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| 1108 | Sonnenschaukel | 03.11.25 | ||
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Vorschautext: Die Sonne hängt die zarten Seile ganz tief zu mir, bis an mein Herz. Zaghaft, der Mut zur Sternenreise, zieht Sehnsuchtsflug mich himmelwärts. Ich halt' mich fest im Gottvertrauen - will einen Augenblick entfliehn; will leicht sein und von oben schauen, wie unter mir die Schatten ziehn. Ich lasse unter mir die Dächer, und Menschen werden klein: ein Punkt; ... |
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| 1107 | Abschied in Würde | 02.11.25 | ||
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Vorschautext: Feuerzungen lodern durch die Luft zum letzten Mal im Farbenglüh'n und Tanz im gold'nen Licht, um dann zu fallen aus des Herbstes Reigen. Es zittern Tränen in den Zweigen. Und Bäume sich in Trauer neigen. |
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| 1106 | Echo der Seelen | 02.11.25 | ||
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Vorschautext: Verklingen diese dunklen Tage ohne Echo, das dich meint - spüre die kalte Erde, suche der Sonne Blick, lasse vom Wind dich wiegen, deine Seufzer tragen von Flügeln. Und aus der Stille des Horizontes wird das Echo ferner Seelen steigen, die verloren geglaubte Energie in sich bündeln - wie du im Schweigen. |
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| 1105 | Mittendrin | 26.10.25 | ||
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Vorschautext: Ich stelle alle an die Wand, die meinen Sohn gekilled haben. Und meine Gefühle, Gedanken und Worte schießen wie Kugeln. Todsicher treffen sie mich. Mittendrin. |
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| 1104 | ... und wurde für die Andern sonderbar | 22.10.25 | ||
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Vorschautext: Ich bin durch dunkle Täler weit gewandert Und jeder Schritt war wie ein Berg für mich Nie greifbar das Licht, von Schatten umrandet Das sich wie Todesunheil in mich schlich Ich fiel in Abgründe, in Sinnestiefen Sie saugten wissend mich in sich hinen In manchen lernte ich das freie Fliegen In vielen blieb ich lange und allein In diesem Auf und Ab lernte ich sehen Obwohl es in mir so schwerdunkel war ... |
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| 1103 | Seelenbaum | 21.10.25 | ||
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Vorschautext: Wie zerbrechlich sie wirken, die Äste, so ohne ein einziges Blatt. Und ohne singende Sommergäste. Die Hände, zartgliedrig. Und matt. Der Wind trägt ihr knorriges Ächzen kaum hörbar die Lüfte empor. Der Krähen Klagen und Krächzen durchdringt den stillen Trauerflor. Zittrige Finger greifen und suchen im ziehenden wolkigen Grau. ... |
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| 1102 | aus lichteingefangenem Erinnern | 19.10.25 | ||
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Vorschautext: Aufgelöst im Grau Herbstlicht und Farben Klänge und Worte trostlos erstarben auf fahlen Lippen und matten Augen die fern innen an Bilder sich saugen und verbundene Wärme ersinnen aus lichteingefangenem Erinnern |
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| 1101 | "Nie wieder"? | 08.10.25 | ||
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Vorschautext: "Nie wieder" ist wertlos, wenn es nicht für alle gilt. |
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| 1100 | das Unsichtbare | 06.10.25 | ||
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Vorschautext: Man hätt' schon lange mich nicht mehr gesehn, munkelt man ab und zu mal hier, mal da. Ich sollte raus, gewohnte Straßen gehn, sagst du, die Welt da draußen ist so nah. Scheu tastet sich mein Blick Straßen entlang - sie weichen, entfremdet von mir, zurück. Anfang und Ende das Nichts verschlang, gespiegelt als Leere in meinem Blick. Was andere 'Welt' und 'Leben' nennen, das alles ist mir nicht fremd, nur ent-fernt. ... |
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| 1099 | Zeit im Nebel | 05.10.25 | ||
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Vorschautext: Im Nebel liegt die Zeit hinter mir. Sie misst nicht mehr die Tage oder Jahre - nur noch nahe Stunden. Unvergessliche Sekunden tasten sich durch den dichten Nebel der Erinnerung mal leuchtend und mal dunkel. |
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| 1098 | Trugbild | 03.10.25 | ||
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Vorschautext: Schwer verhangen sind wir in der Zeit - dem Augenblick aus gesternheutemorgen, obwohl das Jetzt schon im Wandel verborgen uns zeigt: wir fühlen uns im Trugbild geborgen, und halten es fest, ängstlich umsorgend, damit es uns bleibt ... |
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| 1097 | wer neben dir tanzt und schreit | 30.09.25 | ||
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Vorschautext: Ein Aufschrei war der Tag des Gemetzels, der die Welt in Gut und Böse gespaltet hat. Auch jetzt darf keiner schweigen, wenn sich Zahn um Zahn, Auge um Auge in blinde Rache gewendet hat. Doch sieh dich vor, wer auf den Straßen ... |
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| 1096 | Austauschbar | 28.09.25 | ||
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Vorschautext: Mir machen alle Menschen Angst, die auf den Strassen laut in Massen, geeint nur sind, um die zu chassen, die auf der Wiesn für ein Bier; die für Free Palestine sind hier; die Christen, Juden, Moslems hassen; die mit Gewalt sich Recht verschaffen; die mit Geschrei Fäuste erheben; die als die "Guten" sich erleben... Still bleibt der Tod im Bombenhagel ... |
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| 1095 | Traumkriege | 28.09.25 | ||
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Vorschautext: bewaffnete Friedensträume erobert der Albtraum |
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| 1094 | Mein Atemwald | 28.09.25 | ||
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Vorschautext: Mein Atemwald trägt den Verlust der Leichtigkeit, mit der ich saß mit dir geschützt in Baumeskronen unterm Blätterdach der Fantasie, die in uns Grenzen brach und du im Scheitern noch als bunter Vogel saßt, auf kahlem Ast dich träumtes in ein buntes Blatt, das fliegt. ... |
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| 1093 | Rollendynamik | 24.09.25 | ||
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Vorschautext: Auf der Bühne des Lebens spiele ich einige Rollen: Es sind manche dabei, die nur andere von mir wollen; die ein' oder andre ist mir wie auf den Leib geschrieben, doch gibt es auch die, die aus Not gedrungen mich verbiegen. Einige sind mir zu groß, und ich wachse ich in sie hinein; die, die zu klein sind, machen mich ... |
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| 1092 | im Racherausch* | 23.09.25 | ||
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Vorschautext: Wir stimmen noch zögernd für den Frieden - die Fata Morgana in Asche und Rauch. Während unter Trümmern die Verwesten liegen, schmaucht sie der Tod im Racherausch. Wir stimmen noch zögernd für den Frieden der Kinder, die den Tod in ihren Seelen ... |
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| 1091 | Grenze des Schweigens* | 19.09.25 | ||
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Vorschautext: Warum sind die Gedanken nachts so laut, als würde eine Stimme zu mir sprechen? Warum spür ich sie fröstelnd auf der Haut, als wollte an der Ruhe sie sich rächen? Ist es das Heimliche, das in die Nacht unheimlich laut und irre grell und klar sich drängt, was sonst der Tag wie einen Traum bewacht, wenn das Herz fühlt und das Unsagbare denkt? Wenn sich Gedanken explosiv entzünden und Zündschnur der Erkenntnis nächtlich glüht, ... |
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| 1090 | Geburtstagswunsch an ein Herbstkind im Herbst des Lebens | 18.09.25 | ||
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Vorschautext: Als Herbstkind wirst du heute reich beschenkt mit Sonne, die sich durch die Bäume drängt wie Gold, das auch in deinen Augen glänzt und Herz erfreut und wärmt - es ist geschenkt. Geschenk ist auch der Enkelkinder Lachen und Menschen, die dir viel Freude machen. Lass Freude steigen wie herbstbunte Drachen und lass dich feiern, lass es krachen! |
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| 1089 | Mitgefühl | 15.09.25 | ||
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Vorschautext: Was schleichend begann bleibt liegen im Schlachtfeld für den Frieden Der Tod wird arbeitslos Wir schauen zu Gebannt sind wir am Hoffen Noch geht das Sterben hier in aller Ruh Weltweit ... |
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