmal ist Stille einfach unerträglich und gibt uns das Gefühl der Einsamkeit. Stille kann aber genauso auch das Gegenteil sein und uns zu unserem Innersten führen. In der Stille entspannen wir. Nachts wenn wir schlafen scheint alles um uns herum still zu sein. Alles beginnt mit leisen Tönen bis hin zu Lärm. Die Stille gehört also genauso zum Klang wie der Krach. Beides steht in einer engen Beziehung. Musik hat demnach keinen Anfang und kein wirkliches Ende. Ein Musikstück zum Beispiel beginnt nicht erst mit der ersten Note und endet nicht mit dem letzten Ton – es kommt aus der Stille und es endet in ihr. Das ist so wie mit einem Löffel: Man kann ihn vom Boden aufheben und festhalten. Sobald man ihn loslässt, fällt er aber wieder auf den Boden. Das ist das Gesetz der Schwerkraft. Und so ist das auch mit dem Klang: Er wird zur Stille, wenn er nicht gehalten wird. Er stirbt, wenn wir ihn nicht am Leben halten. Und das ist vielleicht ein Grund, warum Musik viel über uns Menschen aussagt: Auch wir vergehen – unser Leben ist zeitlich begrenzt. Genauso wie der Klang. Jeder Klang ist immer von Stille umgeben. Jeder Klang wird geboren und muss sterben. Und vielleicht ist das die wichtigste Rolle der Musik: Sie ist uns Menschen, dem Zyklus unseres Lebens, sehr ähnlich. Wir benutzen sie, um uns auszudrücken, um unsere Gefühle ohne Worte mitzuteilen, um Empfindungen zu wecken. Musik ist ein zutiefst menschliches Klingen. Sie gehört zu uns wie die Sprache, wie unsere Gefühle – wie unser Leben. Und deshalb gibt es vielleicht doch einen Satz, mit dem man die Musik beschreiben kann: Musik ist Leben. © Marcel Strömer ... |
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1344 | Minnegedicht | Geheimer Wunsch | |||
Vorschautext: Fänd ich die Schlüssel zu Frieden und Freiheit die Schwingen, die über alle Leben wehn die engelsgleich durch Götteraugen- Einigkeit den Menschen in Sanftmut und Liebe sehn ich wünschte dass jede Erdenseele in Freude spräche sollte niemand der Sehnsucht einen Weg verwehrn kein Schicksal entehrt, kein liebes Herz das bräche wüsste ich diese Zeit zur Ewigkeit zu erklärn ... |
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1343 | Mein Sturm | |||
Vorschautext: Wer schiebt und zwingt das Meer, Salz auf Herz und Wunde? Wer treibt die Wellen hin und her, im Rausch der ersten Stunde? Flieht Wolken hinter Hänge! Flieht oh Geister ohne Macht! Lied und Irrlicht, Windgesänge! Lied zur Sternenhimmel Macht. ... |
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1342 | Stiftskirche St. Servatius | Quedlinburger Musiksommer - Orgelkonzert III (25.07.2015) | |||
Vorschautext: Himmlisches Kind heult zu Bach-Kantate atmet Trost und Trauer übers Kirchendach, welche Form klingt feiner, keine Frage, denn Sinfonie hält betagten Herzton wach. Schwerer Landsturm hoch oben tobt und weht niemand wehrt sich, hemmungslos bäumt er sich auf Orgelklang im Dom ertönt – widersteht, durchdringt Getöse, Trost spendet Orgellauf. © Marcel Strömer ... |
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1341 | Sommerprognose | |||
Vorschautext: Grenzenlos blaue Sehnsucht überall Sonnenatem stößt Hauch von Übermut treibt flüchtiges Strahlenspitzeln ins Ohr Cremespuren erregen, vertiefen Hautglück Sommerträume umflattern exotische Früchte Hitze brütet, altert auf gewelltem Beton besser wäre jetzt barfuß auf heißem Sand einen Schluck Milch aus der Cocospalme oder wenigstens eine kühle Dattel zerkauen ... |
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1340 | Prüfungsangst | |||
Vorschautext: Die Nacht liegt durchwühlt in meinem Kissen, schweißtreibender Traum flasht nach: Zittern, Schwitzen, Übelkeit. Bloß wieder keinen Blackout! Zähne zusammenbeißen und durch - ich schaffe das! Hatte irre Prüfungsangst durchlitten: Kribbeln im Bauch, kreisende Gedanken, Herzklopfen; Spüre jetzt noch den ernsten Blick, in meinen Ohren den strengen Ton, ... |
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1339 | Europas Herz | |||
Vorschautext: die Sommeridylle trügt hinweg fegt eitel Sonnenschein was die Headline liebt und lügt denn Überschriften sind nicht klein dort baut Luxuslebensplan Dominanz und Machtbestreben treibt ein Spiel im Egowahn träumt Europa neues Leben schichtet, schuldet, feilscht und stürmt Handel, Wirtschaft und Finanzen das einfache Volk erzürnt so lässt man Puppen tanzen ... |
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1338 | Minnegedicht | Gedenke meiner Mutter | |||
Vorschautext: Meine Mutter, ich lag an deiner Rippe sog an deiner Brust, füllte Herz und Seele und gedachte deiner stillen Not ich nahm den Mut aus deiner Mitte flog übers Nest, weit über alle Meere und fand in dir diesen kleinen Tod ich erblühte in deiner Liebe überzog in Wiesenfreude doch nicht lange hielt mein Liebesglück eine Rose deiner wilden Triebe Dornen trafen mich und bluten heute ... |
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1337 | Schicksal | |||
Vorschautext: Selbst diese freie Welt muss vergehn und ihre grünen Himmel welken bald verwandelt Sein, was wir noch nicht verstehn zeigt sich uns in Engel oder Lichtgestalt wer auf hohen Thron und Treppen stieg mit stolzer Brust durch Ruhmeshallen schritt sein Weg fand Niederlage oder Sieg weil jedes Leben dem Schicksal unterliegt © Marcel Strömer ... |
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1336 | Engel fluchen nicht | |||
Vorschautext: In Afrika fluchen die Engel weil der Regen nicht wäscht und sie nicht mehr betrinkt weil da traurig und hoffnungsverrückt der Mensch die Welt verlässt und ins Schwarze versinkt © Marcel Strömer (Magdeburg, den 20.07.2015) ... |
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1335 | Minnegedicht | Die schwarze Rose | |||
Vorschautext: Es schlief ein Kind am Rosenbaum im Tale, dort unten an den Mühlen und träumte schwer den ersten Traum von Mutters verlorenen Gefühlen Da wuchs und rankte wilder Trieb traute Dorn ganz nah ans Herz zum Kinde und was der Schmerz zur Wunde schrieb der Busch verschwieg, und trank das Blut zur Rinde So dornenvoll, der Winter kam Traum gefolgt, da eine dunkle Rose blühte die unterm schneeweißen, toten Arm mit leisem Klopfen unter Eis sich mühte ... |
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1334 | Inselperspektive | |||
Vorschautext: Ich sitze auf einer Insel und sehe die Schiffe am Horizont versinken. Die Füße, sie fühlen die Schreie der Fische, die mit ihren Flossen den Engeln gleichen. Das Meer setzt an mit hässlicher Grimasse, lacht schaurig und äugt durch graue Fluten. Im Grunde liegt alles in der staubigen Tiefe, unter den Massen drückt Schuld und Gewissen. Niemand ist wirklich so frei und erhaben, dass er auf den Wellen spazieren gehen könnte! Wir surfen oder segeln über Illusion und Wunsch, wir werfen unsere hungrigen Netze und suchen, ... |
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1333 | Geburtstagsgedicht | Gefühlt Mitte Zwanzig Plus | |||
Vorschautext: „Gefühlt Mitte Zwanzig Plus“, so steht es heut geschrieben, du spürst, dass du nichts ändern musst, dein Herz ist junggeblieben. Es ist ein Tag wie jedes Jahr, er schreibt dir neue Zahlen, das Alter wird dann wunderbar, wenn wir das Glück bewahren. ... |
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1332 | Liebesbeweis | |||
Vorschautext: was könnte ich dir schenken um dir meine Liebe zu beweisen damit deine Bedenken endlich nicht mehr um sich selber kreisen dass du wirklich mir vertraust und meinen ernstgemeinten Gefühlen dass du auf die Wahrheit baust den Platz findest zwischen all den Stühlen ich wünsche dir viel Wärme und gebe dir soviel du haben willst weil ich für dich so schwärme und du auch meine große Sehnsucht stillst ... |
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1331 | Zusammen allein | |||
Vorschautext: Zwischen Schmerz und Freude klaffen Freiräume, meine liebe Mutter gib acht vor Verwöhnfalle und übertriebener Zuwendung, das was nachwächst wird geschlagen. Zwischen dir und mir lebt emotionale Verwahrlosung, meine liebe Mutter erinnere dich an den Tag meiner Geburt und danach, als Bahngleisen unseren gemeinsamen Weg beenden sollten. Bindungsschwäche wird an Leid gefesselt, die Grenzen zu suchen zwischen Nabelschnur ... |
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1330 | Goldstaub der Erinnerung | |||
Vorschautext: Es ist nicht mehr der Sommer nicht mehr so so viel verschwundene Dinge Verlust von Wörter und Gesichter das Licht schien viel heller Schattenverliebt nächtelang Geheimnisse nicht alle enthüllt die Welt war groß, die Kinder klein schräge Typen, Vögel bunt und schrill Es ist nicht mehr der Sommer ... |
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1329 | Feingeist | |||
Vorschautext: der feine Geist er ist nicht Rüge doch aber meist durchschaut er die Lüge er zeichnet vor will Fäden ziehen und öffnet das Ohr um Standpunkt zu beziehen der Meister zart spürt jede Biegung auf seine Art erkennt so die Fügung ... |
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1328 | Harmonie | |||
Vorschautext: Zärtlich schmiegt der moderne Löwe, wenn er seinem Opfer singt seine Vorderpfoten schützend, als wäre es sein eigen Kind Sieht wie hitzig Sonne flehend, mit Lied in kalte Fluten springt Staunt nicht schlecht als eine perfekte Welle zu ihm spricht: „Jedem Klang wird nachgegeben, was Harmonie zusammenbringt“ © Marcel Strömer (Magdeburg, den 23.07.2015) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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1327 | Sommerflammen | |||
Vorschautext: Sommerwind treibt irres Feuer Brände jagen über Büschewelt hinter altes Steingemäuer das nichts vom Jenseits weiß, noch Flamme hält Häuserwand stürzt brennend nieder Feuergeister tanzen wutentbrannt glühend ihre Höllenlieder die Inbrunst jubelt, singt aus erster Hand Feuer will am Ende siegen das in einem bösen Traum erwacht allen Atem überfliegen regiert mit hartem Herz und heißer Macht ... |
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1326 | Lasst ab! | |||
Vorschautext: Ich wünsche mir das Schweigen zurück Freunde werdet wie die Fische stumm das große Mainstreambecken steht überfüllt Tag für Tag stirbt mehr in Schall und Rauch von überzogenem Anspruch, an Willkür. Es drohen vom Himmel bis Festplatte hinein tiefe Abgründe, die Berge versenken können. Grüne Hügel rutschen hinunter in die Schlacke der ungeklärten Menschheitsgeschichte. Lasst ab, weiteres Zerwürfnis verursacht noch mehr Unfrieden, mehr Fluchtpotential. Aktiviert Stille und innere Einkehr, nutzt das ... |
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