Das traurigste Lied (N.69)

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Heute würde ich so vieles eintauschen, gegen nur eine einzige Tatsache,
von der ich mir wünschen würde
es wäre eine, doch ist es keine.
Heute würde ich lieber vergeh'n,
als eine Verbesserung zu seh'n.
Lieber würd ich sterben,
ohne jemals auch nur besser zu werden.
Heute altert nur mein Körper,
mein Geist bleibt klein wie ein Kind.
Er bleibt vielleicht für immer so,
ich wär froh, wenn ich ging geschwind.
Heute kenn ich keine Rast,
alles scheint um mich zu rasten.
Nur wenig kann ich noch verkraften,
ohne vollkommen auszurasten.
Heute würde Kunst für immer ruh'n,
ich würde nie wieder schreiben,
wenn ich doch nur wüsste was zu tun,
mein Leben zu beschreiten.
Heute bin ich ohne Lohn,
spüre nur noch grauen Hohn.
Ich renne bald davon,
wusstet ihr das schon?

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Das traurigste Lied (N.69)

588 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
14.09.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jacob Seywald) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige