| Titel | ||||
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| 113 | übermalt | |||
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Vorschautext: den Herbst im Gesicht übermale ich mit Farben mein Grau umwallt der Glanz aus seiden braungold'nem Licht sonnengebräunter Samt legt weich sich auf Falten aus denen verlockend züngelndes Herbstrot enflammt |
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| 112 | Trostgeflüster | |||
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Vorschautext: Windstiller Herbsttag Von Trost flüstern die Bäume Ruhe vor dem Sturm Menschen im Tod flüstern nicht Vergeltung kennt keinen Trost |
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| 111 | Herbstlicht | |||
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Vorschautext: Der Blick, erwartungsvoll, schwingt sich in weite Ferne: entfärbt und blendend weiß steigt herbstlich Sonnenwärme, während im kühlen Blau verblasst das Licht der Sterne. Der Sog der Sonne öffnet magisch Fenster, Türen; wer kann, verlässt sein Haus und will Herbstwärme spüren. Bald schon wird Nebel uns ... |
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| 110 | Gedankenschwärme | |||
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Vorschautext: Auf einem Tuch aus blauer Seide schwirren lautstark Gedankenschwärme im Winkelflug in weite Ferne. Einzeln verliert an grauen Rändern sich ein Gedanke - ein Augenblick kehrt flügellos zu mir zurück und kreist und kreist in mir; er bleibt, nistet in meinen dichten Nebeln, noch nicht bereit davon zu schweben. ... |
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| 109 | Fesseln | |||
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Vorschautext: Was gehen will, geht. Was bleiben will, bleibt. Es verharrt und steht, was fesselnd dich greift. |
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| 108 | Schlüsselmomente | |||
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Vorschautext: Mit leiser Geste fällt schwebend Blatt um Blatt und träumt vom Fliegen |
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| 107 | Blätterschwärme | |||
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Vorschautext: im Nebel fallen sie wie Vögel mit hängendem Flügel sie fallen farbenschwer durch kahle Äste, ungezügelt der Wind treibt sie umher über nebelblasse Grabhügel über Blätterschwärme die schon modrig am Boden liegen es fiel die Zeit mit ihnen sie träumten nie vom Flug nach Süden |
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| 106 | wie es ist | |||
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Vorschautext: hörst du das Wort, entfärbt und kalt auf meinen Lippen schweigt spürst du mein Atem, flach und leis nicht mehr in Lüfte steigt siehst du ... |
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| 105 | Abschied | |||
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Vorschautext: Träume fallen wie Blätter von mir ab, wie Worte in Räumen, die keiner betrat. |
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| 104 | Sommerhimmel | |||
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Vorschautext: Im Sommer fließt der Himmel bis zur Erde. Wie warm auf jeden Stein das Blau sich legt! Der Bäume Krone tragen ihn als Schleier, in dem der Vögel späte Brut sich regt. Eng schmiegt er sich an Wiesen und an Felder. Sein Blau - soweit das Auge reicht - fließt still. Er formt auf Wegen blaue Wellen; er fließt in alles, was in Farbe ... |
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| 103 | Entsorgt | |||
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Vorschautext: Das Leben war immer schon lebensgefährlich, und der Tod ein gefährliches Wort, und die Welt ein unsicherer Ort. Drum ist für uns der Tod schon lange entbehrlich: was er nicht kann, schaffen wir im Akkord - auch die Welt schaffen wir tot noch fort. |
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| 102 | Nichtstun | |||
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Vorschautext: über dächer schweifen und den grauen himmel abtasten und nach einem grund zum nichtstun suchen während vögel die wolken davontragen und der herbst die farben und das leben die jahre und nichtstun die gedanken |
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| 101 | Bilanz | |||
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Vorschautext: im Herbst meines Lebens bunter Träume beraubt Illusionen verstaubt Liebe, die geht Empathie Fantasie bleibt und zu lieben immer bereit |
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| 100 | Seile | |||
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Vorschautext: Ich locker mir bewusst die Seile, die immer noch zu fest gebunden sind, während gebannt ich noch verweile, in der Erinnerung an dich, mein Kind. Sie ist so echt und so lebendig. In allem Denken, Tun, bist du noch da. Doch ist es jetzt lebensnotwendig, dich loszulassen. Du bleibst trotzdem nah. Ich weiß, noch sind's nur leere Worte, die wiederholt, entfalten erst die Kraft. ... |
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| 99 | Lichtspiel des Sommers | |||
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Vorschautext: versinken im lichtgrünen Blätterdach abtauchen in die Wärme des Sommers wenn die Jahre im Schatten liegen und der Himmel greifbar nahe ohne Flügel dich hebt nichts sichtbar sich bewegt nur der Blick auf das Leben ... |
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| 98 | schwerelos | |||
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Vorschautext: wenn du so lebendig in mir lachst und weinst und träumst in diesem unergründlichen Raum zwischen Tag und Nacht und Traum sage ich zu dir, ich weiß es, du bist tot und doch bist du hier; ich spüre in mir wie du warst und bleibst und gehst und zwischen den Welten stehst in dem Raum, der uns bleibt zum Fallen - schwerelos |
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| 97 | Maman, pourqoi?! | |||
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Vorschautext: Maman, pourquoi?! Noch ist die Seele da. Sagt nichts. Fragt nichts. Lasst sie nur einfach da sein. Schenkt ihr Verstehen, Liebe nur und Zeit, nach der sie noch stillschweigend schreit aus ihrer langen Einsamkeit, in der sie ewig bleibt. Und wir in ihr. *für meinen toten Sohn Rafael |
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| 96 | Schmetterlinge | |||
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Vorschautext: Lautlos in Farben flattern die Träume davon |
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| 95 | Es rührt mich, wenn du leise weinst | |||
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Vorschautext: Es rührt mich, wenn du leise weinst. Als würde mit jeder deiner Tränen der Schmerz durch beider Herzen rinnen, lässt Trauer lautlos uns von innen Nähe ertragen, Trost ersehnen. Es rührt mich, wenn du leise weinst. Es rührt mich, wenn du leise weinst. Als würde diese stille Nähe uns beide übers Schwere tragen, wo uns ein lauer Wind zuwehe ein Hauch aus sonnigeren Tagen. ... |
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| 94 | Was soll ich dir erzählen? | |||
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Vorschautext: Wie es mir geht? Was soll ich dir erzählen? Ich schau an mir herunter und ich seh mich kaum, so unscheinbar und still bin ich geworden, als wär's nicht ich, als wär' von mir ich nur ein Traum. Durch meine Haut schimmert es rot aus Narben, die neu und alt zugleich fließen in einen Strom, der reißt mich mit nach innen, mitten ins Herz das weint - um den einen und um den andern Sohn. Ich werde leben. Nur wie, weiß ich noch nicht. Zu viel an Stille, Leere wird mich umgeben, ... |
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