Titel | ||||
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1448 | Wo sind sie geblieben? | |||
Vorschautext: Nun hat sich eine weiße Decke ausgebreitet. Feucht ist er noch, der neue Schnee und wenn ich auf den Garten seh´, sich nicht geringste Spur von Vogeltritt abzeichnet. Bisher hab´ ich es nicht für nötig angesehen das Vogelfutter auszustreuen, kein Frost, kein Schnee, wollte die Vögel nicht verwöhnen. Doch ich seh´, sie sind beleidigt wohl. Wie soll ich das verstehen? Ich erklär´ mir ´s so: Sie sind oft flatterhaft wie man es im Verlauf des Jahres sah. ... |
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1447 | Abschied vom Jahr 2016 | |||
Vorschautext: Abschied vom Jahr 2016 Das Jahr schleppt mühevolle letzte Stunden als schwere Last vor seinem Ende hin. Wurd´es als schrecklich´Jahr empfunden für alle, die es erleben durften, gab es Sinn. Auch wenn es galt so manchen Abschied nehmen, man hat oft Trauriges doch Freudiges auch durchlebt. Nur sollte man sich nicht gezeigter Liebe schämen als Einsicht, die man nicht im alten Jahr begräbt ... |
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1446 | Ich werde alt | |||
Vorschautext: „Ich werde alt“, der Satz enthält auch Zukunft, wie sie mir gefällt. Alt werden möchte doch ein jeder, dann ist man zäh wie Ziegenleder! Doch ich vergaß: ich bin schon alt, muß es nicht werden und schon bald viel schneller als mir eben lieb, setzt Sensemann den letzten Hieb. Was kann ich tun noch und noch schreiben, möcht´ gern in Euren Gedanken bleiben! ... |
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1445 | Weißes Blatt | |||
Vorschautext: Vor mir liegt ´s das weiße Blatt. Kein Buchstabe weder Zeile hat sein makelloses Weiß geschändet doch ist die Unschuld nun beendet! Der Füller setzt zum Schreiben an, was hat das Blatt mir nur getan, daß ich das schöne Weiß bekritzle nur weil der Kopf Verse ausschwitze, die , weil im mangelhaften Stil für Lesefreunde nicht das Ziel? Oh, armes Blatt, das so geduldig ich fühle mich im Ansatz schuldig. ... |
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1444 | Dichter | |||
Vorschautext: Ich schöpfe aus dem Quell der alle Lebensflüsse speist der den Weg des Menschen von Anfang bis Ende weist von quirliger Freude vom tosenden Fallen auf dem Wege des Heute und des Morgen – und allen Abzweigen, Umwegen, Irrungen Untiefen, Wirbeln und Wirrungen erzähle vom Plätschern der Langeweile betrachte Erinnern und Zeiteneile ... |
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1443 | Wirklichkeiten | |||
Vorschautext: Wirklichkeiten? Durch Bilder wird die Welt konkreter. Das wort allein ist Schall und Rauch, ein Bild bleibt haften auch für später, es prägt sich ein und bleibt dann auch Das Reden, flüchtig wie der Wind, geht doch an manchem Ohr vorbei. Vergessen wird es sehr geschwind, geht unter in dem Alltagsallerlei ... |
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1442 | Bloß nichts aufwärmen* | |||
Vorschautext: Ich weiß nicht, ob ich stören soll, steh´ unverhofft vor ihrer Tür. Es klopft das Herz auf einmal toll, weil ich den Klingelknopf berühr` . Erkennt sie mich nach langer Zeit? Ihr schönes Bildnis noch vor Augen ist die Erwartung groß. Ich bin bereit, die Freude in mich aufzusaugen. Die Tür geht auf – mürrisch und fragend steht die fremde alte Frau gebückt im Rahmen. ... |
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1441 | Gelebter Schmerz | |||
Vorschautext: Nach einer bösen Albtraum-Nacht bin schweißgebadet ich erwacht. Sind ´s Frazien, ist ´s die Baanscheibe, mir ist s´egal, woran ich leide. Ich kann mich plötzlich nicht mehr bücken, der Leser kennt ´s : Ich habe „Rücken“. Mein linkes Bein – ein Kreuzbandriß schmerzt, muß heut wohl zum CT gewiß. Im Kopf dröhnt es wie Hammerschlag, nehm Aspirin, das ich nicht mag. Mein linker Arm – kaum zu bewegen. Infarkt? Nee, hab nur falsch gelegen! ... |
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1440 | Kein Sternenlicht | |||
Vorschautext: Kein Sternenlicht Hell erleuchtet manches Haus Rentierschlitten , Nikolaus Wunderwelt der Leuchtgirlanden überall ist Licht vorhanden Neidisch blickt ein Sternenhimmel auf das Lichterspiel-Gewimmel stellt frustriert das Leuchten ein, das soll heil´ge Weihnacht sein? ... |
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1439 | Bezaubernder Winterwald | |||
Vorschautext: Es ist die weiße Stille eingekehrt Zuweilen nur knackt da ein Ast Im Tann, wenn unter schwerer Last Von Frost und Schnee ein Baum sich wehrt Auf unberührt kristall´ner Bahn Knirschen leis schwerfällig Schritte Es scheint als hätt´ der Wald die Bitte zum Stillsein an den Wanderer getan Denn der verweilt im wundersamen Staunen ... |
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1438 | Klima im Wandel | |||
Vorschautext: Entlaubte Birken im sanften Wind schütteln ihre dürren Reisigzweige. „Wozu wir wohl so blattlos sind, da weder Schnee noch Frost sich zeige?“ Die Trauerweide nickt zu Klagen. Auch sie singt längst nicht mehr ihr Lied wie in den hochbegrünten Tagen. Das Rascheln diesen Baum nun flieht. Die Sonne strahlt noch Wärme aus. Der Winter runzelt streng die Sirn. ... |
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1437 | Der Herbst färbt ab | |||
Vorschautext: Streitbar ist die Jahreszeit, der Herbst in seinem Übergang. Nicht Fisch, nicht Fleisch, zu nichts bereit, mal so, mal so, stets Überschwang. Nicht wundert mich, daß ich im Herbst geboren. Auch ich amorpher Stimmung ausgesetzt, habe es mir selbst nicht auserkoren, so zwischen Nebel, Sonne, Wind, der Wolken fetzt. Streitbar fürwahr. Das Sternbild Skorpion läßt zuverlässig manch´ Charakterzug erkennen. ... |
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1436 | Seelendefekte | |||
Vorschautext: Wir kranken an der unersättlich´ Gier die epidemisch sich verbreitet es gibt kein „Unser“, ´s gibt nur „Mir“ ein Grundsatz der das Leben leitet. Besitz ist unser Krankenbett, aus dem gefesselt wir uns nicht erheben doch „haben-wollen“ , „ich-gern-hätt`“ bestimmt im Denken unser Leben. Vergessen ist was einmal war das unverbrauchte sich Bescheiden ... |
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1435 | Erdschatten | |||
Vorschautext: Der Mond zeigt silbern sein Gesicht. so schön, daß Liebende zerfließen und sich romantischen und süßen Träumen ergeben als sei ´s Pflicht. Doch neulich nachts konnt´ man sich grämen, der volle Mond zeigt rot-orange sich. erschreckt vielleicht so mancher. Aber ich sah den Trabanten sich nur schämen! Der Schatten unserer Erde wandelte dies Licht, vorüber gehend, gehorchend kosmischen Gesetzen. ... |
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1434 | Auch für dich... | |||
Vorschautext: Auch für dich… Lausche der Quelle, die murmelnd entspringt, lausche dem Vogel, der in den Wipfeln singt, lausche dem Wind, der die Bäume biegt, lausche dem Rauschen, wenn das Korn sich wiegt, lausche vor allem in dich hinein: denn siehe, dies alles ist auch dein! |
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1433 | Grau ist alle Theorie | |||
Vorschautext: Ein jeder weiß, wie ´s besser würde. Die Stammtisch –Weißheit schießt ins Kraut, doch Dummheit ist die größte Hürde – sie ist dem Volke so vertraut! Es schließt der Hauptsatz mit dem ABER, was das Vorausgesagte nichtig macht, nicht Argumente, nur Gelaber, stets mit der Besserwisser-Fracht. So macht ´s doch besser, packt mit an und unterstützt die, die die Lasten tragen. ... |
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1432 | Nur ein Stück Papier: Menschenrechte | |||
Vorschautext: Es strandete im Irgendwo ein Flüchtling an Europas Küste. Erschöpft, verängstigt fragt er wo, ob jemand da der Hilfe wüßte? Gar hilfreich da die Antwort war: Geh dahin wo der Pfeffer blüht, wir sind doch nicht für alle da, was täten wir, wenn jeder flieht? Der Flüchtling war total verwirrt, war doch entkommen der Gefahr. ... |
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1431 | Insich gehen (oder doch noch die Kurve gekriegt!) | |||
Vorschautext: Wie soll man ´s machen „IN-SICH-GEHEN“ ? Ich glaub´, das können nur Bhuddisten, den Körper krempeln, ihn von innen sehen, das können nicht einmal Artisten! Mir fehlt es da an Vorstellungskraft. rein körperlich – seid mir nicht bös, was fände der, der dieses schafft: ein buntes Wirrwarr von Gekrös! Mein Intellekt – sofern vorhanden, sträubt sich bei dem Gedanken schnell. ... |
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1430 | Dagegen | |||
Vorschautext: Es keimt eine Idee – Sie scheint verwegen Ganz ungeprüft ist man dagegen. Es entsteht ein neuer Stil – Er kommt recht ungelegen Und schon ist man sofort dagegen. Ein Lichtblick in der Politik ... |
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1429 | Verallgemeinern | |||
Vorschautext: Wenn es grad paßt im Fall des Falles verallgemeinern manche alles und brechen dabei übers Knie durch dieses kleine Wörtchen DIE. DIE spricht die Form der Mehrzahl an so suggeriert ´s dies JEDERMANN. Die Deutschen, Polen, Türken, Briten z.B. könnten sich verbitten genannt zu werden just mit jenen für die sie sich auch selber schämen. ... |
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