Fragebogen von Jacob Seywald

Wie würdest Du Dich in kurzer Form beschreiben? Was würden andere Menschen über Dich sagen? "Ich verstehe immer mehr als ich wiederzugeben vermag". Das ist der erste Satz, der mir zu mir selbst einfällt. Ich höre unglaublich vielen Menschen beim Sprechen zu und bilde mich durch jene stetig weiter. Ich weigere mich immer zu Bücher aufzuschlagen, um aus ihnen dann etwas herauszudrücken was mich interessiert. Lieber höre ich mir Menschen an, die zu diversen Themen einfach Konkreteres zu sagen haben. Ich lerne weitaus mehr mit den Ohren und dem Herzen, als mit den Augen auf ein Buch gerichtet. Manchmal denke ich sogar, dass das mein Schicksal ist.
Ich will mir gar nicht ausdenken was andere Menschen über mich sagen würden. Jene die Gutes zu sagen haben, weiß ich als gute Freunde in meinem Leben. Jene Menschen, die mit meiner Weltanschauung nicht übereinstimmen bzw. sich nicht die nötigen Gedanken machen, eine zu besitzen und in sich reifen zu lassen, bekommen die wenigste Beachtung von mir.

Wie bist Du zum Dichten und Schreiben gekommen? Wieviele Jahre schreibst Du schon Gedichte? Wie ist bisher Deine Karriere verlaufen? Wieso sind einstmals scharfe Scherben am Strand nun rund? Weil sie sich haben schleifen lassen. So habe auch ich mich, als roher Charakter vom Leben schleifen und auch formen lassen. Das klingt vielleicht schmerzhaft und genau so fühlt es sich auch an. Doch das ist auch das, was mich zum Schreiben führte. Jeden Schliff der an mir vorgenommen wird, schreibe ich auf. Folglich werde ich damit auch weitermachen.

Was bedeutet Dichten für Dich? Gedichte sind für mich wie Lesezeichen des Lebens. Wirklich eindrückliche Begebenheiten vergisst man nicht im Leben. Und ich wollte sicher gehen, dass ich trotz meiner Fähigkeit Dinge zu verdrängen, mein Leben und dessen wichtigste Momente niederschreibe, um sie Zeit meines Lebens immer wieder ansehen zu können. Ich weiß bereits jetzt schon, wie unschlagbar wertvoll es ist, sich ab und an auf die alten Zeiten zurückbesinnen zu können.

Woher nimmst Du Dein Inspiration zum Gedichte schreiben? Was treibt Dich zum Gedichte schreiben an? Mich treibt mein Leben an. Denn es ist aufregend genug, um es zu verewigen.

Was ist Dein Lieblingsgedicht oder Lieblingsspruch? A hero is an ordinary individual who finds the strength to persevere and endure in spide of overwhelming obstacles. (Christopher Reeve)

Was sind Deine Schwerpunkte? Was möchtest Du den Lesern vermitteln? Da meine Gedichte zum allergrößten Teil sehr privat ausfallen, kann es nicht mein Ziel sein, mein Privatleben mit anderen zu teilen. Nein, das ist es nicht. Mir sind die Momente wichtig, in denen Menschen etwas von mir lesen und dabei wahrhaftig verstehen was gemeint ist. So abstrakt ich meine Erlebnisse und Gefühle auch manchmal schildern mag, umso schöner ist es dann, einen Menschen zu sehen, der versteht und erkennt.

Womit beschäftigen Du Dich, wenn Du gerade keine Gedichte schreibst? Wie lebst Du so? Was machst Du in Deiner Freizeit? Welchen Beruf übst Du aus? Wenn ich keine Gedichte schreibe, lebe ich mein Leben. Ich lebe so, wie ich es für mich verstehe zu leben.
In meiner Freizeit beschäftige ich mich mit der Kunst des Handwerks. Holzbildhauen ist einer der Tätigkeiten, in denen ich mich noch übertreffen will.

Hast Du bestimmte Vorbilder, Persönlichkeiten oder Medien die Dein Leben prägen? Christopher D'olier Reeve

Hast Du ein Lebensmotto, wenn ja welches? Mein Lebensmotto ist ein ziemlich rares Motto. Ich möchte den Weg der Weisheit gehen.

Was ist Dein größer Wunsch/Traum? Wenn man sich mit dem Stoizismus beschäftigt, liegt eigentlich kein Wunsch näher, als genau diese Denkensart in sein eigenes Leben zu tragen. Die goldene Mitte der Gelassenheit entdecken, frei von Lastern zu sein, frei von gesellschaftlichen Zwängen.

Möchtest Du etwas noch bestimmtes loswerden? Wenn ihr das nächste Mal mit irgendjemandem einen Smalltalk startet, fragt nicht das Übliche. Statt denjenigen zu fragen:"Was hast du heute so gemacht?", fragt lieber:"Was hast du heute so gedacht?"