Titel | ||||
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206 | Nur heute | 14.09.21 | ||
Vorschautext: Ich glaube nicht alles, was ich denk‘ - es ändert den Tag, doch nicht die Welt. Morgiger Tag ist ohne Gewähr, andre Gedanken kommen daher. Ich glaube nicht alles, was ich fühl‘ – was heute so heiß, ist morgen kühl. Gedanken kommen und gehen auch, Gefühle sind manchmal nur ein Hauch. Nur das, was mir bleibt, hat ein Gesicht, nur was mich beschwert, bleibt als Gewicht. ... |
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205 | Gnadenlos | 14.09.21 | ||
Vorschautext: Staub aus Dogmen spuckten die Münder in unschuldige Herzen zerrieben Lebendiges im Zerfließen des Kindseins in Gut und Böse Schufen dunkle Gestalten in all ihre Träume legten Gedanken in dunkle Ecken und Lauern der Angst ... |
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204 | Das Fühlen, das so zarte | 13.09.21 | ||
Vorschautext: Was ich euch vererben wollte, war mir lange nicht bewusst. Das, womit ich Taschen füllte, war letztendlich nur Verlust. Würde euch gern hinterlassen, wie Leben geht, wie es gelingt. Dafür gibt es keine Taschen - hab‘ mir vieles abgeschminkt. Was ich mir jedoch bewahrte - war das Leben noch so schwer, ... |
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203 | Mein Gott legt mich nicht in Ketten | 13.09.21 | ||
Vorschautext: Pfarr-Herr in der weißen Kutte, 'hörte' meinen Hilfe-Schrei! Wollte meine Seele retten, hat jedoch mir Gott entweiht. Sprach mich schuldig, arme Seele, die er schleunigst retten muss. Seele, die man vorher quäle, kann man retten, welch‘ Genuss! Meine Seele – nicht zu retten! Geb‘ sie Allem einfach hin. ... |
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202 | Wadenbeißer | 13.09.21 | ||
Vorschautext: Kleiner Wuchs an menschlich‘ Größe, beißt dich immer hinterrücks, schafft es nicht auf Augenhöhe, untenrum ist Schnüffel – Glück. Ist ihm einer überlegen, schnappt er feste, kriegt den Schuh. Das wird er zwar überleben – doch nach dem Kick ist endlich Ruh‘. |
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201 | Wenn die dunklen Tage kommen | 13.09.21 | ||
Vorschautext: Noch hängt Grün an allen Bäumen, nur die bunten Blätter fallen sacht. Fallen, wie in meinen Träumen, längst vergilbte Tage in die Nacht. Was ich schon vergessen glaubte, leuchtet jetzt und rührt mich zärtlich an. Weil ich niemals rückwärts schaute, ging Erinn’rung weise mir voran. Wartet sie auf meinem Pfade, wie ein guter, alter Freund? ... |
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200 | als Schatten meiner Träume | 12.09.21 | ||
Vorschautext: erwache als Schatten meiner Träume unwirklich zersetzt ist Lebens Schein in Luft ich löse mich bin nicht mehr da und kann doch ... |
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199 | Politisches Farbenspiel | 12.09.21 | ||
Vorschautext: rotrot Grün ist Schreckgespenst des Sommers, gemalt als Teufel an der Wand in glutrot‘ Sockenbrand. Nun herbstet’s wieder. Zermalmt wird grün und rot, ... |
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198 | In Worten geht die Erde hin | 06.09.21 | ||
Vorschautext: Ich nahm die vielen schönen Worte und klopfte an die Himmelspforte. Doch Petrus sagte einfach „Nein! Die Worte sind doch bloß zum Schein! Damit beschwerst du nur den Himmel. Hier gibt's kein hohles Wortgewim - mel. Hier zählen Taten, ... |
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197 | Klimaschmutz | 05.09.21 | ||
Vorschautext: Klimaschmutz in aller Munde - bis zum Schutz fehlt noch so viel! Mit der Wirtschaft fest im Bunde bleibt Klimaschutz ein Vorwahlziel - seit 30 Jahren dieses Spiel. |
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196 | Traumfänger* | 05.09.21 | ||
Vorschautext: Elfenspinnen haben in nur einer Nacht zitterndes Gleißen im Lüfteblau entfacht - in Traumfängern aus seidnen Silberfäden Sonnenstrahlen sich in Perlentau legen. Darin, verschwenderisch in ihren Farben, Regenbögen ein Spiel der Sinne wagen - uns kindliche Erinnerungen weben und Sehnsucht in Träume, die mitschweben. Sie schwingen sich in Lüfte mit den Winden, als sollten wir nur suchen, doch nicht finden, ... |
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195 | im spiegelbild der pfützen | 30.08.21 | ||
Vorschautext: warten auf wiederkehr oder kommendes austauschbar hauptsache anders sehnsuchtslos nehmen wie es ist und rinnen mit dem regen ... |
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194 | Drum schweig' ich jetzt und hoffe | 27.08.21 | ||
Vorschautext: Habe ich was zu sagen, was die Welt und dich bewegt? Habe ich was zu sagen, damit sie sich weiter dreht? Ich bin nicht besser als die andern. Drum schweig' ich jetzt und hoffe, ich komme ihr und mir nicht ganz abhanden. |
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193 | wer nichts zu sagen hat | 27.08.21 | ||
Vorschautext: um mich die worte wie aus des himmels pforte, in schlafes nächtlichem raum ein jäher bilder - traum: „wer nichts zu sagen hat, der sollte schweigen“; ein roter luftballon, ich seh ihn lautlos steigen in stille dunkle nacht ohne der sterne reigen. nimmt er die worte mit? das rot aus meinem blick? bringt er mir schweigen? ist er mir stern? mein blick zu fern? was wird mir bleiben? |
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192 | Doch bin ich wie die andern | 26.08.21 | ||
Vorschautext: Ich würde gerne trösten, jeden, der voll von Trauer ist - dann gäb’s zumindest einen, der Trost nicht hat, ihn nur vergibt. Ich sollte auf die Straßen, wo viele Menschen einsam sind - dann gäb’s zumindest einen, der nicht für Einsamkeit bleibt blind. Ich sollte die umarmen, die wir umgehen, scheuen - ... |
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191 | Schattenschauer | 26.08.21 | ||
Vorschautext: Wo gestern morgen Sonnenstrahlen spielten, empfängt mich frostig bleischweres Licht, wo Ozeanblau die heiße Haut umspülte, verschlingen grau Schattenschauer mich, liegen als Abgrund mir zu meinen Füßen, ziehn schleichend sich in meine Mitte. Die goldnen Seile ... |
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190 | Frauen und Schuhe | 25.08.21 | ||
Vorschautext: Alle Frauen lieben Schuhe, ob zu klein oder zu groß, bis sie merken, barfuß laufen macht nicht ganz so atemlos. Ziehen gerne auch die Schuhe anderer sich täglich an, bis sie merken, eigne Größe passt viel besser – irgendwann. |
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189 | Wegkreuzung | 25.08.21 | ||
Vorschautext: Deine Weichen sind gelegt - so auch meine. Das, was uns bewegt, trifft nicht immer beide. Kreuzen unsre Wege sich - wir entscheiden, ob wir weiter nur bei unsren Weichen bleiben. |
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188 | Wir sind wie Tag und Nacht | 25.08.21 | ||
Vorschautext: Aus engen Horizonten lege ich meinen Schmerz in die geduldige Nacht zwischen gestern und heute und in den Abstand zwischen mir und dir in eine Linie an der sich unsere Horizonte in Klarheit berühren |
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187 | Nachklang | 24.08.21 | ||
Vorschautext: Gesagte Worte fallen nicht in leere Räume, sie schwingen sich ins Innere und in Träume. Das Unausgesprochene darin wird laut, wir hören es auf unserer dünnen Haut. Der Nachklang ist es, mit dem wir öfters ringen, bedeutungsschwer, kann er lange nicht verklingen. Doch manchmal bleibt man danach nur tonlos leer, und manchmal auch nur traurig, untragbar schwer. |
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