Titel | ||||
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103 | geteilte Himmel | |||
Vorschautext: Die Blitze zücken ihre Schwerter, schneiden den Himmel mir entzwei; er war noch nie ein Unversehter - mal war er leicht, mal war er Blei. Und wie ich warte aufs Befreitsein - will dass es kracht und donnernd fließt, damit was groß ist, wird ganz klein, und was gestaut ist, sich ergießt. Und es soll fließen, donnernd krachen, aus meinen Himmeln, die geteilt - ... |
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102 | morgentau | |||
Vorschautext: aus der nacht fallen sterne überdauern das nächtliche fallen verglühen im letzten erschauern der schimmernden perlen im bogen gespiegelter welten liegt kindliche sonne verspielt in regenbogenfarben im morgentau ... |
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101 | ohne die Qual der Entscheidung | |||
Vorschautext: wie einen Tiger im Käfig quält die Unruhe nach Freisein mit einem Glas Wein fällt die erste Fessel ... |
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100 | gebrannt hast du | |||
Vorschautext: du sagst, gebrannt hast du, und deine Haut, sie stand in Flammen - du hättest nur dein Schicksal angenommen; in Leidenschaft und im Verzweifeln ließest du dich vom Wahnsinn treiben... und heute ... |
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99 | Unergründlich | |||
Vorschautext: Gebeugt sein Rücken wie von schwerer Hand, sitzt er, in sich versunken, auf der Bank und redet; redet laut in sich hinein, als wäre er mit sich nicht ganz allein. Ein Ruck: sein heller Blick, himmelberührt, ... |
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98 | still daneben | |||
Vorschautext: steinalt bin ich mein herz wiegt hunderte von jahren nur meine seele leicht ist manchmal schmetterling und manchmal schwer niemandes kind und wenn sie weint weint sie um alles um alles in der welt ... |
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97 | Der Nebentisch | |||
Vorschautext: Verstohlen seh ich ihnen zu. Sie sitzen da und reden nicht. Er wirkt so schroff und böse. Ihr steh'n die Tränen im Gesicht. Er zischt kalt: 'Du kriegst meinen Tod!'. Rundum Gespräche, Lachen. Laut. Mit zugegekniffenen Augen er gehässig in die Runde schaut. 'Aus meinem Haus kriegst du mich nicht. Geh'.Geh sofort! Mir ist's egal. ... |
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96 | Was nie begann | |||
Vorschautext: Sie zieht sich durch Jahre Stundensekunden Die Leere hat schwere Worte gefunden Erhellt blitzen sie auf im Wetterleuchten Tiefhängende Himmel Sterne verscheuchten ... |
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95 | Sommermorgen | |||
Vorschautext: Der Regen aus der Nacht tropft kalt vom satt erfrischten Grün; verborgen liegt im blassen Glanz der Sonne Sommerglühn. Es atmet tief der frische Duft sich in die Lungen ein; im Gleichgewicht die Morgenluft zu wallend' Sonnenschein. Im Gleichgewicht noch die Natur, in der die Hoffnung wächst, ... |
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94 | Farbennetze | |||
Vorschautext: Blicke hängen in Farbennetzen des Sommers Falter im Schwirrflug* *Schwirrflug des Kolibrifalters |
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93 | Dezemberhimmel | |||
Vorschautext: Der Farbhorizont ist ein Wärmeversprechen. Dezemberhimmel. Seine Wärme bringt Regen - In mir muss sie noch reifen. |
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92 | Papiertütenwiderhall | |||
Vorschautext: Jahrzehnte ist es her; die Kinder klein und aufgeregt; Papiertüten, die leer, und Wunderkerzen, die beseelt. Danach durch Straßen ziehn im Dunst, der giftig grün-gelb-rot; wir wollten nur noch fliehn - es roch nach Schwefel und nach Tod. Das Feuerwerk verglüht - berauschend kurz es anzusehn; ... |
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91 | Nach der Wahl* | |||
Vorschautext: Gedächtnisverlust Vertrauen und Würde stand im Fokus der Wahl *Nachruf |
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90 | Albtraum | |||
Vorschautext: Wie es schon tropft aus grauer Decke. Und wie sie quillt, sich wölbt. Ich sehe lange, schmale Risse. Und ahne, dass sie fällt. Der Boden schimmert durch die Pfützen. Das Wasser wirkt so klar. Doch wird das Haus keinem mehr nützen. Nichts ist, wie es mal war. Ich suche lang' auf fremden Straßen. Suche jedes Gesicht. ... |
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89 | Windtöne | |||
Vorschautext: der Wind lässt die Elektroleitung schwingen von weit her höre ich ein klangvoll Singen und er verliert verspielt sich in den Tönen als wolle er mich und die Welt betören er schwingt sich ein in meine Lebenssaiten ... |
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88 | Wir sind uns Gott genug | |||
Vorschautext: Im Fieber des heißen Sommeratems Ringen Schatten schwer nach Luft Vögel sind still und müde des Wartens Verbrannt ist des Sommers Duft Über Nacht fällt der Bäume Blätterkleid Und früh die unreife Frucht Lodernde Wälder klagen ihr Leid Die Natur schlägt zu mit Wucht Der Himmel öffnet die Tore ganz weit Lässt stürzen die Sintfluten ... |
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87 | ohne Sterne | |||
Vorschautext: Als hätt der Wind durch mich gefegt und hätte alles mitgenommen, so still wurd es; und es ist spät - Das Licht der Sterne ist zerronnen. Ich taste durch ein Schwarzes Loch: so dunkel und verhangen sein Blick, als leise die Nacht in mich kroch - Aus diesem Innern gibt's kein Zurück. |
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86 | Wüstenlauf | |||
Vorschautext: Laufen, weit laufen im Sand der Zeit, dem Lauten davon in die Stille, wo Augenblick auf Haut kleben bleibt und Leere verliert ihre Hülle. Die Enge schmilzt schmal aus der Mitte, geschultert in alternden Lasten, verrinnt in den Abdruck der Schritte, die Leben davor in Erinnern fassten. Mein zerriebenes Herz auf der Flucht treibt Sand aus allen seinen Poren - ... |
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85 | Sommerlust | |||
Vorschautext: Schweißperlen flimmern im heißen Sommeratem Lachen in Chören füllt epidemisch Lüfte mit Rauchzeichen zieht Frieden durch Gärten und blumiges Rot tropft in genussgewürzte Düfte wir feiern das Leben wie einst vor Jahren als uns der Sommer ... |
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84 | Ins Nichts des Tages: Urlaubsglück | |||
Vorschautext: Ins Nichts des Tages fallen Von Augenblick zu Augenblick In jeden Zu-fall treiben Mit Neugier, ohne Blick zurück Das füllt das Nichts des Tages Auszeit vom Alltag: Urlaubsglück |
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