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Meine Gedichte sind Augeblicke: Fünf-Minuten-Gedichte. Ich grabe selten nach Worten, obwohl ich anfangs dachte, dass an einem Gedicht lange 'gefeilt' werden muss. Ich kann das nicht. Was raus will, muss raus. So, wie es ist. Und es befreit mich. Oft weiß ich danach nicht mehr, was ich geschrieben habe. Und ich bin auch oft überrascht von alten Gedichten, die ich angeblich geschrieben haben soll - ohne mich daran zu erinnern. Es sind ja auch so viele...Sollte vielleicht einge löschen...

Ich will keine Sternchen, keine Kommentare, keine Verbesserungsvorschläge. Aber, es freut mich und tut mir gut zu wissen, dass auch andere sich in meinem Mut, ICH zu sein, wiederfinden.

Über meine Emailadresse/ Oase-Postfach bin ich für jeden erreichbar, der mir was zu sagen hat.

Statistiken


Anzahl Gedichte: 1.133
Anzahl Kommentare: 693
Gedichte gelesen: 584.854 mal
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Titel
393 Die unehrlichste aller Fragen*
Vorschautext:
Du willst es wissen,
wie es mir geht.
Hast du Zeit, zuzuhören –
oder ist es schon spät?

Ich habe Angst,
ich fühl mich schwach,
hab‘ keinen Halt –
ich halt‘ mich wach
mit meinen Träumen,
will nichts versäumen,
was mich trägt,
...
392 Losgelassen
Vorschautext:
Das Böse,
das du bei mir
unter stellst, ist deinem
Nest entflogen. Ich lass es frei, und,
schwups, hat es sich mir und dir entzogen.
391 Aus vollen Stunden
Vorschautext:
Tautropfen fallen.
Sonne spielt staunend Farben
in Regenbögen.

Waten durch Welten -
tiefblaue Himmelweite
liegt auf der Wiese,

doch beugt der Sommer
sich raueren Winden aus
vollen Stunden zu -

...
390 Wir sind wie Tag und Nacht
Vorschautext:
Aus engen Horizonten lege ich meinen
Schmerz in die geduldige Nacht
zwischen gestern und heute
und in den Abstand
zwischen mir
und dir

in eine Linie

an der sich
unsere Horizonte
in Klarheit berühren
389 Wegkreuzung
Vorschautext:
Deine Weichen sind gelegt -
so auch meine.
Das, was uns bewegt,
trifft nicht immer
beide.

Kreuzen unsre Wege sich -
wir entscheiden,
ob wir weiter
nur
bei unsren Weichen
bleiben.
388 Klimaschmutz
Vorschautext:
Klimaschmutz in aller Munde - bis zum
Schutz fehlt noch so viel! Mit der
Wirtschaft fest im Bunde
bleibt Klimaschutz
ein Vorwahlziel -
seit 30 Jahren
dieses
Spiel.
387 Verd(r)eckt
Vorschautext:
Den Dreck der Welt, den wir gemacht,
bedeckt nun eine weiße Pracht.
Was Winter deckt vergeblich zu,
ist aller Menschen täglich Tun.

Verbergen auch in unsren Tiefen -
um andere nicht zu verdrießen,
den ganzen Dreck in unsrem Leben.
Doch wir verdecken ihn vergebens!

Die Leichen aus unseren Kellern
sind irgendwann auf allen Tellern...
386 Wadenbeißer
Vorschautext:
Kleiner Wuchs an menschlich‘ Größe,
beißt dich immer hinterrücks,
schafft es nicht auf Augenhöhe,
untenrum ist Schnüffel – Glück. 

Ist ihm einer überlegen,
schnappt er feste, kriegt den Schuh.
Das wird er zwar überleben –
doch nach dem Kick ist endlich Ruh‘.
385 Nur heute
Vorschautext:
Ich glaube nicht alles, was ich denk‘ -
es ändert den Tag, doch nicht die Welt.
Morgiger Tag ist ohne Gewähr,
andre Gedanken kommen daher.

Ich glaube nicht alles, was ich fühl‘ –
was heute so heiß, ist morgen kühl.
Gedanken kommen und gehen auch,
Gefühle sind manchmal nur ein Hauch. 

Nur das, was mir bleibt, hat ein Gesicht,
nur was mich beschwert, bleibt als Gewicht.
...
384 Innenschau
Vorschautext:
Leben zieht wieder ein in die Häuser,
verlockend wirbt leise Musik
im Fallen der Farben von den Sträuchern -
nach innen kehrt still sich der Blick. 

Schon legt sich schwerer die Nacht in den Tag,
wächst grau in neblige Morgen.
Auf hellen Stunden liegt silbrig Belag,
hält Perlentau noch verborgen.

Wie Staub liegt Stille in leeren Räumen,
Stimmen und Gesten klingen mild.
...
383 Geliebte Utopie
Vorschautext:
Die Projektion des Lebens
in eine weitere Welt -
ein Teil des Universums,
das anderes Sein enthält.

Nicht Himmel oder Hölle,
nicht ewiges Paradies -
nur einen Raum für alle,
in dem Sein zusammenfließt.

Wo Seelen sind viel leichter
als all der Körper Gewicht,
...
382 Die Viruswelle*
Vorschautext:
Die Viruswelle,
die Menschen auf Abstand bringt,
ist die Verleugnung

der vielen Toten.
Ihre Gräber ziehen den
Abgrund zwischen uns.


*Glaubenssysteme
381 bruchstücke
Vorschautext:
bruchstücke
durchs fenster
gerahmt -

blauer himmel
graue wolken
treibt der wind

ein sonnenstrahl
und goldene blätter
verlorene gedanken

...
380 Septemberblau
Vorschautext:
still liegt der Atem im Blauen ein
Windhauch hängt wartend
im Baum die Vögel
zögern atmen
kaum wie
Blätter
wenn sie
erschauern
als müsste die
Stille noch reifen
in jeder Frucht bevor
sie fällt in den Gedanken
...
379 Beieinander
Vorschautext:
Lachen mit denen, die da sind
und weinen um die, die fehlen -
beides ineinander zerrinnt
und bleibt doch als Bruch im Leben.  

Eng liegen beieinander
Freude, Tränen, Schmerz und Leid,
wie Leben, das mäandert
in den Tod, der jäh befreit

aus der zu engen Lebensbahn -
wir jedoch bleiben verwüstet,
...
378 Herbstkind
Vorschautext:
Es muss
wohl Liebe
auf den ersten Blick
gewesen sein, als rau mich
der Herbst ins Leben und Licht 
bettete ein in herbe Morgenfrische
und graues Nebelwallen, in Flügelschlag
der Krähen und ihrer Schreie Hallen, in
stürmische Winde, die Wolken vom
Himmel stürzten, in warmbunte
Farben, die Bäume vor Kälte
schützten, in goldene
...
377 philosophische Frage
Vorschautext:
Bin ich in dem verhangen

was jetzt,
in diesem Augenblick
vergeht –

Hab ich ihn dann
gelebt
und eingefangen,

auch dann,
wenn längst Vergang’nes
...
376 hundertjähriges dornengestrüpp
Vorschautext:
geheimnis um deinen tod rankt
wie hundertjähriges dornengestrüpp
versteinerte zeit währt ewig
damit dein leben und dein tod
keine drängenden fragen stellt
dein leerer blick in niemand lebendig
geduldig schweigend
am zeitgitter der seele in der du zu hause warst
wartend darauf dass die letzte mauer
in sich zusammenfällt
und wahrheit und wahrheit
sich auge in auge gegenüber stellt -
...
375 aus der asche
Vorschautext:
ihr teilt
mich auf und wollt
mich so zusammenbringen,
ein bäumchen hier und da und dort
und überall ein teil von mir, der euch an
mich erinnert, an den, der ich mal für euch
war, für euren frieden, den ihr nun braucht
mit eurem sinn und meinem tod. mein
frieden wäre das gewesen! mein sinn
im leben war nie halbes - daran
gescheitert und verloren,
bleib ich hier und da
...
374 die hand, die keiner hält
Vorschautext:
die hand, die keiner hält, wenn
dir die sterne fallen
aus dem blick

ein wort, das bittend du ersehnt
im kalten schweigen
ist erstickt  

die qual, die nur den ausweg
in verzweiflung kennt, die
grausam groß

...
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