Titel | ||||
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728 | Im November | |||
Vorschautext: Im November* Die Abende versinken im nebeligen Grau. Kein blutroter Sonnenuntergang, der begeistert, kein Stern blinkt auf, der Himmel gräulich zugekleistert. Novemberabende sind uneitel, nicht wie ein Pfau. Das erzeugt eine trübe Stimmung umher, der Monat scheint der Trauer verpflichtet, ganz gleich ob man den Goldenen Herbst bedichtet, das Grau macht uns die Herzen schwer!! ... |
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727 | Abseits | |||
Vorschautext: Ich mag romantische Gedichte, die herrlich die Natur beschreiben. Ich mag die Herz/Schmerz Liebesleiden, den Frühling in dem Sonnenlichte. Dann seh´ ich Leute ballerspielen in jener virtuellen Welt in der nur Feinde töten zählt bis daß die Maushand voller Schwielen. Gewalt und Sex im Fernsehen zeigen, wes Geisteskinder scheint s wir sind. ... |
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726 | Zugepflastert | |||
Vorschautext: Zupflastern Jeden Morgen beim Rasieren sehe ich mein Spiegelbild kann die Zeiten nicht kaschieren, blicke ernst doch altersmild Jede Falte ist errungen durch des Lebens hartes Ringen Das Gesicht gefurcht, die Haut wie gesprungen Hindernis für die Rasierklingen! ... |
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725 | Mir ist alles nicht recht | |||
Vorschautext: Der Wettergott versucht zu schönen, was im Oktober er hat angestellt. Mit ein paar Sonnenstunden will er uns versöhnen, schenkt uns ´ne Stunde mehr, damit sich unsere Miene schnell noch aufgehellt. Daß ich nicht lache, eine Stunde Dunkelheit nun mehr! Der pure Hohn ist ins Gesicht geschrieben! Verachte längst der mißgelaunten Götter Heer, die Götter, die nur Kurzweil mit den Menschen trieben. ... |
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724 | Letzte Abendstunde | |||
Vorschautext: Es wich ein langer Tag ins Müdesein, die Sonne färbt den Abschied blutig rot. Oh, laß die letzte Stunde zu mir gnädig sein und mich erfreuen an dem Abendrot! Noch ist der Kerze Lebenslicht nicht angezündet, es flackert noch ein Rest Lebendigkeit, wenngleich ein solcher Abend mir verkündet, ein Kerzenschein wird enden meine Zeit. Bevor ich geh´ sei euch ins Poesiealbum geschrieben, daß ich bereue, wenn ich Böses euch getan. ... |
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723 | Märchen | |||
Vorschautext: Märchenwelt du träumst an der Wirklichkeit vorbei erscheinst beglückend doch sieht man näher hin findet man Grausamkeit Untugenden Reichtum und Armut Liebe und Hass. Wirkliche Welt, nicht wirklich märchenhaft. Märchenhaft nur stets der Ausgang. So träumt die Märchenwelt an der Wirklichkeit vorbei, ... |
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722 | Abgründig | |||
Vorschautext: Ein tiefer Abgrund die menschliche Seele. So tief, daß man den Grund nur ahnt. Schau nicht hinab. Du bist gewarnt, wenn du es tust, dann wähle: die Augen schließen vor der Finsternis oder hinein zu schauen zum Erkennen, was wir nicht gern beim Namen nennen. Beides aber bleibt gewiß: Es schämt der abgewandte Blick. Hingegen beim Erkennen packt dich Grauen, ... |
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721 | Dunkelheit | |||
Vorschautext: Ich muß nicht die Zwiebel schälen meiner Trauer Tränen wegen. Das Weltgeschehen kann nur quälen und mein Zorn wird sich nicht legen. Zünde keine Kerzen an, lege auch nicht Blumen nieder, Trauer nicht befrieden kann durch die Gestik hin und wieder. Mensch, du bist kein Edelstein, bist kein Schmuckstück Erdgeschichte ... |
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720 | Partystimmung | |||
Vorschautext: „Sehr erfreut, ganz meinerseits, ich bitte sehr“ Komplimente hin und her. Grüppchenbildung tuscheln, raunen, spitze Zungen, böse Blicke, Ausschnitte, die zu bestaunen, leise hört man „dumme Zicke“. Gläser klingen, gierige Pranken greifen sich die besten Happen, freuen sich mit vollen Mündern sie den Andern wegzuschnappen. Jovial grüsst man hinüber ... |
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719 | Ich habe es mir notiert | |||
Vorschautext: Ich schrieb es im Kalender ein, es sollte nie vergessen sein! Gleichwohl ich häufig dran gedacht, mir mein Gedächtnis Sorgen macht. Sicherer ist´ s zu notieren, dann kann ´s Vergessen nicht passieren, was peinlich wäre und unsäglich. Am Wandkalender wird man täglich jedoch erinnert, denn zum Glück fällt auf die Wand stets auch mein Blick. So ausgerüstet zum Erinnern kann sich Vergesslichkeit verschlimmern, ... |
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718 | Der frühe Morgen | |||
Vorschautext: Der frühe Morgen Der frühe Morgen Wenn der Windhauch morgens schläfrige Blätter weckt. der blutig-rote Phoebus Mond und Gestirne verschreckt, dehnt sich –müde noch – der Tag. Des Käuzchens Ruf verklingt als Klag´. Der Tag beeilt sich frisch zu scheinen schreckt träges Leben rüde auf, treibt ´s vor sich her im Tageslauf. ... |
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717 | Wald-Romantik | |||
Vorschautext: Ein ruhiger Ort, die Waldeshütte nur manchmal knackt ´s im Unterholz, Geräusche der Natur als sollt ´s nur diese geben, keines Menschen Schritte. Entfernt hört man den Specht. Sein Hämmern durchbricht die heilige Stille in dem Dom aus Laub In schmalen Sonnenstrahlen tanzt ein bunter Staub ein schummrig´ Licht erzeugt das Dämmern. Tritt ein in diese mystisch´ Welt mit leisem Schritt gedämpft noch durch der Moose Pfade, ... |
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716 | Von nichts kommt nichts | |||
Vorschautext: Aller Anfang ist beschwerlich er verlangt auch viel Geduld. Gibt man auf, so sei man ehrlich, dass dies keines Anderen Schuld. Gerne würde man dieses können oder jenes. Womit Geld und Ehre man gewönne, stellte etwas dar hier auf der Welt. Ist Talent dir auch gegeben, heißt es Fleiß zur Meisterschaft. ... |
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715 | Aufruf zu Menschlichkeit und Vernunft | |||
Vorschautext: Wacht auf und schüttelt eure Trägheit ab! Ihr könnt nicht ewig euch im Wohlstand baden. Schon werden die Ressourcen knapp, hört auf euch und der Welt zu schaden! Laßt euch nicht jagen von der Märkte Gier, von den Propheten, welcher Art auch immer. Besinnt euch der Vernunft im Jetzt und Hier, der Himmel mag verzeihen – die Erde nimmer! |
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714 | Naschkatzen | |||
Vorschautext: Naschkatzen Katzen sind sehr eigenwillig doch wenn es um Futter geht, verführt sie oft ein Schälchen Milch egal ob ´s früh ist oder spät! Man sagt, dass ein Haustier den Besitzer prägt er würde ihm ähnlich im Verhalten manchmal dieses so weit geht, dass Tiere den Tagesablauf gestalten. ... |
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713 | Nicht anders als andere | |||
Vorschautext: Dein Gesicht so bleich – warum? Ist ´s Schrecken, der dein Blut gefriert, der deine Zunge lähmt und stumm den Blick auf ´s Spiegelbild fixiert? In dem Erkennen, was dir eigen, erblickst du den Abgrund unser aller Sein, muß erst der Spiegel dir dies zeigen, so schau dich um, du bist ein Mitglied im Verein! |
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712 | Das letzte Blatt | |||
Vorschautext: Das letzte Blatt Als Fähnlein hatte es geweht dort in des Baumes Höh als wollt es sagen: “bitte seh der Wind tut mir nicht weh. Doch schnell bestraft der Übermut, der Wind hat ´s bös erfaßt heraus zu fordern war nicht gut, der Wind dies nun mal haßt. ... |
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711 | Rückzug | |||
Vorschautext: Das Heute hatte vierundzwanzig Stunden zu überlegen, was es mit sich machen sollte. Der Uhrzeiger drehte stetig seine Runden, derweil schon in der Ferne ein Gewitter grollte. Kein schöner Tag wird ´s dachte es und schob die Sonne wieder hinters Dach. Das Heute zögerte und überlegte – indes wurde das ungeduldige Weltgeschehen wach. Es zog am Heute schnell vorbei, dem stetig hoffenden Morgen entgegen. ... |
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710 | Totengedenktag | |||
Vorschautext: Volkstrauertag– über den Gräberfeldern wallende Nebel verhüllen die Geister die entstiegen sind die der Enttäuschten die der Gequälten die der Lebenslustigen die der Betrogenen die der zu früh Verstorbenen die der Erblasser die der Erwürgten ... |
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709 | Beschwerde Zwecklos | |||
Vorschautext: Ein langes Leben – und wie voll das Glas? Ist es gefüllt bis an den Rand zum Überlaufen? Vielleicht, daß man nicht teilen konnte oder war ´s, daß nur Fortunas Füllhorn nachgeschüttet zum Ersaufen? Wie anders, wenn im Glas nur Bodensatz nicht halbvoll und auch nicht halb leer, was machte da dem eigenem Glücke Platz? Im Rückblick weiß man das nicht mehr. Warst an der Lebenstränke dürstend auch im Alter noch hast den Trunk versäumt und auch das Glas zu füllen. ... |
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