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| 393 | Die unehrlichste aller Fragen* | |||
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Vorschautext: Du willst es wissen, wie es mir geht. Hast du Zeit, zuzuhören – oder ist es schon spät? Ich habe Angst, ich fühl mich schwach, hab‘ keinen Halt – ich halt‘ mich wach mit meinen Träumen, will nichts versäumen, was mich trägt, ... |
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| 392 | Losgelassen | |||
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Vorschautext: Das Böse, das du bei mir unter stellst, ist deinem Nest entflogen. Ich lass es frei, und, schwups, hat es sich mir und dir entzogen. |
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| 391 | Aus vollen Stunden | |||
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Vorschautext: Tautropfen fallen. Sonne spielt staunend Farben in Regenbögen. Waten durch Welten - tiefblaue Himmelweite liegt auf der Wiese, doch beugt der Sommer sich raueren Winden aus vollen Stunden zu - ... |
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| 390 | Wir sind wie Tag und Nacht | |||
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Vorschautext: Aus engen Horizonten lege ich meinen Schmerz in die geduldige Nacht zwischen gestern und heute und in den Abstand zwischen mir und dir in eine Linie an der sich unsere Horizonte in Klarheit berühren |
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| 389 | Wegkreuzung | |||
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Vorschautext: Deine Weichen sind gelegt - so auch meine. Das, was uns bewegt, trifft nicht immer beide. Kreuzen unsre Wege sich - wir entscheiden, ob wir weiter nur bei unsren Weichen bleiben. |
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| 388 | Klimaschmutz | |||
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Vorschautext: Klimaschmutz in aller Munde - bis zum Schutz fehlt noch so viel! Mit der Wirtschaft fest im Bunde bleibt Klimaschutz ein Vorwahlziel - seit 30 Jahren dieses Spiel. |
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| 387 | Verd(r)eckt | |||
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Vorschautext: Den Dreck der Welt, den wir gemacht, bedeckt nun eine weiße Pracht. Was Winter deckt vergeblich zu, ist aller Menschen täglich Tun. Verbergen auch in unsren Tiefen - um andere nicht zu verdrießen, den ganzen Dreck in unsrem Leben. Doch wir verdecken ihn vergebens! Die Leichen aus unseren Kellern sind irgendwann auf allen Tellern... |
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| 386 | Wadenbeißer | |||
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Vorschautext: Kleiner Wuchs an menschlich‘ Größe, beißt dich immer hinterrücks, schafft es nicht auf Augenhöhe, untenrum ist Schnüffel – Glück. Ist ihm einer überlegen, schnappt er feste, kriegt den Schuh. Das wird er zwar überleben – doch nach dem Kick ist endlich Ruh‘. |
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| 385 | Nur heute | |||
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Vorschautext: Ich glaube nicht alles, was ich denk‘ - es ändert den Tag, doch nicht die Welt. Morgiger Tag ist ohne Gewähr, andre Gedanken kommen daher. Ich glaube nicht alles, was ich fühl‘ – was heute so heiß, ist morgen kühl. Gedanken kommen und gehen auch, Gefühle sind manchmal nur ein Hauch. Nur das, was mir bleibt, hat ein Gesicht, nur was mich beschwert, bleibt als Gewicht. ... |
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| 384 | Innenschau | |||
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Vorschautext: Leben zieht wieder ein in die Häuser, verlockend wirbt leise Musik im Fallen der Farben von den Sträuchern - nach innen kehrt still sich der Blick. Schon legt sich schwerer die Nacht in den Tag, wächst grau in neblige Morgen. Auf hellen Stunden liegt silbrig Belag, hält Perlentau noch verborgen. Wie Staub liegt Stille in leeren Räumen, Stimmen und Gesten klingen mild. ... |
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| 383 | Geliebte Utopie | |||
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Vorschautext: Die Projektion des Lebens in eine weitere Welt - ein Teil des Universums, das anderes Sein enthält. Nicht Himmel oder Hölle, nicht ewiges Paradies - nur einen Raum für alle, in dem Sein zusammenfließt. Wo Seelen sind viel leichter als all der Körper Gewicht, ... |
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| 382 | Die Viruswelle* | |||
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Vorschautext: Die Viruswelle, die Menschen auf Abstand bringt, ist die Verleugnung der vielen Toten. Ihre Gräber ziehen den Abgrund zwischen uns. *Glaubenssysteme |
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| 381 | bruchstücke | |||
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Vorschautext: bruchstücke durchs fenster gerahmt - blauer himmel graue wolken treibt der wind ein sonnenstrahl und goldene blätter verlorene gedanken ... |
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| 380 | Septemberblau | |||
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Vorschautext: still liegt der Atem im Blauen ein Windhauch hängt wartend im Baum die Vögel zögern atmen kaum wie Blätter wenn sie erschauern als müsste die Stille noch reifen in jeder Frucht bevor sie fällt in den Gedanken ... |
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| 379 | Beieinander | |||
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Vorschautext: Lachen mit denen, die da sind und weinen um die, die fehlen - beides ineinander zerrinnt und bleibt doch als Bruch im Leben. Eng liegen beieinander Freude, Tränen, Schmerz und Leid, wie Leben, das mäandert in den Tod, der jäh befreit aus der zu engen Lebensbahn - wir jedoch bleiben verwüstet, ... |
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| 378 | Herbstkind | |||
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Vorschautext: Es muss wohl Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, als rau mich der Herbst ins Leben und Licht bettete ein in herbe Morgenfrische und graues Nebelwallen, in Flügelschlag der Krähen und ihrer Schreie Hallen, in stürmische Winde, die Wolken vom Himmel stürzten, in warmbunte Farben, die Bäume vor Kälte schützten, in goldene ... |
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| 377 | philosophische Frage | |||
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Vorschautext: Bin ich in dem verhangen was jetzt, in diesem Augenblick vergeht – Hab ich ihn dann gelebt und eingefangen, auch dann, wenn längst Vergang’nes ... |
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| 376 | hundertjähriges dornengestrüpp | |||
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Vorschautext: geheimnis um deinen tod rankt wie hundertjähriges dornengestrüpp versteinerte zeit währt ewig damit dein leben und dein tod keine drängenden fragen stellt dein leerer blick in niemand lebendig geduldig schweigend am zeitgitter der seele in der du zu hause warst wartend darauf dass die letzte mauer in sich zusammenfällt und wahrheit und wahrheit sich auge in auge gegenüber stellt - ... |
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| 375 | aus der asche | |||
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Vorschautext: ihr teilt mich auf und wollt mich so zusammenbringen, ein bäumchen hier und da und dort und überall ein teil von mir, der euch an mich erinnert, an den, der ich mal für euch war, für euren frieden, den ihr nun braucht mit eurem sinn und meinem tod. mein frieden wäre das gewesen! mein sinn im leben war nie halbes - daran gescheitert und verloren, bleib ich hier und da ... |
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| 374 | die hand, die keiner hält | |||
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Vorschautext: die hand, die keiner hält, wenn dir die sterne fallen aus dem blick ein wort, das bittend du ersehnt im kalten schweigen ist erstickt die qual, die nur den ausweg in verzweiflung kennt, die grausam groß ... |
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