| Titel | ||||
|---|---|---|---|---|
| 4720 | Schöne Tage | |||
|
Vorschautext: Schöne Tage Nie war'n mir die Tage so schön, Als im Abwind der sinkenden Sonne, Mit der wir ins Jahr weitergeh'n, Damit man uns ja nicht verschone Vor Gewittern und wilden Blitzen, Die uns endlich Regen bringen Nach so langem Überhitzen, Weil Vögel nun wieder singen. So bringt uns ein schöner Tag ... |
||||
| 4719 | Ostern heutzutage | |||
|
Vorschautext: Ostern heutzutage Das Kreuz, ist es heute nicht global? Sind weltweit nicht Dämme längst gebrochen? Der Tanz um das Goldene Kalb führt den Ball, Weil der Teufel längst Lunte gerochen. Im ganz Kleinen wird noch nachgemessen, Wo das Gute im Nebenan verweilt, Die Menschheit nur noch auf sich versessen, Da die Zeit rast und vorübereilt. ... |
||||
| 4718 | Zu große Nähe | |||
|
Vorschautext: Zu große Nähe Er hatte sie damals kennen gelernt Als Chef in der großen Einrichtung. Doch bleibt da noch ihre Lust besternt, Wo nah an der Tagesverrichtung Der eigene Lebensvollzug? Wo alle sich nahe kennen, Kann da noch täglich gedeihen Das große Liebesbekennen Mit feinfühligerem Freien? ... |
||||
| 4717 | Noch nie | |||
|
Vorschautext: Noch nie Noch nie hab' ich es erlebt, Dass mein Berg ohne Schnee und Eis, Kein Skifahrer dorthin mehr strebt, Wo der Klimawandel Beweis. Noch nie hab' ich es vermocht Zum Mäuseturm hin zu wandern, Wo man auf Märchen pocht, Bei Kaub – mit den Vielen, Andern. ... |
||||
| 4716 | Wandelwelt | |||
|
Vorschautext: Wandelwelt In ständigem Wandel begriffen Bleibt die Welt immerfort bewegt. Die Zeit ist nie abgeschliffen, Weil sie sich auf alles legt. Da treiben die Blätter im Winde Und Knopsen tragen den Lenz. Auch an ausladender Linde Zeigt sich diese Vehemenz. ... |
||||
| 4715 | Die vier Kränkungen der Menschheit | |||
|
Vorschautext: Die vier Kränkungen der Menschheit Seit Sigmund Freud sind uns bekannt Drei Kränkungen der Menschheit. Das Schicksal zeigt so unseren Stand: Bedingt haben wir Freiheit. Im Leben ohne Not zu leben, Weil Kränkungen die Ehre kratzen, Müsst' uns Bescheidenheit vorgeben: Wir sind nicht freier als die Katzen! ... |
||||
| 4714 | Heimelige Adventszeit | |||
|
Vorschautext: Heimelige Adventszeit An braunen Ästen hängen Tropfen, fallen geräuschlos in das Grau. Am Morgen zeigt das lange Dunkel, dass es sich Sonnensehnen wünscht. Doch liegt kein Schnee, nur milde Lüfte umschmeicheln viel zu dicke Jacken. Und immer meint der Mensch im Norden, es müsste endlch kälter werden, der Schnee das dumpfe Grau aufhellen. ... |
||||
| 4713 | Gräber | |||
|
Vorschautext: Gräber Welch ein Kult mit manchem Sarg, Welch ein Kult mit manchem Grab! Doch andere sind dennoch stark: Verfall ist ihnen keine Frag'. Oft ist ein Grab steril gepflegt, Fast antiseptisch abgehoben, Die andern blumenreich gehegt, Steine zum Rande hin geschoben. ... |
||||
| 4712 | Ein junger Dichter | |||
|
Vorschautext: Ein junger Dichter Hellwach und in dampfenden Socken Nimmt er am Morgen seinen Tee. Die Abschnittsliebe kommt gekrochen, Holt sich ein wenig Sahneschnee Gegen die Sucht und Völlerei: Dann steht sie dürr vor ihrer Sonne. Ihm ist der Tag auch einerlei So zwischen Langeweile, Wonne. ... |
||||
| 4711 | Osterverheißung | |||
|
Vorschautext: Osterverheißung Der Karfreitag wirft diesen Schmerz In's bangende Herz, in das Leiden, Wo würfelnder, abgebrühter Scherz Sieht keinen Menschen im Scheiden. Verrat, Verleugnung, dann das Kreuz, Alleinsein in Gottverlassenheit, Die Welt dunkel, ohne Glockengeläuts, So bricht das Auge der Menschheit. ... |
||||
| 4710 | Nur noch Markttage | |||
|
Vorschautext: Nur noch Markttage Wenn es nur noch Markttage gibt, werden in den Synagogen, in den Moscheen, in den Kirchen weniger Gebete gesprochen werden, das Kaufen, Feilschen und Geldzählen auch an den Freitagen, den Samstagen und den Sonntagen lautstark zu hören sein, ... |
||||
| 4709 | Wo Liebe waltet | |||
|
Vorschautext: Wo Liebe waltet Dort, wo die Liebe wahr wird, kann sie so viel ertragen, das tiefe Glück und schweres Leid, die großen wie die kleinen Gefühle. Wo sie am Abend den Tag lobt, wird sie die Nacht vergolden, den weiten Himmel preisen, die Wolken, den Mond und die Sterne. ... |
||||
| 4708 | Glücksrad | |||
|
Vorschautext: Glücksrad Einmal am großen Glücksrad drehen, Den Höchstgewinn dabei abgreifen, Damit das Glück auch alle sehen – Und unbekümmert Welt bereisen! Gar mancher dreht deshalb am Rad, Weil dort der Hauptgewinn ihn lockt. Das Drehen ist eigentlich recht fad, Wenn mit Nieten das Glück dann stockt. ... |
||||
| 4707 | Götterspeise | |||
|
Vorschautext: Götterspeise Belebt von Glaubensgötterspeise Erträgt der Mensch auch Wackelpeter Und macht sich mit ihm auf die Reise, Marschiert so manchen Lebensmeter. Hätte er diese Speisen nicht, Würde er keinen Meter gehen, Schwärmte nur für sein Leibgericht Und ließe sich erst gar nicht sehen. ... |
||||
| 4706 | Erwartung des Regens | |||
|
Vorschautext: Erwartung des Regens Wenn die Winde ausbleiben, Sich hinter Bäumen verstecken, Keine Hitze vertreiben, Sich nicht füllen die Becken, Verschwinden die Lieder Aus ozon'gen Gesichtern, Schwer werden die Glieder, Wollen weiter irrlichtern. Kommt endlich der Regen, ... |
||||
| 4705 | Friedenszeit | |||
|
Vorschautext: Friedenszeit Der süße Trank endlichen Friedens Sichert doch unsere beste Zeit, Beendet die Taktik des Brütens, Des Lauerns, macht lebensbereit. Dort wo die Waffen endlich schweigen, Hassmänner dauerhaft verjagt, Kann sich dann doch die Sonne zeigen Und Herzen sind nicht mehr verzagt, ... |
||||
| 4704 | Stadt- und Landgegensätze | |||
|
Vorschautext: Stadt- und Landgegensätze Eliten in den Megastädten, Wo das Gemeinwohl sie nicht sehen, Nur noch Gourmetkost gerne hätten, Leitend zu Privilegien stehen, Können die Not sie nicht erspüren: Das muss zu Unruhen dann führen! Denn wo Herrschaft sich selber führt, Werden Eliten fürstlich hausen, Weil Allmacht sie rundum verführt ... |
||||
| 4703 | Zimmerblüher | |||
|
Vorschautext: Zimmerblüher Wie wohl ist es für spätes Blühen, Wenn Pflanzen in das Haus gekommen Und so nicht in der kalten Frühen Das Leben wird ihnen genommen! Es ist nicht nur der Weihnachtsstern, Der seine roten Blätter treibt. Auch der Zitronenbaum blüht gern, Schon mit den Früchten gut beleibt. ... |
||||
| 4702 | Das schmale Licht | |||
|
Vorschautext: Das schmale Licht Von Sonnenglanz lange verwöhnt Lockt jetzt das schmale, kleine Licht – Im fernen Haus mir schon erkennbar. Jetzt bin ich mit dem Jahr versöhnt Denn bei der heimeligen Sicht Wird alles mir so wunderbar. Ins Haus gekommen flackert es, Weil Windhauch jenen Kerzenschein Zum langen Leben hat erweckt ... |
||||
| 4701 | Die wahrhaft Großen | |||
|
Vorschautext: Die wahrhaft Großen Die wahrhaft Großen Wird kein Ungeist jemals besiegen, Der sich eingenistet in Gossen, Wo andere Ungeister suhlend liegen. Das ist schon ein Dauerdilemma Unserer Welt, die unfair bleibt: In Gossen lebt ein vernarrtes Denkschema, Das sich immer nur am Reichtum reibt. ... |
||||