Titel | ||||
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1408 | Erdschatten | |||
Vorschautext: Der Mond zeigt silbern sein Gesicht. so schön, daß Liebende zerfließen und sich romantischen und süßen Träumen ergeben als sei ´s Pflicht. Doch neulich nachts konnt´ man sich grämen, der volle Mond zeigt rot-orange sich. erschreckt vielleicht so mancher. Aber ich sah den Trabanten sich nur schämen! Der Schatten unserer Erde wandelte dies Licht, vorüber gehend, gehorchend kosmischen Gesetzen. ... |
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1407 | Seelendefekte | |||
Vorschautext: Wir kranken an der unersättlich´ Gier die epidemisch sich verbreitet es gibt kein „Unser“, ´s gibt nur „Mir“ ein Grundsatz der das Leben leitet. Besitz ist unser Krankenbett, aus dem gefesselt wir uns nicht erheben doch „haben-wollen“ , „ich-gern-hätt`“ bestimmt im Denken unser Leben. Vergessen ist was einmal war das unverbrauchte sich Bescheiden ... |
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1406 | Der Herbst färbt ab | |||
Vorschautext: Streitbar ist die Jahreszeit, der Herbst in seinem Übergang. Nicht Fisch, nicht Fleisch, zu nichts bereit, mal so, mal so, stets Überschwang. Nicht wundert mich, daß ich im Herbst geboren. Auch ich amorpher Stimmung ausgesetzt, habe es mir selbst nicht auserkoren, so zwischen Nebel, Sonne, Wind, der Wolken fetzt. Streitbar fürwahr. Das Sternbild Skorpion läßt zuverlässig manch´ Charakterzug erkennen. ... |
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1405 | Klima im Wandel | |||
Vorschautext: Entlaubte Birken im sanften Wind schütteln ihre dürren Reisigzweige. „Wozu wir wohl so blattlos sind, da weder Schnee noch Frost sich zeige?“ Die Trauerweide nickt zu Klagen. Auch sie singt längst nicht mehr ihr Lied wie in den hochbegrünten Tagen. Das Rascheln diesen Baum nun flieht. Die Sonne strahlt noch Wärme aus. Der Winter runzelt streng die Sirn. ... |
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1404 | Bezaubernder Winterwald | |||
Vorschautext: Es ist die weiße Stille eingekehrt Zuweilen nur knackt da ein Ast Im Tann, wenn unter schwerer Last Von Frost und Schnee ein Baum sich wehrt Auf unberührt kristall´ner Bahn Knirschen leis schwerfällig Schritte Es scheint als hätt´ der Wald die Bitte zum Stillsein an den Wanderer getan Denn der verweilt im wundersamen Staunen ... |
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1403 | Kein Sternenlicht | |||
Vorschautext: Kein Sternenlicht Hell erleuchtet manches Haus Rentierschlitten , Nikolaus Wunderwelt der Leuchtgirlanden überall ist Licht vorhanden Neidisch blickt ein Sternenhimmel auf das Lichterspiel-Gewimmel stellt frustriert das Leuchten ein, das soll heil´ge Weihnacht sein? ... |
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1402 | Gelebter Schmerz | |||
Vorschautext: Nach einer bösen Albtraum-Nacht bin schweißgebadet ich erwacht. Sind ´s Frazien, ist ´s die Baanscheibe, mir ist s´egal, woran ich leide. Ich kann mich plötzlich nicht mehr bücken, der Leser kennt ´s : Ich habe „Rücken“. Mein linkes Bein – ein Kreuzbandriß schmerzt, muß heut wohl zum CT gewiß. Im Kopf dröhnt es wie Hammerschlag, nehm Aspirin, das ich nicht mag. Mein linker Arm – kaum zu bewegen. Infarkt? Nee, hab nur falsch gelegen! ... |
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1401 | Bloß nichts aufwärmen* | |||
Vorschautext: Ich weiß nicht, ob ich stören soll, steh´ unverhofft vor ihrer Tür. Es klopft das Herz auf einmal toll, weil ich den Klingelknopf berühr` . Erkennt sie mich nach langer Zeit? Ihr schönes Bildnis noch vor Augen ist die Erwartung groß. Ich bin bereit, die Freude in mich aufzusaugen. Die Tür geht auf – mürrisch und fragend steht die fremde alte Frau gebückt im Rahmen. ... |
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1400 | Wirklichkeiten | |||
Vorschautext: Wirklichkeiten? Durch Bilder wird die Welt konkreter. Das wort allein ist Schall und Rauch, ein Bild bleibt haften auch für später, es prägt sich ein und bleibt dann auch Das Reden, flüchtig wie der Wind, geht doch an manchem Ohr vorbei. Vergessen wird es sehr geschwind, geht unter in dem Alltagsallerlei ... |
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1399 | Dichter | |||
Vorschautext: Ich schöpfe aus dem Quell der alle Lebensflüsse speist der den Weg des Menschen von Anfang bis Ende weist von quirliger Freude vom tosenden Fallen auf dem Wege des Heute und des Morgen – und allen Abzweigen, Umwegen, Irrungen Untiefen, Wirbeln und Wirrungen erzähle vom Plätschern der Langeweile betrachte Erinnern und Zeiteneile ... |
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1398 | Weißes Blatt | |||
Vorschautext: Vor mir liegt ´s das weiße Blatt. Kein Buchstabe weder Zeile hat sein makelloses Weiß geschändet doch ist die Unschuld nun beendet! Der Füller setzt zum Schreiben an, was hat das Blatt mir nur getan, daß ich das schöne Weiß bekritzle nur weil der Kopf Verse ausschwitze, die , weil im mangelhaften Stil für Lesefreunde nicht das Ziel? Oh, armes Blatt, das so geduldig ich fühle mich im Ansatz schuldig. ... |
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1397 | Ich werde alt | |||
Vorschautext: „Ich werde alt“, der Satz enthält auch Zukunft, wie sie mir gefällt. Alt werden möchte doch ein jeder, dann ist man zäh wie Ziegenleder! Doch ich vergaß: ich bin schon alt, muß es nicht werden und schon bald viel schneller als mir eben lieb, setzt Sensemann den letzten Hieb. Was kann ich tun noch und noch schreiben, möcht´ gern in Euren Gedanken bleiben! ... |
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1396 | Abschied vom Jahr 2016 | |||
Vorschautext: Abschied vom Jahr 2016 Das Jahr schleppt mühevolle letzte Stunden als schwere Last vor seinem Ende hin. Wurd´es als schrecklich´Jahr empfunden für alle, die es erleben durften, gab es Sinn. Auch wenn es galt so manchen Abschied nehmen, man hat oft Trauriges doch Freudiges auch durchlebt. Nur sollte man sich nicht gezeigter Liebe schämen als Einsicht, die man nicht im alten Jahr begräbt ... |
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1395 | Wo sind sie geblieben? | |||
Vorschautext: Nun hat sich eine weiße Decke ausgebreitet. Feucht ist er noch, der neue Schnee und wenn ich auf den Garten seh´, sich nicht geringste Spur von Vogeltritt abzeichnet. Bisher hab´ ich es nicht für nötig angesehen das Vogelfutter auszustreuen, kein Frost, kein Schnee, wollte die Vögel nicht verwöhnen. Doch ich seh´, sie sind beleidigt wohl. Wie soll ich das verstehen? Ich erklär´ mir ´s so: Sie sind oft flatterhaft wie man es im Verlauf des Jahres sah. ... |
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1394 | Frosch, Insekt, Mensch | |||
Vorschautext: Frosch, Insekt, Mensch* Ein Insekt schwirrt um einen Teich. Ein Frosch bemerkte es sogleich. Die langen Beine holten Schwung daraus entstand ein Riesensprung. Die Zunge schnellte zum Insekt, weil dies dem Frosch besonders schmeckt. Warum nun das Insekt dort flog und vor dem Teiche nicht abbog: war ´s Zufall oder gar Geschick? ... |
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1393 | Stürmisch | |||
Vorschautext: Wind rüttelt an den Fensterläden. Das pocht und knarrt ohn´ Unterlaß. Zum Sturm erwacht, gibt es die ersten Schäden Schilder verwirbeln wie zum Spaß Es pfeift und heulet schrecklich auf als ob die Luft man hätt´ getreten zerstört was ihr im Weg bei ihrem Lauf. Wer draußen, der versucht sich in ein Haus zu retten. Die Wetterkarte hatte es zuvor gezeigt. Es drängten dicht sich jene Isobaren ... |
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1392 | Mahnung | |||
Vorschautext: Die Krähen fliegen in Scharen, der Adler fliegt allein. Soll dies des Lebens wahrer, des Daseins Inhalt sein? * Auf starken Schwingen gleiten ... |
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1391 | Wahrheiten | |||
Vorschautext: Einst traf ich einen Philosophen, der hatte sich total besoffen. Er sprach verständlich zwar im Lallen: „Dem Menschen hat sie nie gefallen, die Wahrheit – noch so absolut, tut unsrer Menschheit gar nicht gut! ... |
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1390 | Innere Stimme | |||
Vorschautext: Die innere Stimme braucht nicht das Gehör, sie flüstert nicht einmal, gibt keinen Laut Sie meldet seltsam sich und doch vertraut. Nur ihr zu folgen ist oft schwer! Wie oft habe ich ihr widerstanden, gleichwohl nach ihr zu handeln wäre weise. War sie robust nicht somit doch zu leise? Ich denke ein Gespür für sie war nicht vorhanden! Das Hadern mit mir selbst gibt weiten Raum Es stimmen Anspruch und die Wirklichkeit nicht überein ... |
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1389 | Wer weiß das schon | |||
Vorschautext: Wer weiß das schon? Wenn der Sonnenwagen des Phoebus über den Horizont rollt, einen neuen Tag des Lichts zu bringen - wer trib ihn an – wer hat ´s gewollt, wer liess die Amseln so früh singen? Wer weiß das schon? Wenn der Mench aus tiefem Schlaf erwacht, weckte ihn dann ein reger Schöpfergeist, ... |
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