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Meine Gedichte sind Augeblicke: Fünf-Minuten-Gedichte. Ich grabe selten nach Worten, obwohl ich anfangs dachte, dass an einem Gedicht lange 'gefeilt' werden muss. Ich kann das nicht. Was raus will, muss raus. So, wie es ist. Und es befreit mich. Oft weiß ich danach nicht mehr, was ich geschrieben habe. Und ich bin auch oft überrascht von alten Gedichten, die ich angeblich geschrieben haben soll - ohne mich daran zu erinnern. Es sind ja auch so viele...Sollte vielleicht einge löschen...

Ich will keine Sternchen, keine Kommentare, keine Verbesserungsvorschläge. Aber, es freut mich und tut mir gut zu wissen, dass auch andere sich in meinem Mut, ICH zu sein, wiederfinden.

Über meine Emailadresse/ Oase-Postfach bin ich für jeden erreichbar, der mir was zu sagen hat.

Statistiken


Anzahl Gedichte: 1.133
Anzahl Kommentare: 693
Gedichte gelesen: 584.854 mal
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Titel
113 übermalt
Vorschautext:
den Herbst im Gesicht
übermale ich mit Farben
mein Grau umwallt der Glanz
aus seiden braungold'nem Licht

sonnengebräunter Samt
legt weich sich auf Falten
aus denen verlockend
züngelndes Herbstrot enflammt
112 Trostgeflüster
Vorschautext:
Windstiller Herbsttag
Von Trost flüstern die Bäume
Ruhe vor dem Sturm

Menschen im Tod flüstern nicht
Vergeltung kennt keinen Trost
111 Herbstlicht
Vorschautext:
Der Blick, erwartungsvoll,
schwingt sich in weite Ferne:
entfärbt und blendend weiß
steigt herbstlich Sonnenwärme,
während im kühlen Blau
verblasst das Licht der Sterne.

Der Sog der Sonne öffnet
magisch Fenster, Türen;
wer kann, verlässt sein Haus
und will Herbstwärme spüren.
Bald schon wird Nebel uns
...
110 Gedankenschwärme
Vorschautext:
Auf einem Tuch aus blauer Seide
schwirren lautstark Gedankenschwärme
im Winkelflug in weite Ferne.

Einzeln verliert an grauen Rändern
sich ein Gedanke - ein Augenblick
kehrt flügellos zu mir zurück

und kreist und kreist in mir; er bleibt,
nistet in meinen dichten Nebeln,
noch nicht bereit davon zu schweben.

...
109 Fesseln
Vorschautext:
Was gehen will, geht.
Was bleiben will, bleibt.
Es verharrt und steht,
was fesselnd dich greift.
108 Schlüsselmomente
Vorschautext:
Mit leiser Geste
fällt schwebend Blatt um Blatt
und träumt vom Fliegen
107 Blätterschwärme
Vorschautext:
im Nebel fallen sie
wie Vögel mit hängendem Flügel
sie fallen farbenschwer
durch kahle Äste, ungezügelt

der Wind treibt sie umher
über nebelblasse Grabhügel 
über Blätterschwärme
die schon modrig am Boden liegen

es fiel die Zeit mit ihnen
sie träumten nie vom Flug nach Süden
106 wie es ist
Vorschautext:
hörst du

das Wort, entfärbt und kalt
auf meinen Lippen schweigt

spürst du

mein Atem, flach und leis
nicht mehr in Lüfte steigt

siehst du

...
105 Abschied
Vorschautext:
Träume fallen wie
Blätter von mir
ab, wie Worte
in Räumen,
die keiner
betrat.
104 Sommerhimmel
Vorschautext:
Im Sommer fließt der Himmel bis
zur Erde. Wie warm auf jeden
Stein das Blau sich legt!
Der Bäume Krone tragen ihn
als Schleier, in dem der Vögel
späte Brut sich regt.

Eng schmiegt er sich an Wiesen und
an Felder. Sein Blau - soweit das
Auge reicht - fließt still.
Er formt auf Wegen blaue Wellen;
er fließt in alles, was in Farbe
...
103 Entsorgt
Vorschautext:
Das Leben war immer schon
lebensgefährlich,
und der Tod ein gefährliches Wort,
und die Welt ein unsicherer Ort.

Drum ist für uns der Tod schon lange
entbehrlich:
was er nicht kann, schaffen wir im Akkord -
auch die Welt schaffen wir tot noch fort.
102 Nichtstun
Vorschautext:
über dächer
schweifen und den
grauen himmel abtasten und
nach einem grund zum nichtstun
suchen während vögel die wolken davontragen und der herbst die
farben und das leben die
jahre und nichtstun
die gedanken
101 Bilanz
Vorschautext:
im Herbst meines Lebens
bunter Träume beraubt
Illusionen verstaubt
Liebe, die geht
Empathie
Fantasie
bleibt
und

zu lieben immer bereit
100 Seile
Vorschautext:
Ich locker mir bewusst die Seile,
die immer noch zu fest gebunden sind,
während gebannt ich noch verweile,
in der Erinnerung an dich, mein Kind.

Sie ist so echt und so lebendig.
In allem Denken, Tun, bist du noch da.
Doch ist es jetzt lebensnotwendig,
dich loszulassen. Du bleibst trotzdem nah.

Ich weiß, noch sind's nur leere Worte,
die wiederholt, entfalten erst die Kraft.
...
99 Lichtspiel des Sommers
Vorschautext:
versinken
im lichtgrünen Blätterdach
abtauchen
in die Wärme des Sommers
wenn die Jahre
im Schatten liegen
und der Himmel
greifbar nahe
ohne Flügel dich hebt
nichts sichtbar sich bewegt
nur der Blick
auf das Leben
...
98 schwerelos
Vorschautext:
wenn du so lebendig in mir
lachst und weinst und träumst
in diesem unergründlichen Raum
zwischen Tag und Nacht und Traum
sage ich zu dir, ich weiß es, du bist tot
und doch bist du hier; ich spüre in mir
wie du warst und bleibst und gehst
und zwischen den Welten stehst
in dem Raum, der uns bleibt
zum Fallen - schwerelos
97 Maman, pourqoi?!
Vorschautext:
Maman, pourquoi?!
Noch ist die Seele da.
Sagt nichts. Fragt nichts.
Lasst sie nur einfach da sein.
Schenkt ihr Verstehen, Liebe nur und Zeit,
nach der sie noch stillschweigend schreit
aus ihrer langen Einsamkeit,
in der sie ewig bleibt.
Und wir in ihr.


*für meinen toten Sohn Rafael
96 Schmetterlinge
Vorschautext:
Lautlos
in Farben flattern
die Träume davon
95 Es rührt mich, wenn du leise weinst
Vorschautext:
Es rührt mich, wenn du leise weinst.
Als würde mit jeder deiner Tränen
der Schmerz durch beider Herzen rinnen,
lässt Trauer lautlos uns von innen
Nähe ertragen, Trost ersehnen.
Es rührt mich, wenn du leise weinst.

Es rührt mich, wenn du leise weinst.
Als würde diese stille Nähe
uns beide übers Schwere tragen,
wo uns ein lauer Wind zuwehe
ein Hauch aus sonnigeren Tagen.
...
94 Was soll ich dir erzählen?
Vorschautext:
Wie es mir geht? Was soll ich dir erzählen?
Ich schau an mir herunter und ich seh mich kaum,
so unscheinbar und still bin ich geworden,
als wär's nicht ich, als wär' von mir ich nur ein Traum.

Durch meine Haut schimmert es rot aus Narben,
die neu und alt zugleich fließen in einen Strom,
der reißt mich mit nach innen, mitten ins Herz
das weint - um den einen und um den andern Sohn.

Ich werde leben. Nur wie, weiß ich noch nicht.
Zu viel an Stille, Leere wird mich umgeben,
...
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