Liebe im Alter ...

Ein Gedicht von Horst Fleitmann
Ein Mensch, betagt, mit vielen Verwandten
und einer großen Zahl an Bekannten
begibt sich ins Seniorenheim
zum Vorzugspreis doch ganz allein.

Weil Seine Ehefrau, die Gute,
schon lange auf dem Friedhof ruhte,
war er's Alleinsein reichlich satt
und auch sein Körper zeigt sich matt.

Da dies Seniorenheim im Land
ganz nett gelegen und bekannt
für guten Service sowie Pflege,
erhofft der Mensch das lang er lebe,

um dieses alles zu genießen.
Vielleicht wird Liebe nochmal sprießen.
Bei Überfluss an netten Damen
will sein "Verlangen" nicht erlahmen

und die Verwandtschaft ist ganz platt,
als dann der Mensch verliebt sich hat.
Verknallt in seine Nachbarin
war er ganz plötzlich weg in hin.

"Das darf nicht sein, der Mann ist alt",
sagt die Verwandtschaft völlig kalt.
Und außerdem hätt' diese Dame
Vom Geld gehört wohl, das er habe.

Der Mensch, erzürnt nun, fasst den Plan,
Mit seiner Liebsten wegzufahr'n.
Er kündigt 's Heim fristlos, sofort.
Dann ziehen beide heimlich fort.

Ins Grüne, wo sie selbst sich pflegen
Sich gut ernähren und begehren.
Man glaubt's nicht, wie im Alter man
sich lang (unheimlich) lieben kann.

Informationen zum Gedicht: Liebe im Alter ...

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11.05.2016
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