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Titel
4830 Oktober
Vorschautext:
Oktober

Noch standen zuvor die Tage im Flimmern
Und ließen uns Menschen reichlich schwitzen.
Niemals wollte da ein Wölkchen schimmern
In dieses Jahres unsäglichen Hitzen.

Doch endlich kündet uns der Oktober
So langsam die Macht des Herbstes an.
Die Geranien blühen in feinem Zinnober,
Woran unser Aug' sich erfreuen kann.

...
4829 Der Gabentisch
Vorschautext:
Der Gabentisch

Am Ehrentag mit Rotgirlanden
Kommt sie freudig zum Gabentisch,
Wo päckchenweis' Geschenke standen:
Das Plastikzeug voll Buntgemisch.

Und mit viel Mühe und viel Not
Entpackt sie nun das Allerlei,
Auch Süßigkeiten, Mandelbrot,
Dazwischen manches Schokoei.

...
4828 In Luxushäusern
Vorschautext:
In Luxushäusern

Früher kroch die stumpfe Herbsteskälte
In Häuser, Kleider und in die Glieder.
Das rauchende Heizsystem, recht fatal,
Ließ uns sitzen und reden und war geschaffen,
Dass es uns wärmte – auch unsere Lieder!

Ach, waren die Häuser früher noch kalt,
Selbst wenn die Seelen da tief in Frieden,
Erfühlten alles, was sehr familial,
Selbst dort, wo die dörfliche Not
...
4827 Sonnentage in Italien
Vorschautext:
Sonnentage in Italien


Nur einen Tag hellstiebender Regen,
Den das saugende Land doch braucht,
Um den Himmel zur Erde zu legen,
Wenn die Hitze das Kühlende staucht:

Das weite Land mit Lößböden
Und recht hohem Wasserstand,
Mit Kanälen, die nicht mehr in Nöten,
Weil sie gut gefüllt – wie das Land.
...
4826 Taghoffen
Vorschautext:
Taghoffen

Wenn das hellere Licht aufscheint,
Müssen Dunkelschatten gehen
Und, was gestern noch beweint,
Darf jetzt erste Hoffnung sehen.

Keine Zeit bleibt ungelebt,
Wenn die Strahlen wieder locken
Und das Denken neu bewegt,
Wo nachts die Ideen hocken.

...
4825 Spatzenkinder
Vorschautext:
Spatzenkinder

Gesellige Spiele der kleinen Flieger
wecken mit Zwitschern die Alten auf.

Unter den noch laubenden Beerenbüschen
lässt sich leichthin ein Schwätzchen halten.

Man streitet, man flunkert und man balgt sich,
sucht frisch ausgeflogen den Schulterschluss
mit der Kleingruppe in launiger Fröhlichkeit,
wo Nahrungsfülle den Hunger stillt.
...
4824 Wortklaubereien
Vorschautext:
Wortklaubereien

Zum wortschwellenden Dauergewächs
gesellt sich übersteigertes Selbstbewusstsein.

Die Egomanie beherrscht so den eigenen Geist –
Energieverschwendung im Abwehrkampf:

Das hat Du mir nicht gesagt!

Ich habe nicht gesagt, dass...

...
4823 Absehkunst
Vorschautext:
Absehkunst

Von sich selbst absehen lernen
Heißt, den Tag anders besternen
Und sich an das Außen halten,
Nicht Register nur verwalten.

Aktiver stell' ich Welt mir vor:
Sie öffnet uns ein neues Tor,
Wo man lernt, von sich abzusehen,
Um Neuland wieder zu begehen.

...
4822 Landsmannschaftskomplexe
Vorschautext:
Landsmannschaftskomplexe

Sich immer nur mit seiner Herkunft identifizieren
Und dominant den Eigenglauben zu verstehen,
Andere zur Übernahme des Mentalen zu verführen,
Sich dabei ganz allein als Einmaligkeit vorsehen:

Wer Landsmannschaftskomplexe ständig teilt
Und sich dabei in der Unterlage muss dann sehen,
Weil er nur in seiner Parallelideewelt starr verweilt,
Der kann anpassend an Neues sich nicht sehen.

...
4821 Sind wir noch zu retten?
Vorschautext:
Sind wir noch zu retten?

Die Erde kocht und mit ihr kocht die ganze Welt,
Die Menschheit wirr und sehr schlecht aufgestellt,
Denn die Szenarien sind doch kein Lusttheater,
Es lauert längst der Sensenmann, unser Gevatter!

Anstatt endlich Verhütung weltweit geistig durchzusetzen,
Sind weiterhin wir sehr bedroht von Menschenexplosion,
Denn Menschmilliarden, die das Klima dauerhaft verletzen,
Sind gegen jeden Plan und jede Schöpfungskreation.

...
4820 Am Meeresstrand
Vorschautext:
Am Meeresstrand

Der Urlaub bringt die Welt zum Sonnen,
Wo grandios nur Wellen spielen
Und präsentiert uns jene Wonnen,
Bei denen wir Entspannung fühlen.

Wir schwimmen in den großen Wassern,
Sind dort ganz frei und ungebunden,
Fern von den Rasern und den Hassern,
Weil wir uns zur Distanz gewunden.

...
4819 Der Liebeskuss
Vorschautext:
Der Liebeskuss

Gib mir nur noch die kleine Langminute,
bleibe mir nah, sei meine Güte,
dann werde ich so gerne Dir
mit meinem zarten Lächeln
gelinde Mut zufächeln,
als Männergruß
reichen die Lippen
und voller Entzücken
mich nähern der Wärme
mit abschiednehmendem Liebeskuss.
...
4818 Am Bachlauf
Vorschautext:
Am Bachlauf

Noch im späten Nebeldunst
Sehe ich der Feuchte Gunst
Bei der großen Lache,
Hier am kleinen Bache.

Wasser seh' ich gern,
Leuchtet wie ein Stern,
Weil Mäander zeigen
Was Natur zu eigen.

...
4817 Das Zauberbild
Vorschautext:
Das Zauberbild

Immer gewärtig geblieben:
Bis heute die Erstbegegnung,
Bei welcher die Liebe sich fand,
Um den Lebenslauf zu bereiten,
Wenn von Zärtlichkeiten getrieben
Voll immerwährender Segnung
Er wollte, als er vor ihr stand,
Ein Leben in Treue begleiten.

Keine Faltenhaut war da zu sehen,
...
4816 Die Sängerin
Vorschautext:
Die Sängerin

Ihr jugendliches Lächeln steckt uns alle an,
Denn sie singt fehlerfrei auch schwere Lieder.
Weil sie so frei und kraftvoll singen kann,
Besuchen wir Konzerte von ihr immer wieder.

Wenn sie die Bühne heute rotwangig betritt,
Fesselt sie auf der Stelle jedes Publikum,
Denn mit dem ersten Ton und ersten Schritt
Legt sie die Melodie raumfüllend um.

...
4815 Packen
Vorschautext:
Packen

Schon ist der Tag der Abreise heute gekommen
und alle warten vor dem Eingang auf den den Bus,
der wieder langsam nordwärts fährt und menschenvoll
auf dieser dreispurigen Autobahn bedächtig liegt.

Der Abschied, er macht jedes Mal betroffen,
denn schneller kam die Zeit zu ihrem Ende,
als wir nicht gar nicht richtig und behaust
im Südzweiheimatland gelandet sind.

...
4814 Melancholie
Vorschautext:
Melancholie

Weltoffen bleibt die Lebenslust,
Findet herbstens ihren Durst
In den Gärten, in den Schänken,
Wo Trinker die Zeit verschenken.

Nicht, dass man dort säuft und trinkt,
Gar den Süchten ständig winkt,
Denn in Bier- und Straußengärten
Will Sinnieren sich erhärten.

...
4813 Nebel fallen
Vorschautext:
Nebel fallen

Erste Nebel fallen tiefer
Auf die Häuser, auf den Schiefer,
Künden uns das Herbsten an
Und dass dieser zaubern kann.

Sonnenstrahlen kommen später,
Bringen nebelfreies Wetter.
Dörfer im Flussgrund erhalten
Alles, was da bleibt beim Alten.

...
4812 Die späten Tage
Vorschautext:
Die späten Tage

Die späten Tage lassen uns viel Zeit,
Um über Altgewes'nes zu sinnieren:
Was war da schön, wo gab es Streit,
Was müssen wir denn da aufspüren?

Gelebt ist dieses lange Leben doch erst dann,
Wenn unser Vorhang endlich ganz geschlossen
Und man an Dingen nichts mehr ändern kann,
Nichts wiedergutmachen, das einst verdrossen.

...
4811 Alles im Griff!?
Vorschautext:
Alles im Griff!?

Wieder einmal Vorratshaltung,
Alles in dem tiefen Keller,
Was an Existenzerhaltung
Hilft mit Euro, Cent und Heller.

Die Kartoffeln helfen dann
Ständig Wege einzusparen,
Und die kluge Hausfrau kann
So weniger Auto fahren.

...
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