Titel | ||||
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114 | All meine Farben | |||
Vorschautext: EIDOTTERGELB – Aurora schmiert mir wie Schleim die Wärme ins Gesicht. BLAU mein Denken, Trachten, Fühlen doch es erstirbt im schwefeligen Licht. GIFTGRÜN so ranken meine Sorgen aus Mauerritzen himmelan, zersetzen mich in saure Tränen, dass ich sie gießen kann. KARMESIN klebt zäh die Abendsonne und blutet hilflos ins Geäst ... |
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113 | In deinen Spiegeln | |||
Vorschautext: Mein Blick verirrt sich in die Ferne, dort wo das Blau das Grün begießt, wo Sonnen in den Bäumen wachsen, dein Kuss auf meine Lippen fließt. Mein Sinn taucht oftmals in die Wellen all deiner Emotionen ein. So möcht auch ich von deinem Wesen im Innersten durchschwommen sein. Mein Wort, das schick ich in die Weite, leis schlüpft es dann in deinen Geist, ... |
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112 | Vom Lieben | |||
Vorschautext: Dein Kuss fragt, ob ich dich liebe. Ich lasse ihn ein Weilchen auf meinen Lippen tanzen, bevor ich ihn mit einer Antwort zu dir zurückschicke: Pflück doch dies Lachen aus meinen Augen, bevor es hellblau erblüht wie Vergissmeinnicht. Ich schüttele den Schalk aus meinem Kopf und das Haar aus meiner Stirn. ... |
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111 | Gans Anders | |||
Vorschautext: Heut geht’s um das Zwerglein Purzel. Es wohnt in einem Haus aus Wurzel. Ein Wildfang ist der Hosenmatz und häufig gibt es bös Rabatz: Denn Purzel tut so manche Sachen, die seine Eltern traurig machen. Das Zwerglein ist hellauf begeistert: Schau, wie er mit Holzleim kleistert! Ist ein Bastler, wie sein Vater, leider macht Mama Theater. Der Teppich – versaut! Wer ist`s gewesen? ... |
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110 | Und wieder gähnt der Orkus | |||
Vorschautext: Als weiße Sense frisst du dich durch Wolkenfelder, knöcherner Mond, hängst nach getaner Arbeit matt überm Morast als wenn‘s gestattet wär zu sterben. Schwefelgelbe Fahnen, auf, auf, entsteigt dem Orkus! ... |
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109 | Sommervogel | |||
Vorschautext: Von allen Wildblumen pflück ich am liebsten dein Lachen. Es besitzt den Charme und die Ehrlichkeit offener Schalenblüten, wenn es im Dunkel deiner Augen in vollem Flor steht. Von allen Schmetterlingen erhasch ich am liebsten deinen Kuss. ... |
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108 | ungeküsste erde | |||
Vorschautext: Im schoß meines kopfes nistet der abschied bald schlüpft der schmerz die natternbrut wächst auf zur bestie die fleisch zerreisst nach salz nicht nach blut schmecken meine tränen kein lebewohl nur ein voneinander scheiden wenn der tag sein licht ausatmet und sehnsucht gibt der nacht die sporen es bäumt sich die schwarze schnaubend auf springt gestreckt schweiß an den flanken über uhrenzeiger ... |
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107 | Mojito | |||
Vorschautext: Du weißt es, oder, dass ich dich unwiderstehlich finde wie Schokoeis, wenn du so bittersüß lächelst? Einen Handstand möcht ich machen, weil du so locker neben mir liegst, Dulce di Latte, wie hingegossen. Stattdessen kapitulier ich vor einer Ladung Amarenakirschküssen. Mit Sahne. Heute Abend gibt es nichts als Feldsalat... Wie knusperbraun sind deine Wangen gegen das Pfirsich Melba meiner Handteller. ... |
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106 | Der Wanderer der Zeit | |||
Vorschautext: Sacht rührt mich die Vergänglichkeit, wohl sanfter noch als du. Es naht so still mit leichtem Schuh der Wanderer der Zeit, setzt sich zu uns dazu. Er zwingt die Kerze in die Knie und zaubert dunkle Schatten, das Abendrot entflieht den Matten dichter Wolken, die er spie. Der Nacht enthuschen Ratten. ... |
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105 | Eulen rufen | |||
Vorschautext: Mein Blick ist leer, mir ist so stille und nicht mal blinde Tränen suchen meine Nähe und mein Wille zu leben stirbt. Und Eulen rufen. Holt denn die Nacht mich in ihr Nest? Ich bin zu müd zum Sterben. Und Ängste ketten mich hier fest, die Hoffnung fällt, zerbirst in Scherben. Ich bin so leer, ich schlucke Kummer mit einem Weinglas voller Leid. ... |
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104 | Moloch | |||
Vorschautext: All diese Worte mit denen ihr mich besprecht, ihr Guten, wohlwollend - wie sollt es auch anders sein?- unter eurem Heiligenschein spring ich doch dem Moloch mitten ins Maul, lass Tropfen für Tropfen meiner Wut in seinen Rachen bluten, um ihn mit mir daselbst zu nähren in den heiligen Sphären eurer verlogenen Existenz. Sonst werd ich selbst zum Tier, so heiß brennt tief in mir ... |
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103 | du bist fern | |||
Vorschautext: Du bist fern, ich starre, warte denn was ich tu, entgleitet mir, zerbricht – und jeder Scherbe Zier ist mir zur Qual dein Angesicht. Doch du bist fern, ich harre, warte. Du bist fern, ich weine, frage: Wo ist dein Arm, der mich umfasst? Fort ist er. Es bleibt die Last der Einsamkeit und Plage. Du bist weit fort, ich harre, klage. ... |
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102 | Knallgrünes Narrenzelt - oder: Es lebe das Leben! | |||
Vorschautext: Ein knallgrünes Narrenzelt lädt zum Spektakel: Narziss jongliert Sterne, eidottergelb mit blassen Näschen. Klatschrote Röcke wirbeln gerne über sattschwarzer Krume. Ich schultere jedem Frosch einen Kuss auf den Buckel um tautropfentrunkene Liebe im Krötengalopp zu dir zu senden. „Was ist Eurer Begehr?“, ... |
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101 | An unseren veilchenblauen Tagen | |||
Vorschautext: Unsre Arche ist nichts als ein Nachen - wir spürten's nicht als wir sie bauten, dass meterhoch sich Wellen brachen und Stürme sich zusammenbrauten. An jenen veilchenblauen Tagen, die wir wie Wahoos rasch durchschossen, des Nachts wie Welpen ineinander lagen, mit Zärtlichkeiten uns begossen - war’s da jemals dass wir fragten wie wir uns von innen schauten, uns im Zelt aus Haut vor all den lauten Rufen schützen, die uns jagten? ... |
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100 | Sommers letzter Schmetterling | |||
Vorschautext: kinderliebe sommer’s tod ein letzter schmetterling schloss blutsbrüderschaft mit einem baum im dunklen tann der gebar einen jungen ganz aus harz sie breitete ihre flügel aus doch suchte stets schutz junge aus tannentränen bei ihm fand sie ruh wenn die nacht herniederfiel ... |
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99 | Meine kleine Sonne | |||
Vorschautext: Du bist direkt meinem Herzen entsprungen, doch wirst du ewig dort wohnen. Du bist Teil meiner Seele, bist mir so ähnlich, dass ich Stolz und Schrecken zugleich verspüre. Mit Dir, mein kleines Mädchen, bekam mein Leben erstmals eine völlig neue Bedeutung und mein Sonnensystem ein neues Zentrum: Dich! *** (-für Amelie von ihrer Mama-, Mai 2016) |
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98 | Male mir ein Tor | |||
Vorschautext: Säh mir Wege in all dem wilden Grün - und küss den Sand aus meinem Blick. Ruf laut „bleib!“ wenn ich denn geh. Und wenn die Schlucht nach meinen Füßen greift lieb mich am Rand der Klamm zurück und täusch mir eine Brücke vor. All diese Mauern in unsren Gefilden - male mir auf jede ein Tor! Wann tut unsre Liebe nicht mehr weh? Wann ist der Schmerz herangereift? Dass ich ihn ernte, trage, schlucke, ... |
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97 | All das kannst du nicht | |||
Vorschautext: Streust du all die stummen Worte, die aus meinen Augen sprechen, als lauter Sterne in den Nachthimmel? Steckst du die Kälte in meinen Räumen in warme Socken und schickst sie zum Toben nach draußen? Schweigst du die Stille meiner Stunden im Schein der Kerzen tot? Willst du meinen Schmerz so lange kitzeln bis er sich kaputtlacht? Wirst du meine Bedenken so lange mit dem Kopf schütteln ... |
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96 | Tief in der Wiese | |||
Vorschautext: Wir haben unsere Daunendecken zuversichtlich in den Wind gehängt, uns ein Heim in den Nebel gemalt, den Garten mitten in die Landschaft geträumt. Leg doch den Kopf in meinen Schoß, die frühe Sonne badet sich so schön in deinen Augen! Du hüllst sie in dichte Wimpern, dann zwinkerst du ihre Strahlen keck zu mir herauf. Auf jedes Glanzlicht summt ein Kuss und ich kichere Schönwetterwolken ... |
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95 | In Deinem Wintermantel - Erinnerungen | |||
Vorschautext: Ich sinke in dein Zähneklappern, dort findet mein Herz seinen Takt. Mein Sehnen streift deine starren Finger, dein Atem malt Gebilde in die Luft. Ich wink sie fort und hefte mich ganz stumm an deine Lippen. Unser Atem lässt es Frühling werden. Was werd ich vermissen wie du bebend deinen Mantel öffnest und mich einlässt! ... |
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