Titel | ||||
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908 | Feindliche Tage | |||
Vorschautext: Feindliche Tage Wenn man auf den Kalender schaut ist ´s Montag schon vor dem es graut! Das Wochenende schön verbracht, am Montag wieder „hängen im Schacht“ Wer für uns den Montag einst erfand, der war nicht richtig bei Verstand. Man quält sich übertags hinaus und abends geht die Puste aus. Auch will man von „Madame“ nichts wissen und wühlt sich todmüd`in die Kissen. ... |
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907 | Meide, was mit Wüste zu tun hat | |||
Vorschautext: Sanft schaukelt in der Paßgangart, der Reiter, der dies gerne hat wenn das Kamel* in ruhigem Tritte und leiser Sohle setzt die Schritte. Ein Dornbusch aus dem Sande ragt was dem Kamel indes behagt. Es mit dem Bauch die Dornen streift, der Reiter schreit, wird mit geschleift. Ich spreche hier aus mit ganzer Seele: man setze niemals auf Kamele, ... |
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906 | Tote Hose | |||
Vorschautext: Ein alter Narr im Faschingstreiben, läßt diese Anmache besser bleiben. Wenngleich geschminkt und kostümiert, er doch bei Mädels schnell verliert, wenn er galant nach Opaart sich einer jungen Maiden naht, das Bützen, Grapschen wohl im Sinn, die Maid alt wie die Enkelin. Sie wehrt ihn ab, denn Mundgeruch ist manchen alten Knackers Fluch. Hartnäckig ist der alte Mann und packt sie an der Taille an. ... |
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905 | Bevormundung* | |||
Vorschautext: Wir hungerten – und ihr gabt uns freiwillig von eurem Fisch Aber als Empfänger der Mildtätigkeit durften wir nicht an euren Tisch. Dann lehrtet ihr uns Fische selber zu fangen und wir sind erfolgreich zum Fischfang gegangen. Bald gab es Fische im Überfluß, die man vorm Verderben ... |
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904 | Tribut des Alters | |||
Vorschautext: Im Tanz sich zu wiegen sich anzuschmiegen im Eins-Sein versunken so freudetrunken Geschmeidig zu gleiten Eleganz zu verbreiten alles in Harmonie wie die Melodie Beim Verbiegen und zappeln beim Hopsen und rappeln ... |
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903 | Der Lenz hat Halsweh | |||
Vorschautext: Der nackte Knabe Lenz hat sich verkühlt. Er hat sein blaues Band sich um den Hals geschlungen. Er grippt, wenngleich er literweise Rum verschlungen, der Winter hat noch seine Temperatur gefühlt. Der arme Bursche, den man gern empfangen, der Blütenpracht und auch Gefühl erwecken sollte, er liegt darnieder gleichwohl er freudig Hoffnung bringen wollte, das schlechte Wetter hat ihn wieder eingefangen. Das Fell des Osterhasen ist durchnäßt... ... |
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902 | Ergomane | |||
Vorschautext: Vom Ehrgeiz hin und her getrieben, ist mir kein einz´ger Freund geblieben, bedauere schmerzlich die Verluste, weil ich um deren Kostbarkeit nicht wußte Oh, schlimmer Ehrgeiz, leere Eitelkeit, die mich von allen Bindungen befreit ich würd´ mich wieder gern in Freunschaftsfesseln legen, doch Heuchler, der ich bin, ich tät ´s nicht euretwegen! |
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901 | Ausklang | |||
Vorschautext: Seh´ ich die Natur sich wandeln wie sich Blattgrün gelb und rot verfärbt, nackte Felder Landschaften verschandeln Abgestorbenes trocken raschelt wie gegerbt, dann ahne ich der Menschen Ängste, wenn sie alt und Last gebeugt, wissend, daß des Lebens längste Zeit vorbei, der Tod nun dräut. Herbst, die Zeit der Erntefrüchte, Lohn für die, die früh gesät: ... |
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900 | Wenn das alles nicht dein | |||
Vorschautext: Hörst du wie der Wind in den Kronen wispert wie im Kamin ein wärmendes Feuer knistert? Bist du froh, daß dein Heim dir Schutz gewährt damit dir kein Unbill widerfährt? Was, wenn all dies dir genommen und du ganz unten angekommen? Bist du nicht froh, wenn dich klares Wasser erfrischt wenn du satt wirst, weil man dir aufgetischt, dich kleiden kannst, Geld übrig hast für Tand für die Sommerfrische am Meeresstrand? ... |
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899 | Gottesbeweis | |||
Vorschautext: Gödel* hat ihn angestrebt, den mathematischen Beweis, daß Gott in allem Positiven lebt. Schließt sich so ein Glaubenskreis? Was ist mit allem Negativen dann? Ist `s der Teufel? Jesus sagte das: Hebe dich hinweg von mir Satans! Wer aber glaubt noch heute das? „Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind“ hat Goethes Faust so postuliert – ... |
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898 | Irgendwann ist Stille | |||
Vorschautext: In die Stille sich versenken, sich zu sich selber zu bekehren, dem ICH Aufmerksamkeit zu schenken, den Alltag einmal abzuwehren! Wer will das nicht? Was steht entgegen? Das Umfeld, das mit Unruhe gespickt, die Zeit der Ruhe kommt da ungelegen, man wurd´ ins Hamsterrad geschickt. Im Treten, dies im gleichen Trott, geht trotzdem nichts voran. ... |
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897 | Altes Eisen | |||
Vorschautext: Dem Eisen gleich zum Schrott verdichtet unbrauchbar alt mit Rost beschichtet nicht tauglich mehr für Alltags-Arbeit ist abgelaufen ihre Zeit... der Alten Welch Nutzen sollten die noch bringen außer dem Hosiannah-Singen. Sie stehen im Weg sind Kostenlast verderben uns die Zukunft fast die Alten ... |
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896 | Denkanstöße | |||
Vorschautext: Sind Gedichte, Essays und Geschichten, die fremden Federn sind entsprungen, Anstöße zum eignen Dichten, mit Verlaub, nur „nachgesungen“? Für mich glaube ich nicht daran, zu spontan sind die Gedanken Fremdanstöße zeigten dann der Gedankenwelt die Schranken! Nein, kopieren ist nicht meins*, die Gefühle sind mein Eigen, ... |
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895 | Da fehlt etwas | |||
Vorschautext: Es grasen friedlich auf der Weide ein Ochse und die Milchkuh Heide. Sie würden gerne Liebe machen doch fehlen dem Ochsen ein paar Sachen, die man als Kalb ihm hat entfernt. Er ist zwar Stier – jedoch entkernt. So treffen Blicke sich, die scheuen beim Grasen und beim Wiederkäuen. ... |
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894 | Wellenschlag | |||
Vorschautext: Wellen schlagen donnernd Alarm, dunkles, tiefes Wasser verdeckt offenbart trotzdem der Sündigen Scham, deren hysterischer Aufschrei verschreckt. Der Fahrpreis hoch für das wackelige Boot von betrogener Hoffnung überladen schwer inmitten ein blinder Passagier – der nasse Tod. Eine Umkehr gibt es nicht mehr! Fluch über Ländern, die sie vertrieben, Fluch denen, die davon reich, ... |
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893 | Trost | |||
Vorschautext: Die Mitte der Nacht ist der Beginn eines neuen Tages. Wenn Finsternis in dein Gemüt einzieht, dich schreckt, so merkt dir diesen ersten Satz, laut vor dich hin und sag es. Das Licht des neuen Tages in mir Hoffnung weckt! Der Neubeginn, wenn irgend etwas endet, wenn ´s auch der Seele bitt´re Wunden schlug, ein Anfang immer wieder neue Kräfte sendet und hilft die alte Last zu schultern, die man trug. Der Trost soll dich im neuen Tag begleiten, wie Phönix aus der Asche wird entstehen ... |
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892 | Ein Geschenk | |||
Vorschautext: Wer verschenkt ein Lächeln an mich? Der Empfänger freute sich! Ein aufmerksamer, freundlich Blick, gibt das Vertrauen mir zurück in die Gesellschaft, die gespalten wo wenige nur zusammenhalten. Ein Lächeln ist da ein Geschenk, zurück zu lächeln, auch wenn ´s ungelenk, weil man es nicht mehr so gewohnt ist Freundlichkeit, die sich belohnt. Schenk mir ein Lächeln und sodann ich wieder glücklich werden kann! |
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891 | Neugierige Teilhabe | |||
Vorschautext: Erzähle mir vom Weltengang von Katastrophen, Kriegen, du der ein weites Netz gespannt vermische dies mit deinen Lügen. Ich habe Teil an dem Geschehen und lese gerne was passiert in Ländern, die ich nie gesehen. Ich gebe mich gern interessiert. Du Netz, das alles eingefangen in dem auch ständig spioniert, ... |
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890 | Was tu ich eigentlich noch hier? | |||
Vorschautext: Was tu ich eigentlich noch hier? Längst ist das Band zerrissen zwischen dir und mir. Vermeiden wir doch, wo wir können, ein Begegnen und mag ´s vom Himmel noch so viele Sterne regnen , die Zeiten der Romantik sind im Gleichgültigen versunken, am Pokal der Liebe haben wir genippt, nicht wirklich draus getrunken. Was tu ich eigentlich noch hier an diesem Ort? Ganz überstürzt, nur deinetwegen bin ich dort! Ich ziehe um, um Peinlichkeiten zu vermeiden, ein Irrtum war es, das Zusammenleben von uns beiden! ... |
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889 | Aufklärung einmal anders | |||
Vorschautext: Ein Armer steht vorm Himmelstor. Da lugt der Petrus kurz hervor. „So laß mich ein“, der Arme spricht. St. Peter; „nein, das kann ich nicht, hab´ Order – das Tor bleibt verrammelt, weil Kirchenfürsten hier versammelt! Die häufen grade Golddukaten in denen sie dann barfuß waten, denn soviel Demut muß schon sein, da geht man nicht mit Schuhen rein!“ „Auch ich bin barfuß,“ sprach der Mann. „Dann sieh dir deine Füße an, ... |
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