Titel | ||||
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65 | Kann mich Kunst? {207} | |||
Vorschautext: Tief in der Seele der Optik, seh ich wie sich Farben laben. Ferner doch noch nicht, wollen alle dafür zahlen. Doch Übermut tut selten gut, selbst der Hybris erster Schritt. Trotzdessen seh ich hoch genug, gar zu weit für mein Geschick. Fern, ein Wellenmeer aus Licht, zeigt mir wie sich alles löst. ... |
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64 | Steig herab {208} | |||
Vorschautext: Steig herab, es scheint ein Schein. Steig herab, da möcht ich sein. Steig herab und steige auf, doch nimm mich mit, so lass mich auch, den argen Rausch an Wohlsein fühlen, den ärgsten Drang des Lebens spüren. Steig herab, in ein Tal ohne Zeit, steig herab und gehe weit, da wo sich deine Seele legt, da wo sich Herz und Geist versteht. ... |
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63 | Glaub nicht alles was du denkst {209} | |||
Vorschautext: In unzähligen Momenten, in jenen du nach Antwort wimmerst, versuchst dich zu verschwenden, wenngleich du schon alleine schimmerst. Auf den Ritt der tosend Strömung, auf die Frage ob es stimmt, folgt schleichend stets Entwöhnung und immer kälter weht der Wind. Die Wahrheit ist nich da, sie ist wohl noch nicht hier. ... |
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62 | Du merkst es nicht {210} | |||
Vorschautext: Du hast ein Herz genau wie ich, doch brauchst du's nur zum Pumpen. Teil des Systems, warum auch nicht, nur bist schon drin versunken. Man gibt Teil um Teil in deine Hände, doch zersplittern sie an deinem Schilde. Um dich herum vier hohe Wände und du glaubst du bist im Bilde? Geh nach draußen, geh nach außen, du bist nur drinnen, bleib nicht innen. ... |
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61 | Myzel {211} | |||
Vorschautext: Verstepptes Netz, Vergessenheit, das Netzwerk selbst, Bescheidenheit. Vertrocknet gar, fast unsichtbar, doch dieser Erde bleibt es wahr. Auf dieser Erde lebt ein Wesen, ohne dessen Basis gäb's kein Wann. Für unter Wasser würd's nichts geben, was die Wellen an die Küsten schwang. Jenes Wesen schaut nun an, seit irgendetwas schauen kann, ... |
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60 | Achtsamer Genuss {212} | |||
Vorschautext: Vorsicht zwar, vereinbart mich, trotzdessen auch, versteh ich uns. Vorhin noch zwar, nichts von mir wich und später ja, erschien ein Wunsch. Dem Anschein seis, als sei nichts bei, dem Ruf der geltend Lust zu folgen. Und dennoch schau, schon ist's vorbei, sich miteinander zu verfolgen. Unbedacht hat Mut gemacht, davor nur "da" und "dort" verbracht. ... |
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59 | Eigen Nase {214} | |||
Vorschautext: Des einen kleiner Funkenflug, des zweiten lauter Trommelschlag, rief aus was sich zusammentrug, zeigt an wie wenig kommen mag. Voran die kläglich schreiend Schar, voraus ereilt sie jener Ruf. So lasst sie schreien, wunderbar, bis jetzt sich daraus gar nichts schuf. Vortan wird jedes kleine Korn, verdeckt, erstickt nach treuer Norm. verstummen wird das friedlich Wort, ... |
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58 | Konträr {215} | |||
Vorschautext: Der tosend Fluss, steht oben auf, doch mit der Zeit, so steigt er ab, schleift Furchen tief, schleift Steine weich, schwingt Leben mit, in sich hinab. Alles sinnhaft Seiende, führt mit sich allerhand. Insofern gilt für Scheidende, der eigene Verstand. Das größte aller Meere, ohne jenes zutun gar nichts wäre, ... |
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57 | Erde, Wasser, Zeit und Licht {216} | |||
Vorschautext: Wie weit der Arm, des schwimmend Wandel, wie tief der Tauchgang mag auch sein. Einander fern, bisher kein Zwang, kein Zwang einander viel herein. Streit schafft Erde, Tränen werden Wasser. Durch die Liebe rauscht die Zeit und aus der Freude dringt das Licht. Wie schnell der Tag im Nu vergeht, was auch immer mir zu Boden fällt. Einander stehen starke Säulen, ... |
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56 | Unter der Sonne {217} | |||
Vorschautext: Im Schutz der Nacht, die Masse tobt, aus Mengen bündelt Kraft. Die Nacht der Wehr, für sich perfekt, kein Mund der Freude ist bedeckt. Viel zu lange fehlten wir, zu dieser Zeit gewisshaft Pflicht. Zusammen stark bestreben wir, Vollkommenheit für sich. Helm und Schild umringen uns, ... |
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55 | Der tragende Ast {218} | |||
Vorschautext: Zwar bricht der Ast für sich nicht gern, das Wohl des Baumes steht ihm zu. Aber trägt er Böses an sich rauf, der Baum allein trägt keine Schuld. Könnt der Baum sich nur befreien, vom garstig schwillend Parasit, doch bleibt er ganz, zerteilt sich nicht, er wächst an Licht und stirbt für sich. Der Menschen Äste tragen Früchte, nur leider nicht bedingungslos. ... |
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54 | Nur entlang der Faser {219} | |||
Vorschautext: Mein Leben ist ein schönes Leben, doch soll es stets nach Aufschwung lauern. Dem trügerischen Anfang wehren, entlang der Faser überdauern. Sei bei mir, sei der Stolz, doch sei der Faser nicht entgegen. Sei mein Eisen, sei mein Holz, hindurch durch unbekannten Regen. Entbinde dich, dem schillernd Fehler, sag an dein ärgstes Innerstes. ... |
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53 | Schwank {220} | |||
Vorschautext: Die Drehung einer Seele, von Ihrer Höhe bis zur Sohle, ist ein Tag der tausend Wege, ein Entschluss zu vollem Wohle. Ja es schmerzt so bitterlichst, denn anders schauen jetzt die Augen. Und ja es freut sich sicherlichst, ein Herz, heraus, aus neuem Glauben. Ein Irrtum ist, sei dir gewahr, sofern versteckt, gar unsichtbar, ... |
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52 | Silentium {229} | |||
Vorschautext: Möge Ruhe schützen vor dem Fall. Nichts anderes als Stille, setzt sich ab schier überall, nicht den kleinsten Ton im Sinne. Ich weis um so viel Zärtlichkeiten, doch Stille muss den Weg bereiten, muss absolut, sofortig greifen, entgegen aller Möglichkeiten. Augen auf, sie sprechen nicht, sie öffnen sich und spüren Licht. ... |
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51 | Vor lauter Stille {222} | |||
Vorschautext: Ich komm nicht an, mein Ziel ist weg, zu viel Wasser, zu viel Dreck, Doch halt ich's fest, sonst schwimmt es los, ganz ohne mich, mein kleines Floos. Gib nicht auf mein neues Kind, zwei Schritte vor, ein Schritt zurück. Hiss das Segel im stärksten Wind, die hohe See sie birgt das Glück. Fortschritt wird nicht mehr, stets leise rückt er nach, ... |
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50 | Die Tragik der Natur {223} | |||
Vorschautext: Warum wusst der Stein nicht vor dem End, wenn er rollend anstößt seinesgleichen, es um sich schlägt, in Tiefen rennt, die Mengen richtung Unheil weichen? Warum war die Erde unbedarft, des Himmels Wasser aufzufangen, welches jenen Ort nun mitbestraft und jeden Leib, in ihm verfangen? Der Leben bringend stolze Baum, warum war er nicht so recht im Bilde, ... |
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49 | Liebe hier im Jetzt {224} | |||
Vorschautext: Heb die Hand wenn uns was reißt, nur ein Zeichen der Vernunft in Sicht, heb die Hand wenn du was weißt. Für mich! Lass uns leben ohne Schmerz, lass uns frei von Herzensdruck und Schuld, wenn die Nacht für's Erste schweigt. Sie schweigt! Wenn du tausend mal versagst, es sich scheinbar nicht mehr lohnt um uns, ... |
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48 | Es ist eigentlich gut {225} | |||
Vorschautext: Wenn ich bedenke was ich sprach, von Beginn an, bis über jeden Graben hinweg, dann muss ich mir noch viel verzeihen, noch oft erschüttert lauthals schreien. Wenn mir klar wird was ich wagte, Liebe dort zu finden, wo niemand nach ihr fragte, so hoffe ich Vergebung zu erlangen, ein neues Leben anzufangen. Es fehlte mir der Mut, so erklär ich mir die Angst, welche mich stetig zu dir führte. ... |
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47 | Wohin? {226} | |||
Vorschautext: Wenn aus allen Küssen einer wird, aus allen Berührungen ein Streicheln, wohin soll ein Herz dann fliehen, wenn nur Erinnerungen bleiben? Ein tausendfach an Emotion, galt nur einer einzigen Person. Da sind millionen kleiner Lichter, ich wollt nur eines der Gesichter. Wenn man's doch schon vorher weiß, sehenden Auges wimmernd fällt, ... |
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46 | Rückenwind {227} | |||
Vorschautext: Was kommt unverhofft zur tristen Zeit, stößt an nach vorne was wir sind? Es ist der Trost der Endlichkeit, zunächst ein sachter Rückenwind. Bedingungslos tritt Aufschwung los und insgeheim ein Stelldichein, deiner aller tiefsten Wesenskerne. Sie starren stumm, aufs ganze Sein, sie alle sehen Glück in Ferne. Jacob Seywald XIII |
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