Titel | ||||
---|---|---|---|---|
229 | Der Urknall ... | |||
Vorschautext: Ein Mensch blickt in den Weltenraum. Sieht er die Zukunft hier? Wohl kaum! Die Weite zeigt, wie kurios, bei tiefer Sicht: Vergang'nes bloß. Den Urknall will der Mensch verstehen, der Stunde Null ins Auge sehen um zu erforschen und Begründen, warum, die Menschen wohl entstünden. Noch wähnt er sich als Maß der Welt, hat sich zum Mittelpunkt erwählt. ... |
||||
228 | Himmlische Heilung ... | |||
Vorschautext: Himmlische Heilung Ein Mensch der mal in tiefer Nacht In Schweiß gebadet aufgewacht. weil Tags zuvor der Arzt ihm sagt dass ihn ein schlimmes Leiden plagt, darum in maximal drei Tagen man schließlich würde auf- ihn bahren denkt, was man dann so denken kann: Mein Gott, bin ich jetzt wirklich dran? Hab mich doch niemals ganz verbraucht, ... |
||||
227 | Das Wetter ... | |||
Vorschautext: Wer friert, obleich in fetten Westen bleibt gern im Haus, dem wetterfesten. Mir bleibt das Wetter jetzt gestohlen es schlägt mir zu viel Kapriolen. Bleibt´s (weil gestohlen) gänzlich aus.... dann bleib ich eben auch zu Haus´. |
||||
226 | Gedicht vergessen ... | |||
Vorschautext: Gestern erdacht' ich ein Gedicht nur leider hab's vergessen ich. Es war gelungen, glaubt es mir sonst tät ich's nicht berichten hier. Es fällt partout mir nicht mehr ein, was gestern ich gefasst im Reim. Zermartre mir das Hirn im Kopf. Kein Vers mehr da, ich armer Tropf. Doch halt... mir fällt der Anfang ein, er war prägnant und passt hier rein: ... |
||||
225 | Tierisch ... | |||
Vorschautext: Ein Mensch möchte ein Tier erstehen. Man sieht zur Zoohandlung ihn gehen, um dort ein solches gleich zu kaufen. Vielleicht zum Fliegen, Kriechen, Tauchen. Ganz gleich wie's heißt und was es kann, jetzt wird gekauft, sagt sich der Mann. Er sieht nen Fisch der ihm zu nass, dort bellt ein Hund leider zu krass. Auch eine Katze die sehr zart, ist ihm nicht gut, weil sie so haart. Ein Papagei vielleicht, der spricht? ... |
||||
224 | Sport ist Mord ... | |||
Vorschautext: Volles Haus und lautes Grölen, Kresse catcht heut gegen Ströhlen. Um den Ring sitzen die Richter, überm Ring erstrahl'n die Lichter. TV meint, sowie die Presse, einer kriegt heut auf die Fresse. Sieger winkt der Lorbeerkranz Looser macht den Eiertanz. Manager in Samt und Seide stehen vorne, alle beide. Als erklingt der Glocke Ton, packt der Ströhlen Kresse schon, ... |
||||
223 | Himmlischer Teufelskreis ... | |||
Vorschautext: Ein Mensch vermisst der Tage Sinn, Die oftmals flossen so dahin. Zwar redete er viel und häufig Verkaufte, selbst was unverkäuflich, Und auch der fiese Handy-Koller, Verfolgte ihn, tagtäglich doller. Der Rubel rollte wie geschmiert, Gar überall wurd' er hofiert. Nur eines fehlt, Zeit für die Kinder. Und für die Liebste auch nicht minder. Sein Hobby hatte er vergessen, ... |
||||
222 | Eitelkeiten ... | |||
Vorschautext: Ein Mensch mit großem Taktgefühl: sieht seine Frau, die nackt und kühl vorm Spiegel sitzt im Gästezimmer, sich aufzubrezeln, so wie immer. Sie puscht, lackiert, bemalt sich reichlich der Mensch, er registriert es heitrich, bemerkt er doch seit vielen Jahren, wie nutz- und zwecklos ihr Bemalen. Bestätigt wird's durch ihre Klage das schon der Zeit-Zahn an ihr nage. ... |
||||
221 | Die Frau ist ihr eigener Herr ... | |||
Vorschautext: Ein Mensch, der seine Frau benennt als seine " eig'ne", vehement, dies "Eigen" wörtlich nimmt zu sehr, erkennt zu spät, daß nicht nur er, dass noch manch andrer möcht´ ein Stück von seiner Frau, (für sie ein Glück), und find´s für sich immer gemeiner: sein "eignes" Stück wird stetig kleiner. Bis sich die ganze Frau versagt und schließlich nur Adieu noch sagt. ... |
||||
220 | Verkehrsprobleme ... | |||
Vorschautext: Ein Mensch hat lange schon (von Ferne) ein hübsches Weib im Aug´ und gerne, verkehren schriftlich schon seit Wochen, nun möcht´ er auf ein Treffen hoffen. Er schreibt der Dame nett nach Wien. der Fernverkehr wär nichts für ihn. Auch dass er, falls sie zu ihm käme, sich wie ein Gentleman benähme. Worauf sie sich ein Herz dann fasst und avisiert: Ich komm als Gast. ... |
||||
219 | Bedenkt ... | |||
Vorschautext: Bedenkt, dass jetzt ein kleiner Mensch blickt in den Weltenraum und gleich dem kleinen Prinz sich wünscht, auf einen Stern, im Traum. Bedenkt, dass dieses Kind, wie ihr, einmal erwachsen ist und dass ein unerfüllter Traum, sich durch sein Leben frisst. Bedenkt, dass grad vieltausendfach ein Kind das Licht der Welt erblickt und dass das Land, in dem es lebt, ist eben grad im Krieg verstrickt. Bedenkt, wieviele Mütter dort nach manchem bangen Jahr erfahr'n dass ihr geliebtes Kind im Krieg gestorben war. Wer will erheben nun das Wort, will Frieden dem verwehren, der's Land verlässt um einfach so, wie wir, nur möchte leben? ... |
||||
218 | Falsche Horizonte ... | |||
Vorschautext: Ein Mensch möcht' geistig sich "erweitern" kauft Zeitung, Bücher, sieht viel fern, geht ins Theater, zum Erheitern, auch in der Oper ist er gern. Besucht Museen, macht weite Reisen lernt zudem Sprachen und recht flott, gewöhnt sich an, sehr gut zu speisen bewundert Beuys, der schon bei Gott. Kauft edle Möbel, teure Kleider jagt Füchse, Hasen und auch Wild. ... |
||||
217 | Angedichtet ... | |||
Vorschautext: Ein Dichter hat sich eingerichtet Zu reimen was schon „angedichtet“. Sitzt sinnend, guter Ding' daheim, Sucht fröhlich nach verborgnem Reim. Möcht' das Gedicht heut noch vollbringen, Da hört er's an der Haustür klingeln. Ein Freund steht lachend vor der Tür, Lädt den Poeten spät zum Bier. Der Kerl jedoch ist heut' nur Last, Denn Dichten geht nur ohne Hast. Erdachter Vers ist zwar der Clou ... |
||||
216 | Streit schlichten ... | |||
Vorschautext: Zwei Menschen streiten sich beim Wein, sehr flegel- bos- und rüpelhaft. Erst schlägt man vor, dann auf sich ein, was drittem Menschen Sorge macht. Ganz ungefragt gibt dieser Rat, will Schlichter jenes Streites sein. Das fehlte beiden Streitern grad, jetzt schlägt man auf den Dritten ein. Streitschlichtung geht nicht. Denn beim Wein hält man sich raus aus fremdem Zank. ... |
||||
215 | Ein Tropfen Zeit ... | |||
Vorschautext: Ein Mensch lebt schnell, laut, ungehemmt, erfolgsverwöhnt und dekadent, kennt keine Zeit die stetig rinnt, so lang, bis sich der Mensch besinnt, bald alles Geld der Welt vergisst, das plötzlich nicht mehr wichtig ist. Das Meer des Lebens ist versiegt, ohn' dass er jemals hätt' geliebt. Nun wäre er dazu bereit, doch fehlt ihm jetzt ein Tropfen Zeit. |
||||
214 | Momente ... | |||
Vorschautext: Die Zeit nimmt uns die Jahre, die ein so hohes Gut. Man kann sie nicht bewahren, sie schwindet schnell, wie Glut. Zeit steht oft still, dann rast sie, und es tut manchmal weh, singt Zeit uns Abschiedslieder mit schmerzlichem Adieu. Auch diese Zeilen hier, sind mit der Zeit erdacht und für den Augenblick - nicht Ewigkeit - gedacht. Es zählt nur der Moment In dem Du lebst und liebst in dem Du glücklich bist, weil Du auch Liebe gibst. |
||||
213 | Ein feiner Zug ... | |||
Vorschautext: Ein Mensch wahrscheinlich Geist's verwirrt, sitzt einem andren vis-à-vis, der, wie der erste, stoisch stiert. Mein Gott, denkst Du, was machen die? Bewegungslos, Statuen gleich, hochkonzentriert, hektisch der Blick. Ihr Atem: langsam, ruhig, weich, sieht aus wie's "Stillleben" ein Stück. Die Uhr, die zwischen beiden steht läuft schnell, man hört wie leis' sie tickt. ... |
||||
212 | Meine zwei Seelenhälften ... | |||
Vorschautext: Der Mensch sagt man, hätt´eine Seele die ihn, so er sich freut und weint, hier hüpfen lässt und dort mal quäle ich habs erlebt, es stimmt wie´s scheint. Man kann erfahren selt´ne Sachen erst glaubt ich´s nicht weil´s ungewohnt ich hört´ eine zweites Seelchen lachen das offensichtlich in mir wohnt. Es flüstert mir: Du siehst mich nicht und wenn, dann erst in vielen Jahren... ... |
||||
211 | Das höchste Glück ... | |||
Vorschautext: Es ist so schön, wenn Menschen sich Gefühle zeigen und wo die Worte fehlen, tut´s auch ein lieber Blick. Auf Gott vertrauen... und in der Liebe bleiben das ist im Leben doch das allerhöchste Glück. |
||||
210 | Hungrig und satt ... | |||
Vorschautext: Ein Mensch ist voller Lebenshunger obgleich er nichts zu essen hat, ein anderer Mensch frisst täglich Hummer und hat das Leben trotzdem satt. |
||||