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Anzahl Gedichte: 214
Anzahl Kommentare: 315
Gedichte gelesen: 144.087 mal
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Titel
214 Wenn ich mich in Nacht und Sterne kleide 23.09.21
Vorschautext:
(Dieses Gedicht ist inspiriert von den zahlreichen Pferdebildern Marc Chagalls)

Wenn ich mich in Nacht und Sterne kleide,
treibt der Mond mich vor sich her,
streift manch Träume aus der Trauerweide,
wispert mir von dir geheime Mär.

Sag, was ducken Wolken sich in deinen
Blicken, dass mein Gang beschwerlich wird.
Kann ein Lächeln tief im Innern weinen?
Bist du einsam, bist auch du geirrt?

...
213 Das rehscheu leis Versäumte 21.08.21
Vorschautext:
Nachtfaltert wieder all das Ungeträumte,
das du dir selbst versagst, am „wach“ vorbei?
So ist es stets das rehscheu leis Versäumte,
das auf dem Schlummer lastet wie ein Schrei.

Nicht die Taten, nicht die Saaten reifen flüsternd:
Das Ungeglaubte, Wunschgeraubte keimt im Schwarz,
wo all die glanzpolierten Ängste seelenwispernd
in deinen Stollen harren - neben Erzen, neben Quarz.

Bloßen Herzens schürfst du ständig tief nach Leiden,
selbst unter Menschen wirkst du grau, geduckt, allein.
...
212 Am Puls des allerhellsten Traumes 17.08.21
Vorschautext:
Mir scheint als trieben aller Welten Meere
bloß Wellen des Vergessens vor sich her:
Wir leuchten kurz, wie weiße Kräuselschäume –
uns überschlagend – und schon gibt es uns nicht mehr.

Und ist dies kurze, stumme Aufbegehren
bevor das zeitlos Blaue uns verschlingt
bedeutungslos für alles Kommen, alles Werden,
das nach uns Großgeglaubten unsre Welt durchdringt?

Doch wie könnt dieses „Uns-Zerstäuben“,
dies „Sich-dem-Ursprung-wieder –hinzugeben“,
...
211 WENN. WEIL. 11.06.21
Vorschautext:
WENN Funkenreigen aus den Leibern roter Feuer
-als Ausgeburt der Lebenspflicht ins Schwarz entlassen-
lichtwirrend Schatten fressend am Gemäuer
den Sinn entfachen, uns im Geist erfassen,
um kernzuschmelzen, um uns f r e i zu lassen ...

WEIL …die Sekunden, wo mein Blick dich endlos maß,
indes dein Wünschen so wie deine Lippen bebte,
ein Sehnen in mir säte, was die Pflicht vergaß,
mein Streben stumm mit einem Traum durchwebte.

Ist dieser Pol, an dem sich beide Enden in der Einheit finden,
...
210 Das Unsichtbare 10.06.21
Vorschautext:
Ein Tropfen nur entflieht der Vase –
Er rinnt, den Rand herab, als gäb‘s kein Morgen;
versiegt zu schnell, zu rasch, zu spurlos.

Wird alles Unsichtbare durchs Erinnern bloß
in Farbenkraft und Licht gehüllt
als schüfe eine Träne doch eine Oase?

Und in den Blüten wuchern Sorgen;
Die Kelche sind mit Staub gefüllt…

Gleichwohl herrscht Leben in dem Glase –
...
209 Wandel der Sonne 17.10.17
Vorschautext:
Von Morgen zu Morgen wirst merklich du blasser
mein sommergeliebtes Goldtopaskind.
Und Nebelgespinste in Bodennäh küssen
vereinsamte Blüten - und Blätter garnieren den Wind.

So geh noch mal baden, mein Hochsommer-Nymphchen
und tauche den Bernstein ins Flickentuchmeer;
zum letzten Male – die Brandung wird rauer ,
es wiegen die aschgrauen Wolken so schwer.

Mein Maiwiesenmädchen, es küsst der Oktober
dich süß. Doch sein Atem birgt Kälte, und seine Hand
...
208 Zwischen den Seiten der Nacht 16.10.17
Vorschautext:
Entstiegen
dem Kerker meiner Glieder
fliegen
durch betende Kammern,
geweihte Wände,
mein Geist und mein ICH davon,
es jammern
nachtheilige Lieder
und ringende Hände.

Und im Kelche baden tausend Bitten
aus Orgelpfeifen schwindet Segen
...
207 Das Scheue, Ungeträumte 10.10.17
Vorschautext:
Erklomm der Tag die Zwänge deiner Stadt
und trieb das Scheue, Vage, Ungeträumte
weit über Dächer, Masten, Schlote? Schäumte
dein blaues Fühlen über? Sage mir…, wann hat

das Lichterhaupt der stumm gebeugten Kerze
den bangen Abend Richtung Nacht gedehnt?
Und welche Stimmung in der Flamme sehnt
sich nach dem letzten Tanz? Löst sich im Schmerze

Melancholie in Schönheit auf? Sag mir doch wie
entsteige ich der Wahrheit welche in mir schrie?
...
206 Wo's dich einst fand 08.09.17
Vorschautext:
In Moose betten möchte ich dein müdes Herz
und liedersingend deine Stirn in kühler Quelle
benetzen. Schattennebel, weiche! Gib das Helle
von damals frei. Trag die Beklemmung himmelwärts.

Mit den Jahren hat am eignen Atem sich der Wind
verschluckt. Es hat sich beider Herzen wildes Branden,
in dessen Mitte wir einst standen und uns fanden, banden
in eigner Glut verzehrt – darauf wir Stein geworden sind:

Erstarrt in jenen Formen, gefeilt von Menschenhand,
um ewig... ewig zu erinnern, sorgsam zu bewahren,
...
205 Vom Schenken 30.07.17
Vorschautext:
(gekürzte Version)

Was ich gab, ich gab's gern
und in Liebe,
ALLES rein
um des Gebens Willen
Doch nicht „do ut des“*),
sondern um etwas Sicherheit zu schenken,
etwas Freude, etwas Ruhe...Schutz,


dass ich wusste, dass wenigstens
...
204 Turmalin-Morgen 28.07.17
Vorschautext:
Der Weg entsprang unsren Füßen – erinnerst du dich? –
wie hingemalt, mit jedem Schritt.
In den Auen unsrer Augen röteten sich die Wangen
eines frisch geschlüpften Tages
und wir küssten den bröckelnden Rest der Nacht
so rasend fort,
dass er schließlich in den Fuchsbau floh.

Wie hoffnungsleicht umschlangen wir das Leben
– weißt du noch?
Die pochenden Schläfen sonnenbestäubt,
windbepinselt die glühenden Wangen,
...
203 Cyan - oder: vom Zauber der Farbe BLAU 26.07.17
Vorschautext:
Wer ist’s, der dieses ferne Blau verschenkte,
darin sich Liebende, wie wir, verlieren,
weil er dies Sehnen selbst in tiefe Wasser senkte?

Den weiten Himmel aber zieren zarte Schlieren,
die sich in Höhen keusch mit Weiß vermählen:
Wie um uns vom Ungreifbaren zu erzählen,
dass wir den Durst aufs Göttliche verspüren.

Dieses Blau... welche geheimnisvolle Macht
sandt es uns Liebenden hinab zur Erden,
wessen Geist hat dies Cyan nur sich erdacht,
...
202 Geheime Vögel 25.07.17
Vorschautext:
Geheime Vögel, welche unverbrüchlich in Heckenzügen nisten:
So ruhen deine Küsse getreu in meinem Haar – sag wie
gedeihen sie? Es scheint dem Himmel so als wüssten
sie nichts von Trennung - und was die Zeit in unser Antlitz schrie.

So oft fällt durchs Gerippe rührend barer Äste
ein blanker Morgenblick, ein Strahl, rosé getränkt.
Erschaut der Tagtraum meine Transparenz und denkt:
Womöglich waren deine Hände doch nur Sommergäste?

Unglaublich liebeschöpfend, aber leider Vagabunden,
flatterhaft, auf meiner weithin unbewohnten Haut.
...
201 Dein Name? 18.07.17
Vorschautext:
Sag, ist dein Name ein Zauberwort,
kann er Flüche und Dämonen bannen?
Trag ich ihn als Schild von dannen,
schützt er mich an wüstem Ort?

Hüllt er mich warm, hält mich geborgen
obschon mein schönster Traum entrann?
Führt er vom 'heut' ins helle 'morgen',
strahlt wie Jupiter im dunklen Tann?

Netzt er, wie Morgentau, vergilbten Rasen?
Ist er mein Trugbild in gleißender Leere?
...
200 LI-LA-LÄCHELN 12.07.17
Vorschautext:
Ein Lächeln geht beherzt auf Reisen,
von einem „Danke“ fortgetragen.
So strahlt es hell in blaue Stille
und schweigt – möcht‘ damit so viel sagen.

Du sandtest mir so vieles Schönes
was „durch-die- Blume“ spricht,
erinnertest an 1000 tiefe Bilder,
ich schwöre: ich vergaß sie nicht.

Gestein, das schweigend die Geschichte
zweier Menschen formt und in sich trägt
...
199 Lavendel 29.06.17
Vorschautext:
Als ob ein kleiner Tupfer Abendröte
sich schamig im Azur zu baden schickte,
ein Sonnenstrahl durch Regenschleier blickte,
des Farbenspektrums Violett entrückte
dass die Mélange erhabene Größe böte.

Als webten coelinblaue Lüfte sich ins Meere,
durchzogen sacht von purpur Meermaidküssen.
Nichtmehrgehofftes steigt, sodass wir seufzen müssen
obliegt das Lila einer schwer fassbaren Schwere.

Der Duft umschlingt wie mollig weiche Arme
...
198 Brief an Adèle 25.06.17
Vorschautext:
Adèle, erinnerst du dich
als du das erste Mal
Albèrt erblicktest
und von Licht und Schatten gemalt
das Abbild deiner tiefen Liebe
in seinen Zügen entdecktest?
Erinnerst du dich, Adèle,
als sein erstes Lachen dich nährte und
deine Augen ihn durchschienen?
Dein staunendes Warten hatte sein Ziel gefunden!

Warten, Adèle, warten
...
197 Liebesdeserteur 30.05.17
Vorschautext:
Mein Sein entwandert sich mit grauen Schritten,
als zögen Nöte es zu unbekannten Küsten.
Was bleibt in meinen Schuh'n ist Stille, die mich fußlos überrennt.

Ich fliehe mich in jenes Bild, das in meinen Augen brennt.
Es ruht nur kurz, taucht ein und spiegelt sich inmitten.

Schon springt es ruhlos her und hin... und wieder her,
wirft dich, trifft mich, zerrt uns dann knochentief.

Und in den Nächten gellt, was selig schlief
wie stummes Wehgeschrei. Der Krug ist leer
...
196 Winde flügeln Ewigkeit 12.05.17
Vorschautext:
Ich lausche stumm. Es weht die Zeit,
als gäb‘s kein gestern, heute, morgen.

In meinen Augen keimen Sorgen.
Es flügeln Winde Ewigkeit. Sie wirbeln Staub
durch die Epochen. Und ich glaub
das Weite nah. Das „Jetzt“ scheint weit.

In meinem Herzen nistet Einsamkeit.
Dort reichen Gruß und Abschied sich die Hand.
So sag mir WER ist’s, der befand,
dass Leben, UNSER Leben einzig wäre?
...
195 Schöpfung IST 02.05.17
Vorschautext:
Lichte Blüten wirbeln schneegleich aus den Weiten.
Apfelbäume, Frühlingsboten wiegen sich
in Atlas‘ Wassern unter bunten Bögen.

Früher Wandrer, scheint es dir als zögen
deine Schuhe zu geblümtem Glockenläuten?
Tagbeginn birgt goldnes Hoffen: Geborn aus blanker Einsamkeit…

Gärten winken, stehn dir offen – doch nimmt kein Mensch sich für dich Zeit.
Deine Füße hasten, Eden schwindet,
unter stummem schnellem Schreiten.

...
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