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Anzahl Gedichte: 214
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Gedichte gelesen: 154.646 mal
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Titel
114 All meine Farben
Vorschautext:
EIDOTTERGELB – Aurora schmiert mir
wie Schleim die Wärme ins Gesicht.
BLAU mein Denken, Trachten, Fühlen doch es
erstirbt im schwefeligen Licht.

GIFTGRÜN so ranken meine Sorgen
aus Mauerritzen himmelan,
zersetzen mich in saure Tränen,
dass ich sie gießen kann.

KARMESIN klebt zäh die Abendsonne
und blutet hilflos ins Geäst
...
113 In deinen Spiegeln
Vorschautext:
Mein Blick verirrt sich in die Ferne,
dort wo das Blau das Grün begießt,
wo Sonnen in den Bäumen wachsen,
dein Kuss auf meine Lippen fließt.

Mein Sinn taucht oftmals in die Wellen
all deiner Emotionen ein.
So möcht auch ich von deinem Wesen
im Innersten durchschwommen sein.

Mein Wort, das schick ich in die Weite,
leis schlüpft es dann in deinen Geist,
...
112 Vom Lieben
Vorschautext:
Dein Kuss fragt,
ob ich dich liebe.
Ich lasse ihn ein Weilchen
auf meinen Lippen tanzen,
bevor ich ihn mit einer Antwort
zu dir zurückschicke:
Pflück doch dies Lachen
aus meinen Augen,
bevor es hellblau erblüht
wie Vergissmeinnicht.
Ich schüttele den Schalk aus meinem Kopf
und das Haar aus meiner Stirn.
...
111 Gans Anders
Vorschautext:
Heut geht’s um das Zwerglein Purzel.
Es wohnt in einem Haus aus Wurzel.
Ein Wildfang ist der Hosenmatz
und häufig gibt es bös Rabatz:
Denn Purzel tut so manche Sachen,
die seine Eltern traurig machen.

Das Zwerglein ist hellauf begeistert:
Schau, wie er mit Holzleim kleistert!
Ist ein Bastler, wie sein Vater,
leider macht Mama Theater.
Der Teppich – versaut! Wer ist`s gewesen?
...
110 Und wieder gähnt der Orkus
Vorschautext:
Als weiße Sense frisst du dich
durch Wolkenfelder,
knöcherner Mond,
hängst nach getaner Arbeit
matt überm Morast
als wenn‘s gestattet wär
zu sterben.

Schwefelgelbe Fahnen,
auf, auf,
entsteigt dem Orkus!

...
109 Sommervogel
Vorschautext:
Von allen Wildblumen
pflück ich am liebsten
dein Lachen.
Es besitzt den Charme
und die Ehrlichkeit
offener Schalenblüten,
wenn es im Dunkel deiner Augen
in vollem Flor steht.

Von allen Schmetterlingen
erhasch ich am liebsten
deinen Kuss.
...
108 ungeküsste erde
Vorschautext:
Im schoß meines kopfes nistet der abschied
bald schlüpft der schmerz die natternbrut
wächst auf zur bestie die fleisch zerreisst
nach salz nicht nach blut schmecken meine tränen
kein lebewohl nur ein
voneinander scheiden
wenn der tag sein licht ausatmet

und sehnsucht gibt der nacht die sporen
es bäumt sich die schwarze schnaubend auf
springt gestreckt schweiß an den flanken
über uhrenzeiger
...
107 Mojito
Vorschautext:
Du weißt es, oder,
dass ich dich unwiderstehlich finde
wie Schokoeis,
wenn du so bittersüß lächelst?
Einen Handstand möcht ich machen,
weil du so locker neben mir liegst,
Dulce di Latte, wie hingegossen.
Stattdessen kapitulier ich
vor einer Ladung Amarenakirschküssen. Mit Sahne.
Heute Abend gibt es nichts als Feldsalat...
Wie knusperbraun sind deine Wangen
gegen das Pfirsich Melba meiner Handteller.
...
106 Der Wanderer der Zeit
Vorschautext:
Sacht rührt mich die Vergänglichkeit,
wohl sanfter noch als du.
Es naht so still mit leichtem Schuh
der Wanderer der Zeit,
setzt sich zu uns dazu.

Er zwingt die Kerze in die Knie
und zaubert dunkle Schatten,
das Abendrot entflieht den Matten
dichter Wolken, die er spie.
Der Nacht enthuschen Ratten.

...
105 Eulen rufen
Vorschautext:
Mein Blick ist leer, mir ist so stille
und nicht mal blinde Tränen suchen
meine Nähe und mein Wille
zu leben stirbt. Und Eulen rufen.

Holt denn die Nacht mich in ihr Nest?
Ich bin zu müd zum Sterben.
Und Ängste ketten mich hier fest,
die Hoffnung fällt, zerbirst in Scherben.

Ich bin so leer, ich schlucke Kummer
mit einem Weinglas voller Leid.
...
104 Moloch
Vorschautext:
All diese Worte mit denen ihr
mich besprecht, ihr Guten,
wohlwollend - wie sollt es auch anders sein?-
unter eurem Heiligenschein
spring ich doch dem Moloch mitten ins Maul,
lass Tropfen für Tropfen meiner Wut
in seinen Rachen bluten,
um ihn mit mir daselbst zu nähren
in den heiligen Sphären
eurer verlogenen Existenz.
Sonst werd ich selbst zum Tier,
so heiß brennt tief in mir
...
103 du bist fern
Vorschautext:
Du bist fern, ich starre, warte
denn was ich tu, entgleitet mir,
zerbricht – und jeder Scherbe Zier
ist mir zur Qual dein Angesicht.
Doch du bist fern, ich harre, warte.

Du bist fern, ich weine, frage:
Wo ist dein Arm, der mich umfasst?
Fort ist er. Es bleibt die Last
der Einsamkeit und Plage.
Du bist weit fort, ich harre, klage.

...
102 Knallgrünes Narrenzelt - oder: Es lebe das Leben!
Vorschautext:
Ein knallgrünes Narrenzelt
lädt zum Spektakel:
Narziss jongliert Sterne,
eidottergelb mit blassen Näschen.
Klatschrote Röcke wirbeln gerne
über sattschwarzer Krume.
Ich schultere jedem Frosch
einen Kuss auf den Buckel
um tautropfentrunkene
Liebe im Krötengalopp
zu dir zu senden.
„Was ist Eurer Begehr?“,
...
101 An unseren veilchenblauen Tagen
Vorschautext:
Unsre Arche ist nichts als ein Nachen
- wir spürten's nicht als wir sie bauten,
dass meterhoch sich Wellen brachen
und Stürme sich zusammenbrauten.
An jenen veilchenblauen Tagen,
die wir wie Wahoos rasch durchschossen,
des Nachts wie Welpen ineinander lagen,
mit Zärtlichkeiten uns begossen
- war’s da jemals dass wir fragten
wie wir uns von innen schauten,
uns im Zelt aus Haut vor all den lauten
Rufen schützen, die uns jagten?
...
100 Sommers letzter Schmetterling
Vorschautext:
kinderliebe
sommer’s tod
ein letzter schmetterling
schloss blutsbrüderschaft
mit einem baum im dunklen tann
der gebar einen jungen ganz aus harz

sie breitete ihre flügel aus
doch suchte stets schutz
junge aus tannentränen
bei ihm fand sie ruh
wenn die nacht herniederfiel
...
99 Meine kleine Sonne
Vorschautext:
Du bist direkt meinem Herzen entsprungen,
doch wirst du ewig dort wohnen.
Du bist Teil meiner Seele, bist mir so ähnlich,
dass ich Stolz und Schrecken zugleich verspüre.
Mit Dir, mein kleines Mädchen,
bekam mein Leben erstmals
eine völlig neue Bedeutung
und mein Sonnensystem ein neues Zentrum:
Dich!

***
(-für Amelie von ihrer Mama-, Mai 2016)
98 Male mir ein Tor
Vorschautext:
Säh mir Wege in all dem wilden
Grün - und küss den Sand aus meinem Blick.
Ruf laut „bleib!“ wenn ich denn geh.
Und wenn die Schlucht nach meinen Füßen greift
lieb mich am Rand der Klamm zurück
und täusch mir eine Brücke vor.

All diese Mauern in unsren Gefilden
- male mir auf jede ein Tor!
Wann tut unsre Liebe nicht mehr weh?
Wann ist der Schmerz herangereift?
Dass ich ihn ernte, trage, schlucke,
...
97 All das kannst du nicht
Vorschautext:
Streust du all die stummen Worte,
die aus meinen Augen sprechen,
als lauter Sterne in den Nachthimmel?
Steckst du die Kälte in meinen Räumen
in warme Socken und schickst sie
zum Toben nach draußen?
Schweigst du die Stille meiner Stunden
im Schein der Kerzen tot?
Willst du meinen Schmerz so lange kitzeln
bis er sich kaputtlacht?
Wirst du meine Bedenken
so lange mit dem Kopf schütteln
...
96 Tief in der Wiese
Vorschautext:
Wir haben unsere Daunendecken
zuversichtlich in den Wind gehängt,
uns ein Heim in den Nebel gemalt,
den Garten mitten in die Landschaft geträumt.
Leg doch den Kopf in meinen Schoß,
die frühe Sonne badet sich
so schön in deinen Augen!
Du hüllst sie in dichte Wimpern,
dann zwinkerst du ihre Strahlen
keck zu mir herauf.
Auf jedes Glanzlicht summt ein Kuss
und ich kichere Schönwetterwolken
...
95 In Deinem Wintermantel - Erinnerungen
Vorschautext:
Ich sinke in dein Zähneklappern,
dort findet mein Herz seinen Takt.
Mein Sehnen streift deine starren Finger,
dein Atem malt Gebilde in die Luft.
Ich wink sie fort und hefte mich
ganz stumm an deine Lippen.

Unser Atem lässt es Frühling werden.
Was werd ich vermissen wie du
bebend deinen Mantel öffnest
und mich einlässt!

...
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