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Meine Gedichte sind Augeblicke: Fünf-Minuten-Gedichte. Ich grabe selten nach Worten, obwohl ich anfangs dachte, dass an einem Gedicht lange 'gefeilt' werden muss. Ich kann das nicht. Was raus will, muss raus. So, wie es ist. Und es befreit mich. Oft weiß ich danach nicht mehr, was ich geschrieben habe. Und ich bin auch oft überrascht von alten Gedichten, die ich angeblich geschrieben haben soll - ohne mich daran zu erinnern. Es sind ja auch so viele...Sollte vielleicht einge löschen...

Ich will keine Sternchen, keine Kommentare, keine Verbesserungsvorschläge. Aber, es freut mich und tut mir gut zu wissen, dass auch andere sich in meinem Mut, ICH zu sein, wiederfinden.

Über meine Emailadresse/ Oase-Postfach bin ich für jeden erreichbar, der mir was zu sagen hat.

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Anzahl Gedichte: 1.133
Anzahl Kommentare: 693
Gedichte gelesen: 584.854 mal
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Titel
33 aus lichteingefangenem Erinnern
Vorschautext:
Aufgelöst im Grau
Herbstlicht und Farben
Klänge und Worte
trostlos erstarben
auf fahlen Lippen
und matten Augen
die fern innen
an  Bilder sich saugen
und verbundene Wärme
ersinnen
aus lichteingefangenem
Erinnern
32 Seelenbaum
Vorschautext:
Wie zerbrechlich sie wirken, die Äste,
so ohne ein einziges Blatt.
Und ohne singende Sommergäste.
Die Hände, zartgliedrig. Und matt.

Der Wind trägt ihr knorriges Ächzen
kaum hörbar die Lüfte empor.
Der Krähen Klagen und Krächzen
durchdringt den stillen Trauerflor.

Zittrige Finger greifen und suchen
im ziehenden wolkigen Grau.
...
31 ... und wurde für die Andern sonderbar
Vorschautext:
Ich bin durch dunkle Täler weit gewandert
Und jeder Schritt war wie ein Berg für mich
Nie greifbar das Licht, von Schatten umrandet
Das sich wie Todesunheil in mich schlich

Ich fiel in Abgründe, in Sinnestiefen
Sie saugten wissend mich in sich hinen
In manchen lernte ich das freie Fliegen
In vielen blieb ich lange und allein

In diesem Auf und Ab lernte ich sehen
Obwohl es in mir so schwerdunkel war
...
30 Echo der Seelen
Vorschautext:
Verklingen diese dunklen Tage
ohne Echo, das dich meint -
spüre die kalte Erde,
suche der Sonne Blick,
lasse vom Wind dich wiegen,
deine Seufzer tragen von Flügeln.

Und aus der Stille des Horizontes
wird das Echo ferner Seelen steigen,
die verloren geglaubte Energie
in sich bündeln - wie du im Schweigen.
29 Abschied in Würde
Vorschautext:
Feuerzungen
lodern durch die Luft
zum letzten Mal
im Farbenglüh'n
und Tanz
im gold'nen Licht,
um dann zu fallen
aus des Herbstes Reigen.

Es zittern Tränen in den Zweigen.
Und Bäume sich in Trauer neigen.
28 Sonnenschaukel
Vorschautext:
Die Sonne hängt die zarten Seile
ganz tief zu mir, bis an mein Herz.
Zaghaft, der Mut zur Sternenreise,
zieht Sehnsuchtsflug mich himmelwärts.

Ich halt' mich fest im Gottvertrauen -
will einen Augenblick entfliehn;
will leicht sein und von oben schauen,
wie unter mir die Schatten ziehn.

Ich lasse unter mir die Dächer,
und Menschen werden klein: ein Punkt;
...
27 Seelenflügel
Vorschautext:
Das Schicksal wirft dich manchmal aus der Welt,
Und hängt dich gottverlassen einsam in die Luft.
Nichts gibt es, was dich begrenzt, was dich hält.
Zwischen Himmel und Erde ist dein Gott ein Schuft.

Die Uhr deines Herzens ist aus dem Takt.
Du bist dir fremd in einer Welt, die du nicht kennst.
Füße und Hände sind wie abgehackt;
Deine Träume ein kopfloses Nebelgespenst.

Da hängst du nun, tot wie dein Gott, erstarrt.
Das Liebste ist aus deinem Herzschlag genommen,
...
26 Erinnerungsblüten
Vorschautext:
jezt sammel ich
Augenblicke und presse
sie zwischen vergilbte Buchseiten
wie früher als Kind Blüten, um sie später
in Farben vor mir auszubreiten - schon damals
entglitt mir so manche wertvolle Blüte
beim Blättern im Buche - wie heute
all meine Farben blättern, wenn
ich Erinnerungsblüten suche
25 in der Illusion von Tiefe
Vorschautext:
morgens aus den Trümmern der Nacht
durch alle Traumscherben steigen
wenn deine Toten schweigen
dich zusammenfügen
und dabei spüren
was alles fehlt
wenn du aus der
Asche  dich quälst
um der Morgensonne
mitten ins Herz zu sehn
und Leben in seinen Farben
neu bewegt wie ein Kaleidoskop
...
24 Freiheit des Alters* Rebellion
Vorschautext:
Mich tötet der Gleichklang der Tage,
die Routine, die Rituale -
ich schwinge wie eine Marionette,
als ob ich kein eignes Leben hätte.

Zeitloses lieb ich, ohne Jahre,
Stunden und Sekundenplage.
Die Uhr ist eine Bestätigung nur
für  die innre biologische Uhr.

Wenn ich nachts um drei nicht mehr schlafen kann,
schalt ich die Kaffeemaschine an;
...
23 Last der Sternzeichen
Vorschautext:
Ich kam einst als sitzender Buddha zur Welt -
meine Mutter erlitt unheimliche Qualen.
Ich ahnte wohl, dass mich die Jungfrau nicht hält -
entschied mich für Harmonie in Waagschalen.

Nun leb ich zerrissen zwischen zwei Welten:
mal ist die eine, mal die andre mir nah.
Und doch konnt' weder Kopf noch Herz mir helfen,
in alldem, was das Schicksal für mich vorsah.

Drum lasse ich längst beide in mir walten,
lehne entspannt mich zurück, und schau still zu:
...
22 Novembertief
Vorschautext:
Was uns zu schnell verloren ging,
zieht langsam sich nun ins Gemüt.
Wo bisher noch Herbstnebel hing,
endloser Regen uns betrübt.

Sie nimmt's wie' s ist, diese Natur,
doch wir, wir leiden still ergraut
an der Gedankenperlenschnur,
die unser Inneres aufraut.

Das Bunte, dass der Wind sich nahm,
nahm er auch unseren Träumen.
...
21 Düster
Vorschautext:
Novemberregen
Wäscht das letzte Herbstbunt aus
Die Schatten bleiben

Sie rücken eng zusammen
Unzertrennlich verdichtet


*Tanka
20 Liedlose Stunden
Vorschautext:
Verstummte Vögel
Meine innre Uhr lauscht in
liedlose Stunden

Jetzt singt mich die Vogeluhr*
ins frühe Tagerwachen


* Vogeluhr mit Vogelstimmen von NABU :-)


*Tanka
19 Zwischen den Zeiten
Vorschautext:
Zwischen den Zeiten
liegen Hoffnung und Zweifel
Noch regnet es Schnee



*Senryū 
18 Abendrot im November
Vorschautext:
Der Himmel atmet
in hellen Farben des Lichts -
durchscheinend und zart -
so plötzlich, wie aus dem Nichts.

Hinter der Kälte,
die starr auf den Dächern liegt,
schwindend, die Sonne,
sich sanft im Dämmerlicht wiegt -

Einen Hauch Leichtigkeit
über den Himmel zieht.
17 Entzaubert
Vorschautext:
Das Jahr ist alt. Es wird behängt
mit Glitzer, Schmuck und Licht und Tand,
damit es, wie so viele Jahr',
noch ein Mal richtig prunkvoll glänzt.

Hell blicken Fenster in die Nacht -
Das machen alle so, rundum.
Eines das andre übertrumpft:
Wer hat die schönste Sternenpracht?

Ach, ich vergaß: Es ist Advent,
und es beginnt die Lichterzeit.
...
16 Lebenskunst
Vorschautext:
Im Strom des Lebens
Zeitinseln der Achtsamkeit
Alleinsein mit dir


*Senryū
15 was im Alter fehlt
Vorschautext:
Was im Alter fehlt
ein Teil des Lebens bleiben
Fäden in Händen

die aus dem Herzen kamen
und noch heute verbinden


* Tanka
14 das Sanfte sehen
Vorschautext:
Das Sanfte sehen
lernt man erst mit den Jahren
wie das Verstehen

verborgener Linien
die ein Leben lang prägen



*Tanka
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