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Gedanken zu meinen Gedichten - gerne über das Oase-Postfach.

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Anzahl Gedichte: 1.062
Anzahl Kommentare: 694
Gedichte gelesen: 439.522 mal
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Titel
22 gefallene Engel
Vorschautext:
du sagtest oft zu mir
du wärest ein gefall'ner Engel
wie Luzifer
der durch den Größenwahn
zur Erde fiel
und dich versucht
versucht in Bann
zu ziehn

dann warst du wieder Jesus
der lauthals
das Weltgeschehn
...
21 noch Brücke sein
Vorschautext:
mit rückgewandtem Blick
sehe ich mein Leben
sehe vom Ende her
was kommt und was gewesen

ich laufe nicht davon
nicht vor und nicht zurück
ich stell' mich allem dem
was drückt oder noch glückt

die Zeit trägt alles mit
nichts will ich vergessen
...
20 Die Quelle des Todes
Vorschautext:
Sie fließt unaufhörlich. Leise. Beständig.
Kein Plätschern, kein Rauschen die Stille durchbricht.
Sie fließt aus tiefen, unstillbaren Wunden.
Nicht rot, unsichtbar fließt sie über's Gesicht.

Wie gründlich sie ist! Trostlos der Augenblick.
Durchdringt wehe Ritzen und dringt bis ins Nichts.
Bricht jeden sonnenhoffnungsgleißenden Strahl
und bleibt unbesiegbar das Ende des Lichts.

In Tropfen zerstäubt sie die Diamanten
aus zeitlos fließender Lebensenergie -
...
19 erinnern
Vorschautext:
Wie hohl und blechern es klingt, wenn wir sagen,
du lebst weiter in allem Erinnern.
Wir hören dein Schreien und Wehklagen!
Du wolltest dem Tod nur entrinnen.

Entrinnen dem Tod und der Angst, die schürte
die Angst, dass du Jetzt! die Chance verspielst
auf ein Leben in Liebe, Achtung, Würde,
und in Todesangst dein Leben verlierst.

Und doch war Hoffnung dein täglich Begleiter,
geflutet von Angst, verließ sie dich nie.
...
18 Die Stimme*
Vorschautext:
Die Stimme flüstert ihm ins Ohr: 
"In acht Minuten bist du tot!

Sein Hilferuf kam bei mir an,
und meiner, bei dem blauen Mann.

Ich bat darum: "Seid zu ihm gut.
Sein Tod ist seiner Angst Tribut."

Friedlich nahm er die Hilfe an,
die kam nach Stunden, irgendwann.

...
17 Der Rattenschwanz - eine unendliche Geschichte
Vorschautext:
Lehn dich nicht aus dem Fenster,
sagt die Vorsicht, bleib unsichtbar.
Nicht das, was 'du' siehst -
gesehen werden bringt dich in Gefahr.

Siehst du, wie schon die Finger
wie ein Gesetz auf dich zeigen?
Dahinter die Gesichter,
die ihre Namen verschweigen.

Siehst du, sagt die Absicht,
wohin drei ihrer Finger zeigen?
...
16 Verdrängt
Vorschautext:
Nasskalt zieht ein der Nebel durch die offene Tür.
Mich fröstelt's. Es ist gut zu wissen, weshalb ich frier.

Es ist der Nebel, der sich schwer um die Glieder legt -
Nicht das müde Herz, das todbeschwert in mir schlägt.

Er schmeichelt sich ein in meinen ziellos fernen Blick,
Und zieht in Zeitlupe das Leben um mich zurück.

Es ist gut zu wissen, weshalb mich kein Wort mehr berührt.
Es ist der Nebel, der die Sehnsucht in mir einfriert,

...
15 Es reicht ein Wort, wenn es berührt
Vorschautext:
Es reicht ein Wort, wenn es berührt
so unverhofft die Traurigkeit;
Erinnert an: das waren Wir.
So schwer es war - das Schöne bleibt.
14 Zellgedächtnis
Vorschautext:
Unvergesslich
Gespeichert ist Erinnerung
Im Zellgedächtnis
13 Fremd
Vorschautext:
Ich blätter durch des Lebens
dunkle Seiten. Blätter sie alle um.
Ich lese. Lese ohne zu
begreifen. Das letzte Blatt macht stumm.

Wie soll in allem ich dich noch
erkennen? Ich kenn' mich selbst nicht mehr.
Nichts lässt sich noch wie eh und je  
benennen. Die Dinge sind so leer.

Als hätt' einer vertauscht vertraute
Sprachen. Es passt kein einz'ges Wort.
...
12 Ich wage es
Vorschautext:
Ich wage es, mein Leben zu entblättern.
Ein Risiko. Es könnte mich zerschmettern,
dass ich die Maske nicht ertrage.

Halte ich aus die Blicke, die mich treffen?
Wäre es gut, zu sinken ins Vergessen?
Wie lange halte ich die Waage,

wenn jeder Windstoß mich erschüttert,
des Lebens Schönheit sich in mir verbittert?
Ich hoffe, dass ich nicht verzage.
11 ALLE
Vorschautext:
Ein schwarzer Tag, der bedrückt.
Das 'Mittel' Grenzen verrückt.

Ein Hohn an das Gedenken
der Verbrechen, die kränken

die Millionen von Toten
und für 'Nie Wieder' voten.

'Heiligt der Zweck die Mittel'
für Stimmen, Macht und Titel?

...
10 Ungerahmt
Vorschautext:
Ungerahmt
ließ ich meinen Lebensentwurf,
damit er sich verändert
ins Weite bis ins Kleine.
Jetzt ist er leer.
Und mich gibt's nicht mehr.

Vielleicht
hätte ich ihn rahmen müssen,
wie ein wertvolles Bild
an der Wand,
damit Visionen bleiben
...
9 Trauer
Vorschautext:
In die Wiege deines Lebens
hat sich der Tod gelegt.
Er hat in meinem ganzen Sein
mir jeden Sinn verdreht.

Jetzt wieg' ich dich und den Tod
in mein tägliches Sterben.
Ich wiege müde in Händen
zwei Leben in Scherben.
8 das Ungeheuer
Vorschautext:
das Ungeheuer lauert
und du weißt nie
ob es dich packt
und dich überdauert

die tödlichen Krallen
bringen dich zum Fallen

du fällst; tausende Male
fällst du und fällst
und stirbst in dir
im Dunkel der Tage
7 Unverhofft
Vorschautext:
Ich suchte dich im Niemandsland.
Da, wo Unsagbares ist.
Und Trauer Liebe.
Ich fand dich nicht. Ich fand nur mich
und Undenkbares, das ich denken konnte
in allen Farben deines Lebens.
Doch Worte fand ich nicht.

Gestillt von innren Stürmen,
wurd' es plötzlich licht.
Auch hier legte der blaue Himmel sacht
sich in den suchend' Blick.
...
6 Besinnung
Vorschautext:
Die frühe Stunde der Erkenntnis -
Sie kam im kühlen Morgenlicht.
Für mich war es wie ein Bekenntnis:
Manchmal geht es auch nur um mich.
5 Das gekränkte Ich
Vorschautext:
Schon wieder steht im Raum jetzt zwischen uns
Wie eine Wand dieses gekränkte Ich.
Du schmückst es aus. - Und das ist eine Kunst.
Die Kunst des Opfers, das zum Täter wird.

Dabei hab ich dir nichts, gar nichts getan.
Hab nur deine Erwartung nicht erfüllt.
Du hast die Chance selber dir vertan,
Nicht zu erkennen, was dein Schmerz verhüllt.

Dein wunder Punkt, der ungewollt berührt,
Sofort zum Rückzug, Abbruch, dich bewegt.
...
4 begreifen
Vorschautext:
Das Leben wäre groß,
wär' ich nicht klein-
Ich könnt' begreifen
auch ein sinnlos Sein.
3 Weniger habt ihr nicht verdient
Vorschautext:
Über den Trümmern
eurer ungelebten Zukunft
kreisen die Vögel der Verzweiflung

Unter den Trümmern
meiner eingstürzten Welt
verliere ich alle meine Ängste

Zwischen den Trümmern
meines todgefärbten Lebens
finde ich den Mut und die Kraft

...
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